Sonstiges
28.06.2015
Das Geheimnis eines guten Kraftstoffs
Theorie und Praxis standen im Lehrplan von Workshop-Leiter Dr. Thomas Bartsch. Zunächst vermittelte der Maschinenbau-Ingenieur sowie promovierte Fahrzeug- und Motorentechniker den jungen Rennfahrern Basiswissen. Wie entsteht Kraftstoff, welche Anforderungen muss er erfüllen, welche Komponenten haben welche Wirkung, was verursacht das Motorklopfen oder was bedeutet eigentlich Oktan? Wissbegierig saugten die jungen PS-Talente diese Informationen auf.
Mit Schnittmodellen und kraftstoffrelevanten Motorbauteilen verdeutlichte Bartsch zudem die Wirkungsweise des Benzins im Motor und erklärte den Förderkandidaten warum das Motorsteuergerät auf unterschiedliche Kraftstoffe reagiert. Die angeregte Diskussionsrunde im Anschluss offenbarte das große Interesse. Kein Wunder, schließlich sind die Förderkandidaten auch im normalen Leben fast alle Autofahrer. „Mir war schon klar, dass Kraftstoff mit einer hohen Oktanzahl leistungsfähiger ist, schließlich verwenden wir in der FIA Formel 3-EM ja auch Aral Ultimate mit 102 Oktan. Dass damit aber eigentlich die Widerstandsfähigkeit des Kraftstoffs gegen eine Selbstentzündung gemeint ist, und so der Zeitpunkt der Zündung im Motor beeinflusst wird, war mir neu“, staunte Formel-3-Pilot Fabian Schiller nach dem „Unterricht“.
Viel Technik und Entwicklungsarbeit für ein alltägliches Produkt
Im zweiten Teil des Workshops bekamen die Förderkandidaten verschiedene Prüfstände, angefangen mit Motorenkomponenten über Vollmotoren bis hin zu ganzen Fahrzeugen, bei der Aral Forschung zu sehen. Etwa einen Injektoren-Prüfstand, in den immer und immer wieder Kraftstoff eingespritzt wird, ohne ihn zu verbrennen. Eben um den Kraftstoffeinfluss auf den Einspritzvorgang noch weiter zu verfeinern. Und sie durften einen Blick in die Labore werfen, in denen Aral-Kraftstoffe optimiert und neu entwickelt werden. „Das sah ja aus wie in einem Operationssaal. Faszinierend zu sehen, wie viel Entwicklungsarbeit, Technik und Akribie in einem eigentlich doch so alltäglichen Produkt stecken“, stellte Tim Zimmermann, der in der ADAC Formel 4 an den Start geht, fest.
Wissen tanken auf dem Weg zum „kompletten Rennfahrer“
„Es wird ja immer behauptet, dass Rennfahrer Benzin im Blut haben. Deshalb wollten wir mit unseren Förderkandidaten einmal an die richtige Quelle“, scherzt Alexander Safavi, Projektleiter der Deutsche Post Speed Academy. „Aber im Ernst, dieser Workshop war ein sehr gutes Beispiel für die Ziele, die wir mit der Speed Academy verfolgen. Was unsere Förderkandidaten heute gelernt haben, macht sie vielleicht auf der Strecke nicht sofort schneller, aber sie haben extrem viel Wissen getankt. Das wird ihnen helfen, ein „kompletter Rennfahrer“ zu werden. Genau das meinen wir, wenn wir von einer ganzheitlichen Ausbildung sprechen.“