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FIA WEC
01.05.2015

Drei Porsche 919 Hybrid dominieren Qualifying in Spa

Mit den Plätzen eins, zwei und drei dominierte Porsche das Qualifying zum zweiten Lauf der FIA Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC im belgischen Spa-Francorchamps.

Brendon Hartley (Neuseeland) und Timo Bernhard (Bruchmühlbach-Miesau) holten mit dem 919 Hybrid die insgesamt sechste Poleposition für den Le-Mans-Prototypen seit der Rückkehr von Porsche in die Topliga der WEC (2014). Zudem ist es in der laufenden Saison die zweite Poleposition in Folge für den Hybrid-Rennwagen mit der Startnummer 17. Das Abschneiden der Schwesterautos unterstrich die Leistungsfähigkeit der zweiten Generation des 919: Die LMP1-Neulinge Nico Hülkenberg (Emmerich) und Nick Tandy (Großbritannien) qualifizierten den Wagen mit der Nummer 19 für den zweiten Startplatz zum morgigen Sechsstundenrennen. Neel Jani (Schweiz) und Marc Lieb (Ludwigsburg) krönten den Auftritt für den Stuttgarter Sportwagenhersteller mit Rang drei für die Startnummer 18.

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In der WEC zählt die Durchschnittszeit der jeweils schnellsten Runde zweier Fahrer für die Startaufstellung. Bernhard/Hartley erzielten einen Durchschnitt von 1.54,767 Minuten. Diese Fabelzeit liegt um knapp sechseinhalb Sekunden unter jener, mit der Neel Jani und Marc Lieb im Vorjahr an gleicher Stelle auf die Poleposition (2.01,198 Minuten) fuhren und ist LMP1-Rekord in Spa. Im Rennen komplettiert Mark Webber (Australien) die Besetzung des Autos.

Für Hülkenberg/Tandy blieb die Uhr bei durchschnittlich 1.55,025 Minuten stehen. Ihr dritter Mann im Rennen ist der Neuseeländer Earl Bamber. Jani/Lieb qualifizierten sich in 1.55,284 Minuten und wechseln sich am Samstag wie gewohnt mit Romain Dumas (Frankreich) ab.

Nach einem verregneten Donnerstag hatten die Piloten im dritten Freien Training am Freitag erstmals Gelegenheit, im Trockenen zu fahren. Dabei war der Porsche 919 Hybrid mit der Startnummer 19 Zweitschnellster (1:57,379 min), die Nummer 18 wurde Dritter (1.57,861 min) und die Nummer 17 Vierter (1.57,899 min).

Das Sechsstundenrennen in Spa-Francorchamps ist der zweite von acht Läufen zur WEC 2015 und startet am Samstag um 14:30 Uhr Ortszeit. Der TV-Sender Eurosport überträgt die Schlussphase live von 18:30 bis 20:45 Uhr.

Stimmen nach dem Qualifying:
Fritz Enzinger, Leiter LMP1:
„Ein unglaubliches Ergebnis, und dies auf der wohl anspruchsvollsten Strecke der ganzen Saison. Gratulation und danke an das ganze Team hier in Spa und daheim in Weissach zur fünften Pole Position in Serie! Wir hatten großen Respekt vor dem Einsatz des dritten Fahrzeugs. Es lief aber schon im Freien Training hervorragend. Jetzt ist es wichtig, morgen ein gutes Rennen zu fahren und die Autos ins Ziel zu bringen. Gerade im dritten Porsche 919 Hybrid müssen alle Beteiligten viel Erfahrung und Laufleistung sammeln. Jetzt sehen wir, wie sich das Wetter entwickelt. Nach den Fortschritten, die uns am Donnerstag gelungen sind, fürchten wir uns aber auch vor Regen nicht. Unser Ziel ist das Podium.“

Andreas Seidl, Teamchef: „Eins, zwei drei – besser geht es nicht. Das ganze Team hat einen sensationellen Job abgeliefert. Wir wissen jetzt, was es bedeutet, drei Porsche 919 Hybrid gleichzeitig einzusetzen. Insbesondere die Crew und die Fahrer des dritten Autos haben sich während der ersten beiden Tage bestens geschlagen. Klar ist aber auch: Erst Morgen kommt es darauf an. Wegen des verregneten Donnerstags stehen wir noch vor vielen Unbekannten. Deswegen könnte es noch spannend werden. Aber heute freuen wir uns erst mal. Mit diesen Startpositionen sollten wir im Rennen ganz vorne mitfahren.“

Fahrer Porsche 919 Hybrid (Nummer 17)
Timo Bernhard (34, Bruchmühlbach-Miesau):
„Dieses Ergebnis ist einfach genial für unser Team, ich freue mich wahnsinnig für die Mannschaft. Persönlich möchte ich meine Runde gerne Stefan Bellof widmen. Ich fahre an diesem Wochenende zur Erinnerung an diesen großartigen Rennfahrer mit seinem damaligen Helmdesign. Wir hatten wetterbedingt gar nicht so viel Zeit für die Abstimmungsarbeit und mussten sehr schnell lernen. Das Team macht das super.“

Brendon Hartley (25, Neuseeland): „Ich bin sehr, sehr stolz. Das war eine fantastische Vorstellung vom gesamten Team und eine super Runde von Timo Bernhard. Mir selbst ist auch noch nie eine bessere Runde mit dem einfach perfekten 919 Hybrid gelungen. Bisher lief hier alles glatt für uns.“

Mark Webber (38, Australien): „Mein Einsatz im dritten Training war kurz, aber schön. Nachdem ich gestern nicht zum Zug gekommen bin, habe ich ein gutes Gefühl für unseren Porsche 919 Hybrid entwickeln können. Ziel war es jedoch, unsere Hausaufgaben zu erledigen und eine Qualifying-Abstimmung für Brendon Hartley und Timo Bernhard zu finden.“

Fahrer Porsche 919 Hybrid (Nummer 18)
Romain Dumas (37, Frankreich)
: „Ich konnte im Freien Training wegen einer Gelbphase nur wenige schnelle Runden drehen. Im Vergleich zum vergangenen Jahr aber haben wir viel mehr Grip. Das Auto wird im Rennen konkurrenzfähig sein.“

Neel Jani (31, Schweiz): „Das Ergebnis ist für Porsche top. Wir hätten uns den Extrapunkt für die Pole Position natürlich auch gewünscht. Unsere Bremsprobleme im dritten Freien Training konnten wir lösen, trotzdem habe ich das Auto vor einer Kurve etwas überbremst und dabei Zeit liegen lassen. Nichtsdestotrotz ist das Resultat ok und Morgen ein neuer Tag.“

Marc Lieb (34, Ludwigsburg): „Mit diesem Ausgang ist das Team natürlich happy. Auf meiner schnellsten Runde hatte ich gleich in der ersten Kurve einen kleinen Fehler, der vier Zehntelsekunden kostete, das ärgert mich ein wenig. Aber der Porsche mit der Nummer 17 war heute unschlagbar. Jetzt gucken wir, wo wir im Rennen noch etwas schneller fahren können …“

Fahrer Porsche 919 Hybrid (Nummer 19)
Earl Bamber (24, Neuseeland):
„Ein tolles Erlebnis, mit dem Porsche 919 Hybrid im dritten Freien Training auf trockener Straße unterwegs zu sein. Für uns ist das alles Neuland hier in Spa, aber das Team unterstützt uns perfekt.“

Nico Hülkenberg (27, Emmerich): „Ich lerne ständig dazu und genieße es sehr, mehr Erfahrung mit dem Auto und dem Verkehr zu sammeln. Ich fand das Qualifying aufregend. Meine Runde war nicht perfekt, aber ich bin trotzdem zufrieden – in meinem ersten LMP1-Qualifying wollte ich nicht zu viel riskieren. Jetzt sind wir sehr gut aufgestellt für das Rennen.“

Nick Tandy (30, Großbritannien): „Das Ergebnis spricht für sich, besser hätten wir es kaum machen können. Für die Poleposition gibt es nur einen Punkt – was wirklich zählt, ist das Rennen. Ich freue mich, dass wir auf dem gleichen Level sind wie die anderen beiden Porsche 919 Hybrid. Im ersten Sektor habe ich etwas Zeit verloren, aber der Rest von meiner Runde war okay.“
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