VLN
11.10.2016
Kappeler Motorsport geht als Sieger über die Ziellinie
Die Mannschaft rund um Thomas Kappeler (Bad Saulgau) nahm nach dem achten Lauf eine Menge Arbeit mit in die heimische Werkstatt. Das Fahrzeug war so beschädigt dass es innerhalb von nicht einmal vierzehn Tagen basierend auf einer Rohkarosserie neu aufgebaut werden musste. Für das kleine Team eine Herausforderung, da es die Arbeiten am Rennauto nach Feierabend erledigen musste. „Damit das Auto für den neunten Lauf fertig wurde, blieb und bleibt es, bis zum Ende der Saison jetzt Weiß“, so der Teamchef Thomas Kappeler.
Siegeshungrig und mit neuem Material reiste man in die Eifel. Der erste „Rollout“ am Freitag verlief problemlos. Am Morgen des Rennsamstages verschob sich, aufgrund von Nebel, schon mal das Training um eine ca. viertel Stunde. Kein Drama. Mit Regenreifen ausgerüstet spulten die drei Fahrer ihre Trainingsrunden ab. Bei diesem Rennen griffen die Stammfahrer: Thomas Gerling (Uchte), Harald Hennes (Eschweiler) und Teamchef Kappeler ins Lenkrad. Am Ende des Trainings musste das Auto bei den Technischen Kommissaren vorgestellt werden. Das Team war aber nicht alleine. Alle Porsche aus der Wertungsklasse CUP2 wurden überprüft. Einige Teams, darunter auch Kappeler Motorsport, waren mit Regenreifen unterwegs die nicht im Reglement genannt werden. Hier kam es zu Missverständnissen zwischen dem Reifenhersteller und den Technischen Kommissaren. Trotzdem sind alle Zeiten des Trainings gestrichen worden und das Team aus dem Süden der Republik wurde, mit einigen weiteren, ans Ende des Starterfeldes gesetzt. Der letzte Startplatz sollte es sein.
Kappeler Motorsport steckte den Kopf nicht in den Sand, sondern nahm dieses als Anlass wie gewohnt zu kämpfen. Um 12.15 Uhr schaltete die Ampel auf Grün. Startfahrer Thomas Gerling blies zum Angriff. Nach zwei Runden trocknete die Strecke ab und man wechselte auf Trockenreifen. Jetzt gab es erst recht kein Halten mehr. Während seines Stints überholte er einen Kontrahenten nach dem anderen und konnte bei der Einfahrt in die Boxengasse zum planmäßigen Stopp, den erstplatzierten bereits sehen. Als zweites setzte sich Thomas Kappeler in den Sitz des Porsche.
Durch die von Um- und Weitsicht geprägte Fahrweise konnte er den Abstand zum führenden nochmals verkürzen. Er hielt sich aus allem heraus und spulte seinen Turn präzise herunter. Den Schlussspurt in diesem Rennen setzte Harald Hennes. Für ihn war es keine leichte Aufgabe. Mittlerweile hatte er sich auf die erste Position gekämpft, als es zum Schluss immer mal wieder hier und da anfing zu Regnen. Er konnte im Auto miterleben wie sich andere Teilnehmer von der Piste drehten. Aber unter solchen Umständen leistet Harald anscheinend Höchstleistungen. Der Abstand zwischen Ihm und den Verfolgern wuchs sogar noch an. Im Ziel angekommen war die Freude beim Team riesengroß. Von ganz hinten gestartet, als erster durchs Ziel. Was die Freude noch weiter anheizte. Mit diesem Sieg ist man bereits ein Rennen vor Schluss der Saison Meister in der VLN Porsche Cup Klasse. Damit hat Kappeler Motorsport seinen Titel aus dem letzten Jahr verteidigt und hat zwei Jahre in Folge diese Meisterschaft für sich entschieden.
Leider ist dieser Sieg im Moment noch nicht endgültig. Die Wertung für die Porsche Cup Klasse wurde erst einmal ausgesetzt. In der Startaufstellung sind einige Porsche-Teams in der genannten Wertungsklasse mit nicht freigegebenen Regenreifen ins Rennen gestartet. Dieses wurde von den Technischen Kommissaren beobachtet. Nun gibt es wegen der Reifen noch Missverständnisse die gemeinsam von den Technischen Kommissaren, den Teams und Veranstalter mit dem Reifenlieferanten geklärt werden müssen. Vor der Entscheidung des Rennergebnisses muss sich die Truppe aus der Kurstadt Bad Saulgau keine Sorgen machen. Dessen Porsche mit Startnummer 113 ist mit Regelkonformen Regenreifen ins Rennen gestartet, so dass eigentlich das Ergebnis feststeht.
Teamchef Thomas Kappeler: „Ich freue mich mit meiner Mannschaft über diesen Sieg und dem vorzeiteigen Titelgewinn in der Porsche Cup Klasse. Bin noch etwas sprachlos. Was wir in den letzten Rennen durchgemacht haben. Die ganze Arbeit, der große Zusammenhalt im gesamten Team, hat sich bezahlt gemacht. Ich bin Mega Stolz einer solch tollen Truppe vorzustehen. Danke. Wir werden mit der Feier aber noch ein wenig warten. Das letzte Rennen der Saison wollen wir noch einmal voll angreifen und dann die Korken knallen lassen.
Thomas Gerling: „Was für ein Rennen heute. Von ganz hinten gestartet und dann als erster die Zielflagge gesehen. Lob an meine beiden Fahrerkollegen und die komplette Technikmannschaft. In vierzehn Tagen ein völlig neues Auto zu bauen, das ohne große Testfahrten perfekt läuft. Danke. Ich hab in meinem Turn alles gegeben. Ich konnte den erstplatzierten bereits auf der Strecke sehen, bevor ich zum planmäßigen Stopp rein musste. Der Anfang des Rennens war nicht einfach. Mit Trockenreifen auf nasse Stellen zu kommen, da musst du höllisch aufpassen. Aber Sieg und Meisterschaft gewonnen. Super. Danke ans Team.“
Harald Hennes: „Danke an Kappeler Motorsport für das Auto. Es war wieder top vorbereitet. Mit einer solchen Truppe macht das kämpfen aber mal richtig Spaß. Was ich nach dem letzten Rennen bereits andeutete: Wir fallen hin, stehen gestärkt wieder auf. Heute war wieder das perfekte Beispiel. Alles im Team hat wieder gepasst. Zum Schluss hatte ich nicht gerade einfache Bedingungen und richtig glauben konnte ich es nicht als ich aus dem Auto stieg. Mit diesem Sieg haben wir die Meisterschaft in der Tasche. Ich kann nur nochmals Danke sagen. Zwei Jahre hintereinander den Meistertitel in der Porsche Cup Klasse.“
Das nächste Rennen, das letzte der Saison 2016, findet am 22. Oktober 2016 statt und ist wieder auf eine Dauer von vier Stunden angesetzt.