Sportwagen Allgemein
18.10.2016
Drei von drei KTM X-Bow im Ziel, zwei auf dem Podium
Und das Team „CCS Racing“, das sein allererstes Langstrecken-Rennen mit dem KTM X-BOW GT4 bestritt, wollte hauptsächlich eine problemlose Zielankunft erreichen.
„Team True Racing“ setzte mit dem KTM X-BOW GT500+ ein Zeichen
Die ungläubigen Gesichter in so mancher Box sprachen Bände, als Ex-F1-Pilot Tomas Enge im freien Training eine 2:03.328 in den eiskalten Asphalt seiner Heimstrecke gebrannt hatte. Diese Bestzeit – übrigens vor allen GT3-Teilnehmern – sollte zeigen, wohin die Reise mit dem Rennfahrzeug aus der Schmiede von KTM und Reiter Engineering gehen könnte. Da das Team aber in der SP2-Klasse genannt hatte, wurde ab dem Qualifying strikt nach BoP („Balance of Performance“) gefahren. Werksfahrer Reinhard Kofler konnte aber auch dort trotz Leistungseinschränkung und Zusatzgewicht mit einer Zeit von 2:06.968 Min. überraschen und nahm das Rennen von der fünften Position aus in Angriff. Von Beginn an war klar, dass es die Gegner des KTM X-BOW GT500+ nicht leicht haben würden: Dafür war die Gesamtperformance des Teams, bestehend aus Enge, Kofler, Klaus Angerhofer und Hubert Trunkenpolz, zu überlegen.
Leider machte dann ein versteckter Defekt – man lag in der SP2-Klasse in Führung und hatte Kurs auf die Top-Fünf genommen – alle Hoffnungen auf eine Spitzenplatzierung zunichte: Nicht weniger als vier Antriebswellen waren notwendig, bis das Team dem Auslöser für den Serien-Defekt auf die Spur kam: Eine defekte Radnabe hatte Vibrationen verursacht, welche die Antriebswellen zerstörten. Was danach folgte, war eine unglaubliche, nächtliche Aufholjagd: Von Platz 24 arbeitete man sich kontinuierlich durch das Feld, selbst ein morgendliches Problem am Getriebe hielt das Team nicht auf. Am Ende gab es den hochverdienten dritten Platz am Podium der Klasse SP2 sowie den elften Gesamtrang. Teamchef Hubert Trunkenpolz: „Dieser Sieg gehört dem Team, vor allem unseren Mechanikern. Die Jungs haben alles gegeben, um einen vorzeitigen Ausfall abzuwenden. Mit Platz drei bei der Langstrecken-Premiere sind wir sehr zufrieden. Wir haben viel gelernt und man hat gesehen, dass der KTM X-BOW als Rennfahrzeug in den verschiedensten Rennserien und in allen Klassen ein extrem schnelles Auto ist.“
„CCS Racing“ holt zur Langstrecken-Premiere Platz zwei
Für das Team CCS-Racing – KTM X-BOW Rennsport-Partner der ersten Stunde – war der Start in Brünn vorab nicht mehr als ein „Versuchsballon“, den man mit konstanter, risikoloser Fahrweise sicher über die 24-stündige Renndistanz bringen wollte. An eine Top-Platzierung hatte dabei niemand so wirklich gedacht, wie Teamchef Jürgen Dietl selbst zugeben musste: „Wir wollten einfach dabei sein und unseren neuen KTM X-BOW GT4 auf der Langstrecke ausprobieren.“ Am Ende jubelten Charel Arendt, Tom Kieffer, Tommy Rollinger, Uwe Schmidt und Georg Silbermayr über Platz zwei in der Klasse SP3, und – das war die eigentliche Sensation – über den großartigen siebenten Gesamtrang.
Jürgen Dietl: „Das schreit förmlich danach, im nächsten Jahr mit diesem großartigen Auto nicht nur die X-BOW BATTLE zu bestreiten, sondern auch drei oder vier Mal in der Creventic-Serie dabei zu sein. Wir freuen uns alle wie verrückt, das ist ein wirklich schöner Tag für das gesamte CCS-Racing Team!“
Nur ganz viel Pech hindert „RTR Projects a.s.“ an der großen Sensation
Die großen Pechvögel des Rennwochenendes in Brünn waren ausgerechnet die Lokalmatadore: Das rein tschechische Team „RTR Projects a.s.“ mit den Piloten Tomas Miniberger, Tomas Kwolek, Dan Skalický, Sergej Pavlovec und Erik Janiš ging mit großem Erfahrungsvorsprung an die Aufgabe „24-Stunden-Rennen“ heran, immerhin bestritt die Mannschaft in diesem Jahr schon einige Langstreckenrennen der Creventic-Serie wie jene von Dubai oder Barcelona. Dieser Umstand machte sich von Beginn an bemerkbar: Souverän spulten Boxenmannschaft und Piloten ihr Programm ab – mit durchschlagendem Erfolg. Nach rund 16 Stunden tauchte der Team-Name auf Platz drei der Gesamtwertung auf, eine absolute Sensation. Nur wenig später folgte dann aber die Ernüchterung: Eine Getriebehalterung war ohne jede Vorwarnung gebrochen, worauf umfangreiche Reparatur-Arbeiten notwendig wurden.
Teamchef Tomas Miniberger erreichte mit seinen Fahrer-Kollegen zwar noch das Ziel, mehr als Rang fünf in der SP3-Klasse und Platz 16 gesamt waren leider nicht mehr zu holen. Dennoch zog Miniberger eine positive Bilanz: „Ich sehe die Performance der gesamten Mannschaft und bin extrem zufrieden, ich denke, das war eine wirklich beeindruckende Leistung von uns. Dass im Rennsport – speziell auf der Langstrecke – die Technik nicht immer mitspielt, das ist erstens kein Geheimnis, und zweitens passiert das auch den Besten. Wichtig ist, dass wir den Support von KTM und Reiter Engineering spüren und dass wir mit jedem Rennen dazulernen und besser werden. Der KTM X-BOW GT4 hat eine große Zukunft vor sich und ich freue mich, dass wir ein Teil davon sind!“