Sportwagen Allgemein
01.05.2016
Viertes Podium in Folge für 911 RSR
Mit dem zweiten von Porsche North America eingesetzten 911 RSR, der auf der siebten Generation der Sportwagenikone 911 basiert, kamen der amtierende IMSA-GT-Meister Patrick Pilet (FR) und Le-Mans-Gesamtsieger Nick Tandy (GB) als Neunte ins Ziel. Sie hatten vor zwei Wochen das prestigeträchtige Rennen auf dem Stadtkurs in Long Beach gewonnen. In der Herstellerwertung ist Porsche mit jetzt nur noch drei Punkten Rückstand Zweiter.
Beim Zweistundenrennen auf dem anspruchsvollen Dünenkurs in der Nähe von Monterey starteten die Porsche 911 RSR nach einem schwierigen Qualifying vom Ende des Feldes. Für das erste Ausrufezeichen sorgten die Boxencrews von Porsche North America, als sie die Elfer beim Stopp während der ersten Safety-Car-Phase in Rekordzeit abfertigten. Patrick Pilet machte dadurch vier Plätze gut und ging als Dritter zurück auf die Strecke, gefolgt von Frédéric Makowiecki. Nach einer guten Stunde verbesserte er sich auf den zweiten Platz, bevor er kurz darauf von einer Corvette von der Strecke gedrängt wurde und weit zurückfiel. Dafür wurde sein Landsmann in der Schlussphase des Rennens immer schneller, profitierte von einer ausgeklügelten Rennstrategie und einem weiteren perfekten Boxenstopp. Dadurch konnte er in den letzten Runden sowohl eine Corvette als auch einen Ferrari überholen und Porsche den dritten Platz sichern.
Stimmen zum Rennen
Dr. Frank-Steffen Walliser, Porsche-Motorsportchef: „Das war ein absoluter Thriller. Boxenstopps, Reifenstrategie, Spritpoker – heute haben wir alles richtig gemacht. Auch die höheren Temperaturen haben uns geholfen. In der Meisterschaft haben wir dadurch wichtige Punkte geholt. Das war ein Bombenjob vom ganzen Team. Die Fahrer haben die Strategie sensationell umgesetzt. Angesichts der Startbedingungen, die wir hier hatten, ist das ein perfektes Ergebnis.“
Marco Ujhasi, Gesamtprojektleiter GT Werksmotorsport: „Wir haben aus diesem Rennen das Optimum herausgeholt. Im vierten Rennen das vierte Podium – dieser Saisonstart kann sich sehen lassen. Die Vorbereitung von den freien Trainings über das Qualifying bis hin zum Rennen war nicht einfach. Doch wir haben uns eine gute Strategie erarbeitet, und die hat zumindest für einen 911 RSR bestens funktioniert.“
Nick Tandy (911 RSR #911): „Auch wenn im Qualifying keine superschnellen Rundenzeiten möglich waren – über die Distanz hat der 911 RSR auch auf dieser Strecke wieder eine gute Performance gezeigt. Glückwunsch an unsere Teamkollegen zum Podium. Das war wirklich eine starke Leistung.“
Patrick Pilet (911 RSR #911): „Nach unserem Sieg in Long Beach hatten wir uns natürlich ein besseres Ergebnis erhofft. Doch das war heute ein schwieriges Rennen für uns. Unsere Mechaniker haben uns zwar mit tollen Boxenstopps nach vorne gebracht. Doch nachdem mich die Corvette von der Strecke gerempelt hatte, konnte ich nicht mehr viel machen. Überholen war praktisch unmöglich.“
Frédéric Makowiecki (911 RSR #912): „Dieser dritte Platz ist das Ergebnis einer tollen Teamleistung. Ich bin wirklich stolz auf die Jungs von Porsche North America. Nach dem Qualifying konnten wir nicht mit einem Podium rechnen. Um so größer ist jetzt die Freude.“
Earl Bamber (911 RSR #912): „Wenn ich sehe, welche Probleme wir im freien Training und im Qualifying hatten, dann fühlt sich dieses Podium an wie ein Sieg. Das Team hat über das ganze Wochenende grandios gearbeitet, die Boxenstopps waren einfach perfekt. Für uns ist das ein fantastisches Ergebnis.“
Vorbereitung auf 24-Stunden-Rennen am Nürburgring und in Le Mans
Bevor die Werksfahrer des Teams Porsche North America zum fünften Lauf der IMSA SportsCar Championship am 3. Juli in Watkins Glen in die USA zurückkehren, sind sie in Europa bei zwei der berühmtesten 24-Stunden-Rennen am Start: Nürburgring und Le Mans.
Auf der legendären Nordschleife des Nürburgrings wird am 28./29. Mai die 44. Auflage des Langstreckenklassikers ausgetragen. Bei der größten Motorsportveranstaltung in Deutschland, zu der alle Jahre wieder mehr als 200.000 Fans in die Eifel kommen und eine riesige Motorsport-Party feiern, setzt Manthey Racing zwei der neuen 911 GT3 R ein. Das Team, das mit Porsche auf seiner Hausstrecke bereits fünf Gesamtsiege feierte, ist nur einen Steinwurf vom Nürburgring entfernt in Meuspath zu Hause. Insgesamt wagen über 600 Piloten mit rund 160 Rennfahrzeugen das „Abenteuer in der Grünen Hölle“, wie der Nordschleifenklassiker auch genannt wird.
Nur drei Wochen später, am 18./19. Juni, steht das berühmteste Langstreckenrennen der Welt auf dem Einsatzplan der Porsche-Piloten: Bei den 24 Stunden von Le Mans, dem Saisonhöhepunkt der Sportwagen-Weltmeisterschaft WEC in der französischen Provinz La Sarthe, ist Porsche mit einem großen GT-Aufgebot am Start. Neben den zwei 911 RSR, die das Werksteam Porsche Motorsport in der Klasse GTE-Pro einsetzt, sind unter der Regie von Kundenteams noch weitere fünf der 470 PS starken Erfolgsrenner aus Weissach dabei – einer in der Klasse GTE-Pro und vier in der GTE-Am-Kategorie. Zu den Porsche-Werksfahrern am Nürburgring und in Le Mans gehören mit Earl Bamber und Nick Tandy zwei Le-Mans-Gesamtsieger aus dem Vorjahr sowie mit Richard Lietz der Gewinner des FIA World Endurance Cup als bester WEC-GT-Pilot 2015. Der Österreicher hat in Le Mans bereits drei GT-Siege mit Porsche geholt.
Das Sechsstundenrennen in Watkins Glen, mit dem die IMSA SportsCar Championship nach der Le-Mans-Pause wieder Fahrt aufnimmt, ist ein amerikanischer Sportwagenklassiker. Porsche startet auf dem anspruchsvollen Kurs im US-Bundesstaat New York als Spitzenreiter im North American Endurance Cup, für den neben Watkins Glen noch Daytona, Sebring und das Petit Le Mans gewertet werden. Im vergangenen Jahr hat der Porsche 911 RSR in Watkins Glen seinen ersten Saisonsieg geholt. Dieser Erfolg war der Auftakt einer eindrucksvollen Siegesserie, die mit dem Gewinn aller drei GTLM-Meistertitel endete.