ADAC GT Masters
21.09.2017
Entscheidung in Hockenheim: Das sind die Titelkandidaten
Mit Sebastian Asch (31/Ammerbuch, BWT Mücke Motorsport), Kelvin van der Linde (21/ZA, Aust Motorsport) sowie den Vorjahreschampions Connor De Phillippi (24/USA)/Christopher Mies (28/Heiligenhaus, beide Montaplast by Land-Motorsport) haben in Hockenheim auch Piloten von Mercedes-AMG und Audi noch Außenseiterchancen.
Jules Gounon (Callaway Competition, Corvette C7 GT3-R), 131 Punkte: Der Tabellenführer reist mit einem Polster von 15 Punkten nach Hockenheim. Bisher holte Gounon 2017 zwei Siege und zwei weitere Podestplätze. In den bisherigen zwölf Rennen beeindruckte der Corvette-Pilot mit seiner Konstanz: Nur zwei Nuller stehen zu Buche. Bereits 2016 – in seiner Debütsaison im ADAC GT Masters – kämpfte der Franzose bis zum letzten Saisonrennen um den Titel, schied aber nach einem Unfall aus. Gounon startet in Hockenheim erstmals wieder mit seinem Stamm-Partner Daniel Keilwitz (28/Villingen), der zuletzt wegen eines Beinbruchs pausieren musste. „Ich freue mich auf das Wochenende“, so Gounon. „Es ist gut, mit einem Punktevorsprung nach Hockenheim zu kommen. Im vergangenen Jahr hatte ich auf die späteren Champions Connor De Phillippi und Christopher Mies zwei Punkte Rückstand. Nach dem Unfall im Sonntagsrennen 2016 habe ich in Hockenheim noch eine Rechnung offen.“
Philipp Eng (BMW Team Schnitzer, BMW M6 GT3), 116 Punkte: Auch Philipp Eng hat in den bisherigen zwölf Rennen zehn Mal gepunktet, darunter vier Podestplätze. Der Österreicher hat einen Rückstand von 15 Punkten auf Gounon. Er kehrte in dieser Saison nach einem Jahr Abstinenz wieder in das ADAC GT Masters zurück. Gleich beim Comeback-Wochenende in Oschersleben holte er seinen bisher einzigen Saisonsieg. Das Bemerkenswerte: Es war nicht nur der erste Sieg des BMW M6 GT3 im ADAC GT Masters, sondern auch der erste des BMW Team Schnitzer, das 2017 seine Premierensaison in der „Liga der Supersportwagen bestreitet. „Bei 15 Punkten Rückstand sind die Titelchancen voll intakt“, so Eng. „Hockenheim ist jedoch nicht der beste Kurs für unser Auto. Der BMW mag gerne Highspeed-Kurven, in Hockenheim gibt es dagegen viele langsame Abschnitte. Wir müssen mal schauen, wie es läuft. Ich persönlich habe gute Erinnerungen an die Strecke. Ich habe dort meinen ersten Titel im Rennwagen überhaupt eingefahren. Sollte ich den Titel gewinnen, wäre es nach drei Markenpokaltiteln mein vierter Titel in drei Jahren und mein erster mit BMW. Das wäre natürlich super.“
Sebastian Asch (BWT Mücke Motorsport, Mercedes-AMG GT3), 104 Punkte: Sebastian Asch kommt als Tabellendritter mit 27 Punkten Rückstand auf die Spitze nach Hockenheim. Mit BWT Mücke Motorsport startet der Schwabe ebenso wie Rivale Philipp Eng für ein Team, das 2017 erstmals im ADAC GT Masters antritt. Dank des zweiten Saisonsieges am vergangenen Sonntag auf dem Sachsenring wahrte der zweimalige ADAC GT Masters-Champion seine Chancen auf den dritten Titel. „Ich habe die gesamte Saison gesagt ich gebe erst auf, wenn nichts mehr geht“, so Asch. „Natürlich muss einiges zusammenkommen, damit ich die 27 Punkte noch aufholen kann. Hockenheim zählt zu meinen absoluten Lieblingsstrecken und sollte unserem Mercedes-AMG GT3 sehr gut liegen. Trotzdem: Wir haben in der Vergangenheit immer wieder gesehen, welche unglaublichen Geschichten das Saisonfinale des ADAC GT Masters schreiben kann. Da muss ich mich nur an 2012 erinnern, als Maximilian Götz und ich gewonnen haben.“
Kelvin van der Linde (Aust Motorsport, Audi R8 LMS), 101 Punkte: Van der Linde kämpft erstmals seit 2014 wieder um den Titel im ADAC GT Masters. Damals wurde der Audi-Pilot mit gerade einmal 18 Jahren zum bisher jüngsten ADAC GT Masters-Champion überhaupt. Mit Aust Motorsport startet er für die Überraschungsmannschaft der Saison. Auf dem Nürburgring holte er zusammen mit Markus Pommer, der nach seiner Zwangspause wegen einer Erkrankung am Wochenende wieder in das Cockpit des Audi R8 zurückkehrt, den ersten Sieg für die westfälische Mannschaft. „Realistisch gesehen sind meine Titelchancen gering“, so van der Linde. „Wir wollen um Siege und Podestplätze kämpfen und die Saison mit guten Ergebnissen abschließen. Hockenheim liegt dem Audi eigentlich nicht so sehr, aber es gab in dieser Saison viele Überraschungen. Warum nicht auch dort? Ich habe gute Erinnerungen an die Strecke: 2014 gewann ich dort zusammen mit René Rast den ADAC GT Masters-Titel und 2015 stand ich auf dem Podium.“
Connor De Phillippi und Christopher Mies (beide Montaplast by Land-Motorsport, Audi R8 LMS), 98 Punkte: Dank ihres zweiten Saisonsieges am vergangenen Wochenende auf dem Sachsenring haben die letztjährigen Champions in Hockenheim noch eine kleine Chance, ihren Titel zu verteidigen. Auch die Audi-Piloten standen zwei weitere Male auf dem Podest. Anders als im Vorjahr, in dem ihre Konstanz der Grundstein für den Titelgewinn war, hatte das Duo jedoch in diesem Jahr bereits vier Nuller zu verkraften. „Der Titelkampf ist noch nicht vorbei“, so De Phillippi. „Wir werden bis zur letzten Runde kämpfen. Hockenheim ist keine Audi-Strecke. Wir testen aber noch einmal am Donnerstag und probieren einige Dinge aus, um unsere Leistung zu maximieren. Mit guter Vorbereitung und einer intelligenten Strategie müssen wir so viele Punkte sammeln wie möglich. Man weiß nie, was passieren wird. Wenn es regnen würde, würde das unsere Chancen deutlich verbessern.“