Sonntag, 29. Dezember 2024
Motorsport XLDas Motorsport MagazinVorschau Abonnement
VLN
27.09.2016

Platz sechs für den Frikadelli-Porsche 911 GT3 R

Gelungenes Porsche-Comeback für Frikadelli Racing: Sabine Schmitz, Klaus Abbelen (beide Barweiler), Patrick Huisman (NL) und Norbert Siedler (AT) beendeten den achten Lauf der diesjährigen Langstreckenmeisterschaft Nürburgring (VLN) auf dem sechsten Gesamtrang. Das Quartett hatte das Vierstundenrennen von der neunten Startposition aufgenommen und profitierte immer wieder von der überdurchschnittlichen Reichweite seines Porsche 911 GT3 R, der zum Teil neun Runden auf der 24,358 Kilometer langen Nürburgring-Kombination aus verkürztem Grand Prix-Kurs und Nordschleife fahren konnte – mithin fast 220 Kilometer im Renntempo.

Norbert Siedler startete mit dem GT3 R von Position neun ins Rennen, holte gleich in der Anfangsphase zwei Positionen auf und rückte aufgrund seines mit acht Runden recht langen Stints in der Gesamtwertung bis auf Rang drei nach vorne. Nach dem Boxenstop fand sich Patrick Huisman zunächst auf Platz neun wieder. Der Holländer spulte sogar neun Runden ab und übergab den Porsche als Gesamtführender an Sabine Schmitz, die das Rennen auf Rang vier fortsetzte und nach sieben Umläufen wiederum als Viertplatzierte das Steuer für den finalen Turn an Klaus Abbelen weiterreichte.

Anzeige
Mit ihrem Porsche 911 GT3 MR durften sich Frank Kräling (Winterberg), Marc Gindorf (MC) und Christopher Brück (Köln) über den vierten Klassensieg beim fünften VLN-Start in dieser Saison freuen. Der Cup-Porsche von Janine Hill, John Shoffner (beide USA) und Arno Klasen (Karlshausen) sah das Ziel nicht: Beim Versuch, ein langsameres Fahrzeug zu überrunden, verlor Hill den GT3 gegen Rennhalbzeit aus der Kontrolle und rutschte in die Streckenbegrenzung. Thomas Leyherr (Dillingen) und Herbert von Danwitz (Tönisvorst) brachten ihren Markenpokal-BMW M235i nach einem starken Training und Startplatz zehn auf Rang neun heim.

Stimmen nach dem Rennen

Klaus Abbelen (Barweiler, Teambesitzer und -fahrer #30): „Ich bin nur vier Runden gefahren, musste aber etwas zurücknehmen, da sich der Unterboden gelockert hatte – ebentuell haben wir etwas überfahren. Ab Tempo 200 wurde es schwierig. Der Rennverlauf und das -ergebnis war so zu erwarten. Jetzt freue ich mich auf Montag, dann werden wir noch einmal ausführlich testen und nach Verbesserungspotenzial suchen.“

Sabine Schmitz (Fahrerin #30): „Ich konnte das Auto auf Platz vier übergeben, fand es heute aber sehr anstrengend – auch, weil sich Vibrationen bis ins Bremspedal übertragen haben. Auf der Strecke gab es zahlreiche Unfälle und es lagen viele Trümmerteile herum, ich musste enorm auf meine Reifen aufpassen.“

Patrick Huisman (NL, Fahrer #30): „Das war ein schwieriger Stint. Das Auto baute nach vier, fünf Runden auf der Hinterachse stark ab. Richtig wohl fühlte ich mich heute nie, und da ich an meinem Vordermann nicht vorbeikommen konnte, habe ich irgendwann etwas Tempo herausgenommen und den Porsche sicher heimgebracht. Ein paar Mal hatte ich ziemliches Glück, als vor mir andere Teilnehmer abgeflogen sind – es lag heute viel Öl auf der Strecke.“

Norbert Siedler (A, Fahrer #30): „Zu Beginn des Rennens hätte ich sogar noch schneller fahren können, wurde aber von meinen Vorderleuten etwas aufgehalten. Nach gut vier Runden setzte ein immer stärker werdendes Übersteuern ein. Um es zu kompensieren, habe ich meinen Fahrstil angepasst.“

Christopher Brück (Fahrer #62): „Mein Start war super, danach konnte ich zwei Audi R8 hinter mir lassen und Runde um Runde den Vorsprung in der Klasse ausbauen. Als ich den GT3-Porsche übergeben habe, lagen wir gut eine Minute in Führung.“

Marc Gindorf (Fahrer #62): „Mein Speed heute war richtig gut, obwohl ich in entscheidenden Passagen immer wieder vom Gas gehen musste. Aber auch ich konnte unseren Porsche auf Rang 1 weiterreichen, damit bin ich ganz zufrieden. Unterwegs wurden viele ,Ölflaggen' gezeigt, gemeint waren allerdings Teile auf der Strecke. Der Fridadelli-Porsche lag superklasse, danke an Timo und seine Crew!“

Frank Kräling (Fahrer #62): „Im Kampf um den Klassensieg ging es so eng zu, ich hatte mich schon darauf eingestellt, die letzten fünf Rennrunden den ,Galgenkopf' voll fahren zu müssen. Als mein Hintermann versuchte, mich im Bereich ,Pflanzgarten 2‘ hinter der Sprungkuppe zu überholen, kam es jedoch zu einer Berührung und er ist herausgerutscht. Danach habe ich das Auto nur noch ins Ziel getragen. Der vierte Sieg im fünften Rennen – dass es so gut läuft, damit hätte vor Saisonbeginn niemand gerechnet.“

Arno Klasen (Fahrer #109): „In meinem Start-Stint musste ich hart kämpfen und habe den Führenden in unserer Cup-2-Klasse immer vor mir gesehen – überholen konnte ich ihn jedoch nicht.“

Janine Hill (Fahrerin #109): „Ich war beim Überrunden eines GT4-Autos im Bereich Tiergarten einfach zu schnell und hab mich gedreht. Der Einschlag fühlte sich gar nicht so heftig an. Aber es war klar mein Fehler.“

Thomas Leyherr (Fahrer #672): „Von Startplatz 15 sind wir teilweise bis auf Rang sechs nach vorne gefahren. Wir haben das Set-up des BMW verbessert, er liegt jetzt vor allem in schnellen Kurven viel stabiler, wir können mehr Geschwindigkeit auf die nächste Gerade mitnehmen. Ich fühle mich viel wohler im Auto und konnte in meinem zweiten Stint noch vier Plätze wieder aufholen. Rang neun im BMW-Markenpokal ist für uns richtig gut.“

Herbert von Danwitz (Fahrer #672): „Ich hatte mich schon bis auf die achte Position nach vorne gekämpft und einen Klassenkonkurrenten auf der Döttinger Höhe aus dem Windschatten heraus überholt. Vor der Kurzanbindung kam der Gegenangriff, dabei ist er mir ins Heck gefahren. Ich habe mich gedreht und drei oder vier Plätze wieder verloren.“
Anzeige