FIA Formel E
23.05.2016
Virgin DS Racing rückt aufs Podium vor
Der Tag hatte mit zwei reibungslosen freien Trainings begonnen. Danach errang Vergne im Qualifying die Bestzeit und sicherte sich während der Super-Pole die beste Startposition auf dem 2,030 Kilometer langen Stadtkurs im Herzen der deutschen Hauptstadt. Für das Team war es nach Long Beach und Paris die dritte Pole-Position in Folge.
Sam Bird zeigte ebenfalls eine starke Runde im Qualifying und belegte den sechsten Rang – nur einen Platz vom Einzug in die Super Pole entfernt. Für den Briten, der seine dritte Pole-Position der Saison in Paris erzielt hatte, ein enttäuschendes Ergebnis. Kurz vor der Startaufstellung verloren die beiden Mahindra-Piloten Bruno Senna und Nick Heidfeld ihre Startplätze vier und fünf wegen eines nicht korrekten Reifendrucks, Sam Bird rückte in die zweite Startreihe vor.
Spannendes Renngeschehen auf den Straßen von Berlin
Beim dramatischen Start des Berlin ePrix büßte Vergne seine erste Position nach wenigen Sekunden an Sebastien Buemi ein, wenig später eroberte er die Führung zurück – nur um sie kurz darauf erneut zu verlieren. In der ersten Rennhälfte touchierte Vergne im Zweikampf mit Buemi zweimal die Streckenbegrenzung und beschädigte ein Seitenteil des Frontflügels. Da dies jedoch glücklicherweise vor dem Boxenstopp passierte, verlor er nur einige Positionen und beendete das Rennen auf dem fünften Platz.
Der Franzose war mit dem Ergebnis zufrieden: „Wenn man auf der Pole-Position startet, will man natürlich siegen. Aber Buemi war extrem schnell. Als er mich zum zweiten Mal überholte, wusste ich, dass ich ihn nicht einholen konnte. Auch die anderen Fahrer, die an mir vorbeigingen, waren sehr schnell. Die Pole-Position war eine tolle Leistung, sie zeigt, wie stark die Mannschaft das Auto verbessert hat. Aber ich weiß auch, dass ich heute nicht mehr erreichen konnte. Ich freue mich über wichtige Meisterschaftspunkte, die uns auf den dritten Platz in der Tabelle vorgebracht haben. Das Team hat sie verdient.“
Sam Bird, der während des Rennens mit Daniel Abt um den dritten Platz kämpfte, hatte weniger Glück. Nachdem er sich bei einer Kollision mit Abt frühzeitig den Frontflügel beschädigt hatte, wurde er von der Rennleitung mit einer anscheinend übervorsichtigen Entscheidung an die Box gerufen, um die Nase zu wechseln. Damit schwanden seine Hoffnungen, im Titelrennen zu bleiben, denn er fiel vom vierten auf den 14. Platz zurück. „Ich bin enttäuscht über diese Entscheidung“, so der Brite. „Denn ich hatte für einen so kleinen Schaden keine schwarze Flagge erwartet.“
Der Wechsel der Nase an der Box ging schnell vonstatten, doch Bird hatte bereits zehn Plätze verloren. Er konnte sich nicht mehr in die Top Ten vorkämpfen und beendete das Rennen auf Platz elf. Ein enttäuschendes Ende für den Drittplatzierten der Fahrer-Weltmeisterschaft, der mit einem besseren Ergebnis einer der Meisterschaftskandidaten geblieben wäre. „Ich freue mich jedoch für das Team. Wir wollten Dragon Racing schon lange in der Tabelle bezwingen. Und obwohl das Rennen für mich enttäuschend lief, war es ein Erfolg für DS Virgin Racing. Ich werde mich nun auf das Finale in London konzentrieren“, so Bird.
Teamchef Alex Tai: „Wir haben zwei sehr talentierte Piloten“
„Ich bin extrem stolz auf beide Fahrer. Die Entscheidung im Fall von Sam Bird war unglücklich. Er wäre sicherlich ein fantastisches Rennen gefahren, wenn der Schaden nicht aufgetreten wäre. Trotzdem hat er mit seiner Aufholjagd von Platz 14 auf elf sein Talent demonstriert“, sagte Teamchef Alex Tai. „Jev hat in der Super Pole gezeigt, dass wir in die richtige Richtung arbeiten. Wir haben zwei sehr talentierte Piloten, nun scheint es, als hätten wir auch ein schnelles Auto. Wir haben inzwischen mehr Pole-Positions als jedes andere Team, zudem konnten wir Dragon Racing vom dritten Tabellenplatz verdrängen. London wird hart, aber das Team und die Fahrer werden mit jedem Einsatz besser, wir freuen uns auf das Finale und wir sind gut vorbereitet.“
Xavier Mestelan Pinon, Direktor von DS Performance, ergänzte: „Wir haben große Verbesserungen am Fahrzeug vorgenommen. Ich freue mich, dass bereits beide Fahrer die Pole-Position mit dem DSV-01 errungen haben. Vor uns liegen noch immer einige Herausforderungen. Doch zunächst möchte ich dem Team für die harte Arbeit danken, die sich – wie wir heute sehen konnten – ausgezahlt hat.“