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Porsche Super Cup
31.10.2015

Philipp Eng im Meister-Portrait

Geschenke selbst gemacht – so lautet das Motto von Philipp Eng: Der Österreicher beschenkte sich selbst mit dem wichtigsten Titel in den Porsche-Markenpokalen. Im amerikanischen Austin krönte er sich zum Champion des Porsche Mobil 1 Supercup. Dem 25 Jahre alte Österreicher gelang damit etwas, was bislang erst zwei Piloten in der 23-jährigen Geschichte der Serie vor ihm schafften: Er gewann in einer Saison den Supercup und den Porsche Carrera Cup Deutschland. Diesen Triumph konnten bislang nur René Rast und Frank Stippler für sich verzeichnen.

Der Erfolg kommt nicht von ungefähr. Eng hat, was man landläufig „Benzin im Blut“ nennt. Er ist ein Vollblutrennfahrer und auch abseits der Strecke schlägt sein Herz im Takt eines Sechszylinder-Boxer-Motors. Mal abschalten – die Ausnahme. Sitzt Eng nicht für sein Team Project 1 im Auto, hockt er auf dem Fahrradsattel. „Ich treibe viel Sport, aber nicht nur um mich fitzuhalten“, sagt er und schwärmt dabei von seiner anderen Leidenschaft – dem Radrennen. 2011 nahm Eng am „Trattberger Stier“ teil. Eine österreichische Radrundfahrt mit Steigungen von teilweise acht bis 14 Prozent. Weil er nach einer Verletzung nicht regelmäßig trainieren konnte, ist seine Ankunft in dem Jahr – wie er sagt – sein schönster Moment abseits der Strecke.

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Der gebürtige Salzburger liebt den Wettkampf. Er strebt in seinem Leben nach Verbesserung und sucht in jeder Lebenslage nach Optimierungsmöglichkeiten. Schnell war er schon immer, wie seine Erfolge im Lebenslauf beweisen. Seit seinem achten Lebensjahr macht er Motorsport. Doch seit rund zwei Jahren ist er auch mental gereift und stärker geworden. „Ja, ich bin ruhiger im Auto geworden“, gibt er zu. Seine aufwändigen Rituale vor Rennbeginn hat er abgelegt. „Das einzige, was geblieben ist: Ich ziehe mir immer zuerst den rechten Handschuh an und das erst, wenn ich tatsächlich im Auto sitze.“

Auch über seine Ernährung denkt er inzwischen weniger krampfhaft nach, gönnt sich auch mal etwas für den Kopf: Am liebsten einen guten Cheeseburger mit Süßkartoffelecken. Natürlich in Maßen, dieser Hinweis ist ihm wichtig. Seine ganze Rennfahrermentalität zeigt sich bei der Frage „Frühaufsteher oder Langschläfer?“ Die selbstbewusste Antwort: „Frühaufsteher. Der Tag entscheidet sich am Morgen. Wenn man jeden Tag vier Stunden länger schläft, hat die Woche nur sechs Tage.“

Eng lebt in einer Welt, in der man auf die Tausendstel einer Sekunde achtet. Ein Tag mehr in der Woche entspricht dort Äonen, die reichen, um die Konkurrenz im Hier und Jetzt souverän hinter sich zu lassen. Er führt seit dem dritten Rennen in Spielberg und stand fünfmal auf dem Podium, davon zweimal als Sieger. In Austin reichte ihm Platz acht, um sich den Titel zu sichern.

Vielleicht hat Eng einen dieser gewonnenen Frühaufsteher-Tage genutzt, um zu lesen. Das tut er nach eigenem Bekunden seit er sein Abitur gemacht hat in der Regel nicht mehr, aber ein Buch hat es ihm (neben der Serie „Breaking Bad“) zuletzt angetan, es handelt vom Motorsport. Natürlich. „Aussie Grit: My Formula One Journey“ von Mark Webber. „Das Ding habe ich aufgesaugt“, sagt Eng und nennt den Australier als eines seiner Idole, mit dem er liebend gerne mal ein paar Worte wechseln würde.

Webber hat Eng eine Sache voraus. Webber fährt für Porsche in der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC), und das sehr erfolgreich. In so einem Prototyp möchte Eng eines Tages auch fahren: „Mit dem Gewinn des Supercups ist ein Traum in Erfüllung gegangen. Ich hoffe, dass es mir langfristig gelingt, noch einen Traum Wirklichkeit werden zu lassen: Das wäre ein Cockpit als Werksfahrer.“
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