Porsche Carrera Cup
19.10.2015
Starke Leistung der Aust-Piloten wurde nicht belohnt
Schon im Qualifying wurde Jaap van Lagen vom Pech verfolgt. „Nach dem freien Training wussten wir, dass wir locker um die Top-Fünf kämpfen können“, erklärte Teamchef Frank Aust. „Im Qualifying gab es dann ein Problem mit der Vorderachse, auf das wir als Team keinen Einfluss haben. Dadurch verlor Jaap in jeder Runde etwas Zeit und musste sich mit Platz 13 zufrieden geben.“ Doch auch davon ließ sich der 38-Jährige nicht beeindrucken und kämpfte sich am Samstag schon in der ersten Runde bis auf den sechsten Platz nach vorne.
„Das Rennen lief wirklich gut. Zwei Runden vor Schluss lag ich auf Platz fünf und kämpfte mit meinem Vordermann um Rang vier. Doch plötzlich war Alex Riberas hinter mir viel zu spät auf der Bremse und drängte mich von der Strecke. Dadurch habe ich sehr viele Plätze verloren“, schilderte van Lagen. Die 30-Sekunden-Zeitstrafe, die der Spanier für seine unfaire Fahrweise bekam, war für die Aust-Mannschaft nur ein schwacher Trost. Am Ende blieb mit dem zehnten Platz zumindest ein solides Ergebnis.
Auch im letzten Rennen der Saison am Sonntag wurde Jaap van Lagen Opfer der Konkurrenz. Dieses Mal wurde er bereits in der ersten Kurve von einem Konkurrenten in einen Dreher gezwungen. „Schon wieder habe ich unverschuldet viele Positionen verloren. Grundsätzlich hat sich das Auto noch gut angefühlt, aber durch den Schlag auf die Hinterachse hat sich die Spur verstellt und ich hatte etwas untersteuern“, berichtete der Niederländer. Umso beeindruckender war die Leistung im restlichen Teil des Rennens: Trotz des leichten Schadens arbeitete sich van Lagen nach seinem Dreher bis auf den zwölften Platz nach vorne. „Mit den Ergebnissen bin ich gar nicht zufrieden, mit unserer Performance umso mehr. Wir hatten am ganzen Wochenende ein sehr gutes Auto, wurden aber nicht belohnt. Vielen Dank an das Team für die Möglichkeit, Niclas an diesem Wochenende zu vertreten.“
Luca Rettenbacher überzeugt als bester Rookie im Qualifying
Auch Luca Rettenbacher wusste im zweiten 460 PS starken Porsche von Aust Motorsport zu überzeugen. Der Österreicher startete zum zweiten Mal überhaupt im Carrera Cup und konnte sich im Qualifying auf Anhieb die beste Zeit in der Neueinsteiger-Wertung sichern. „Das war eine starke Leistung, denn die anderen Rookies haben mittlerweile fast ein ganzes Jahr Erfahrung. Beim Saisonauftakt sind sie sogar hier in Hockenheim gefahren“, lobte Frank Aust den 20-Jährigen, der am Wochenende den verletzten Maximilian Hackl vertrat. „Luca hingegen war zum ersten Mal überhaupt mit dem Porsche in Hockenheim unterwegs.“
Mit seiner besten Rundenzeit im Qualifying lag Luca Rettenbacher nur 0,9 Sekunden hinter der Pole-Position. Im schnellsten deutschen Markenpokal reichte das für die Startpositionen 15 (Sonntag) und 17 (Samstag). „Natürlich wäre ich gerne etwas weiter vorne gestartet, aber das Feld im Carrera Cup ist unglaublich eng“, analysierte Rettenbacher sein Zeittraining. „Auch im Qualifying konnte ich mich von Runde zu Runde verbessern. Ein paar Minuten mehr und es hätte für ein noch besseres Ergebnis gereicht.“ Mit einer fehlerfreien Leistung arbeitete sich der Nachwuchspilot aus der Nähe von Salzburg von seiner 17. Startposition im Samstagsrennen bis auf Rang 14 nach vorne. Ein technischer Defekt sorgte am Sonntag nach neun Runden für ein vorzeitiges Rennende.
Mit dem Rennwochenende in Hockenheim ist auch die Saison 2015 des Porsche Carrera Cup Deutschland beendet. Teamchef Frank Aust möchte die Gelegenheit nutzen, um sich zu bedanken: „Mein Dank geht an die Sponsoren und Partner, die uns in dieser Saison tatkräftig unterstützt haben. Ein weiterer Dank geht auch an die Piloten, die an den letzten beiden Wochenenden unsere verletzten Fahrer vertreten haben und sich schnell in das Team integrieren konnten. An dieser Stelle eine gute Besserung an Niclas Kentenich, der sich am Mittwoch einer ungeplanten, achtstündigen Operation unterziehen musste. Ich hoffe, dass seine Genesung jetzt ohne weitere Komplikationen verläuft und er in der nächsten Saison motorsportlich wieder durchstarten kann.“