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ADAC GT Masters
20.09.2017

Mücke Motorsport: Sieg für Mortara und Asch am Sachsenring

Stahlende Gesichter, Jubel und Begeisterung auf dem Sachsenring: BWT Mücke Motorsport hat mit DTM-Star Edoardo Mortara und Sebastian Asch im Mercedes-AMG GT3 den zweiten Sieg der ADAC GT Masters-Saison eingefahren – nach langer Ungewissheit. Asch und Mortara überquerten im zweiten Rennen des Wochenendes die Ziellinie auf Rang drei. Das Ergebnis war aufgrund der Disqualifikation des Erst- und Zweitplatzierten jedoch vorläufig. Am Montagabend hat der Konkurrent seine Berufung gegen die Strafe zurückgezogen und fällt aus der Wertung. Mortara und Asch sind nun offiziell die Sieger des zweiten Laufes auf dem Sachsenring. Auch die Ergebnisse der Audi-Duos Alessio Picariello und DTM-Pilot Jamie Green in der #24 sowie Mike David Ortmann und Filip Salaquarda in der #25 konnten sich entsprechend verbessern. 


Die Highlights des Wochenendes 

Doppelte DTM-Power: Mit Jamie Green und Edoardo Mortara waren am Wochenende gleich zwei aktive DTM-Piloten für BWT Mücke Motorsport im Einsatz. Und beide erlebten eine doppelte Premiere: Green und Mortara feierten nicht nur ihr Debüt im ADAC GT Masters, sondern auch auf dem Sachsenring. Mercedes-AMG Motorsport DTM-Pilot Mortara war kurzfristig für seinen DTM-Kollegen Lucas Auer eingesprungen. Der Österreicher hat viele PR- und Marketing-Termine zu absolvieren und traf gemeinsam mit dem Team die Entscheidung, sein Cockpit Mortara zu überlassen. Audi-Pilot Jamie Green war für Markus Winkelhock eingesprungen, der am Wochenende bei der Blancpain GT Series am Nürburgring im Einsatz war. 

Zwei Mercedes-Asse für ein Halleluja: Das Wochenende startete für Asch und Mortara perfekt. Im zweiten Training fuhr das Duo die Bestzeit von 1:17.927 Minuten und war das einzige Team, das die 1:18er-Marke knackte. So ging es im Qualifying weiter, als Asch die #26 für Rennen 1 in die erste Startreihe stellte. Der Traum vom Podium war jedoch bereits nach wenigen Metern ausgeträumt, als es zu einer Berührung mit einem Konkurrenten kam, in dessen Folge sich Asch drehte und am Ende des Feldes landete. Von dort aus starteten er und Mortara eine eindrucksvolle Aufholjagd auf Rang 12. Die Jubelstürme holte das Duo am Sonntag nach. Mortara stellte den Mercedes-AMG GT3 auf Startplatz drei und hielt diese Position bis zum Boxenstopp. In einem sehr harten Manöver ging ein Konkurrent nach dem Fahrerwechsel an Asch vorbei. Der zweifache Meister des ADAC GT Masters holte sich nach einer Safety-Car-Phase kurz vor Ende Rang drei mit einem Überholmanöver zurück und das dritte Podium der Saison war fixiert. Durch die Disqualifikation der Erst- und Zweitplatzierten steht nun fest: Es war der zweite Saisonerfolg für BWT Mücke Motorsport sowie der Debütsieg von Mortara in der ‚Liga der Supersportwagen‘. Auch in der Meisterschaft ist das Traditionsteam aus Berlin mit Asch wieder mitten im Titelkampf. Lediglich 27 Punkte fehlen ihm vor den letzten beiden Saisonrennen auf die Tabellenspitze. 

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Give Me (Top) Five: Im Audi R8 LMS #24 griffen DTM-Star Green und der frisch gekürte Meister des Audi R8 LMS Cup, Alessio Picariello, ins Steuer. Mit Platz sechs im Qualifying am Samstag legte Picariello den Grundstein für ein Top-Ergebnis und schaffte in seinem Renn-Stint sogar den Sprung in die Top-Fünf. Green kam nach dem Fahrerwechsel auf Rang sechs zurück auf die Strecke. Grund für den Positionsverlust war eine Fünf-Sekunden-Strafe für einen Fehler während des Starts, die während des Stopps abgesessen werden musste. Mit Rang sechs endete für den Audi R8 LMS #24 eine schier endlose Durststrecke an unverschuldeten Ausfällen. Nach der Disqualifikation des Zweitplatzierten von Rennen 1 rückt das Duo sogar auf Rang fünf nach vorne – das bisher beste Saisonergebnis für die Nummer 24 und zehn wichtige Punkte für die Meisterschaft. Für den Sonntagslauf qualifizierte sich Green auf Rang elf – erneut waren Punkte in Reichweite. Schon zu Beginn deutete sich jedoch ein schleichender Plattfuß hinten links an, der sich während der Safety-Car-Phase nach dem Fahrwechsel verschlimmerte. So war Picariello gezwungen, kurz vor Ende des Rennens noch einen zusätzlichen Stopp einzulegen. Das Endresultat hieß damit zwar nur Rang 15, die Rundenzeiten ohne Verkehr suchten aber ihresgleichen. 

Pink-Points: Bewährte Kräfte neu formiert im Audi R8 LMS #25. Mike David Ortmann und Filip Salaquarda griffen zum ersten Mal zusammen auf einem Auto an – mit Erfolg. Im Sonntagsrennen qualifizierte sich Salaquarda auf Rang zwölf. In einem zweikampfstarken Rennen arbeitete sich der Tscheche bis auf Rang neun nach vorne, bevor er das Auto an Ortmann übergab. Der Rookie fuhr das vierte Punkteresultat für die #25 ungefährdet nach Hause. Auch sie profitieren von der Ergebnis-Änderung an der Spitze und rücken auf Rang sieben nach vorne – die höchste Punkte-Ausbeute für Ortmann in seiner Rookie-Saison. Im ersten Lauf hatte das Duo hingegen kein Glück. Vom starken achten Startplatz – Ortmann hatte sich als drittbester Audi des kompletten Feldes qualifiziert – kam er gut von der Linie weg. Im Startgetümmel wurde er allerdings in Kurve eins berührt, drehte sich und verlor unverschuldet zahlreiche Positionen. Eine weitere Berührung im späteren Rennverlauf sowie eine Durchfahrtsstrafe machten ein besseres Ergebnis als Rang 19 unmöglich. 

One Team, One Target: Starke Teamleistung von BWT Mücke Motorsport am Sachsenring. Alle drei Autos landeten in den Top-Ten und sammelten dadurch wertvolle Punkte für die Teammeisterschaft. 134 Zähler hat der Traditionsrennstall aus Berlin in seiner Debütsaison im ADAC GT Masters auf dem Konto: das bedeutet Rang drei in der Teamwertung – punktgleich mit Land-Motorsport. Mit lediglich acht Punkten Rückstand zur Spitze ist die Meisterschaft für BWT Mücke Motorsport absolut in Reichweite. 


Stimmen der Fahrer zum Wochenende 

Edoardo Mortara (BWT Mercedes-AMG GT3 #26): „Es war für mich eine klasse Erfahrung. Zum ersten Mal im ADAC GT Masters und zum ersten Mal auf dem Sachsenring – das war schon sehr spannend. Unser Mercedes-AMG GT3 war dieses Wochenende durchweg konkurrenzfähig, das hat eine Menge Spaß gemacht. Am Ende ist der Sieg in meinem zweiten ADAC GT Masters-Rennen herausgesprungen, worüber ich natürlich sehr happy bin. Es ist schade, dass wir am Samstag so viel Pech hatten. Wir hätten locker auf das Podest fahren können. Mit Startplatz drei am Sonntag war ich für mein erstes Qualifying in der Serie zufrieden. Für das Rennen war die Ausgangslage schwieriger für uns als am Vortag, denn wir hatten keine frischen Reifen mehr zur Verfügung. Ich hoffe, ich konnte Sebastian im Titelkampf helfen.“ 

Sebastian Asch (BWT Mercedes-AMG GT3 #26): „Ich freue mich riesig über unseren Sieg, auch wenn ich natürlich lieber gleich auf dem Podium und nicht ein paar Tage später gefeiert hätte. Es war ein hartes Rennen und die Zweikämpfe waren nicht immer ganz fair. Wir wussten, dass unser Mercedes-AMG GT3 hier stark sein würde und ich habe das mit Trainingsbestzeit und Startplatz zwei im Qualifying am Samstag bestätigt. Am Start zum ersten Rennen kam es zum Duell mit einem Konkurrenten, der mir auf der Innenseite der Kurve nicht genug Platz gelassen hat. Es gab eine kleine Berührung, die zu einem Dreher geführt hat. Wir waren am Ende des Feldes und haben uns wieder nach vorne gekämpft. Dafür ist Rang 12 ein super Ergebnis.“ 

Mike David Ortmann (BWT Audi R8 LMS #25): „Das Qualifying am Samstag lief richtig gut. Das Auto funktionierte prima und das Feld war unglaublich eng beisammen. Es war auf jeden Fall ein gutes Ergebnis für uns drin. Ich hatte einen richtig guten Start und habe für die erste Kurve die Außenlinie gewählt. Aber durch die unglückliche Kettenreaktion wurde ich gedreht – damit war das Rennen für uns eigentlich schon gelaufen. Am Sonntag haben wir das maximal Mögliche herausgeholt. Wir waren vom Speed her gut bei der Musik, für die Spitze hätte es aber nicht gereicht. Wir werden jetzt auf dem Hockenheimring noch einmal angreifen. Wir sollten dort ganz gut aufgestellt sein.“ 

Filip Salaquarda (BWT Audi R8 LMS #25): „Wir gingen sehr positiv gestimmt an das Wochenende, denn der Sachsenring kommt unserem Audi traditionell entgegen. Im ersten Qualifying lief es für uns ziemlich gut, leider hatte Mike im Rennen etwas Pech mit der Berührung in der ersten Kurve. Der Samstag war entsprechend durchwachsen. Am Sonntag hatten wir ein recht gutes Qualifying. Uns fehlte am Schluss nur ein Wimpernschlag auf den zehnten Platz. Der Start lief voll nach Plan und ich kam an drei Autos vorbei. Die Position habe ich dann auch gehalten. Zu Beginn meines Stints hatte ich etwas Probleme, aber im weiteren Verlauf lief es immer besser und ich holte auf die Autos vor mir auf.“ 

Jamie Green (kfzteile24 Audi R8 LMS #24): „Ich bin mit meinem ersten Wochenende im ADAC GT Masters sehr zufrieden. Es war eine gute Erfahrung und hat Spaß gemacht. Am Samstag haben wir mit Rang fünf die Punkte erreicht und sind ein gutes Rennen gefahren. Am Sonntag war mein Stint etwas durchwachsen. Ich hatte ein paar Zweikämpfte, durch die ich einige Positionen einbüßte. Neben der Ideallinie lag Reifen-Pick-up. Leider hatten wir hinten einen schleichenden Plattfuß, weshalb ein zusätzlicher Stopp nötig wurde. Damit war ein gutes Ergebnis nicht mehr möglich.“ 

Alessio Picariello (kfzteile24 Audi R8 LMS #24): „Das Qualifying am Samstag war klasse. Zu Beginn des Wochenendes brauchte ich etwas, bis ich mich richtig an das Auto und den Sachsenring gewöhnt hatte. Als es dann ins Qualifying ging, kam die Sicherheit und ich konnte so pushen, wie ich es wollte. Startplatz sechs in meinem ersten Qualifying im ADAC GT Masters ist alles andere als schlecht. Und auch im Rennen hatte ich einen guten Stint, aber auf dem Sachsenring ist es schwierig, Positionen gutzumachen. Im zweiten Lauf hatten wir leider etwas Pech. Durch eine Berührung hatte ich einen schleichenden Plattfuß und musste an die Box. Danach war die Pace schlagartig wieder da und ich konnte Druck nach vorne machen. Für mich war es insgesamt ein tolles Wochenende, ich konnte viel lernen – vor allem in der Zusammenarbeit mit Jamie, aber auch mit dem gesamten Team.“ 

Peter Mücke (Teamchef): „Unser zweiter Sieg im ADAC GT Masters ist ein super Ergebnis und zeigt, dass unser Erfolg auf dem Nürburgring keine Eintagsfliege war. Obwohl es unsere Debütsaison ist, sind wir vor dem Finale noch mitten im Kampf um die Fahrer- und Teammeisterschaft. Das macht deutlich, mit wie viel Engagement jeder einzelne bei BWT Mücke Motorsport im Einsatz ist. Unsere drei Neuzugänge Jamie Green, Edoardo Mortara und Alessio Picariello haben eine super Leistung abgeliefert und sehr gut mit unseren Stammpiloten harmoniert. Wir haben erneut einen Sieg und insgesamt drei Top-Ten-Platzierungen erreicht. Jetzt blicken wir gespannt auf das Saisonfinale in Hockenheim.“ 

Matthias Kieper (Team-Management): „Die Freude über das Podium des Mercedes und die guten Platzierungen unserer beiden Audi-Duos war im ganzen Team riesengroß. Umso größer die Überraschung, als es plötzlich der Sieg war. Diese Punkte bedeuten sowohl in der Fahrer- als auch der Teammeisterschaft nochmals einen weiteren Sprung für uns. Als Neueinsteiger auf Rang drei der Teammeisterschaft zu stehen und sogar noch Chancen auf den Titel zu haben, ist mehr, als wir uns vor der Saison erträumt hatten. Wir können sehr stolz auf unsere Leistung als Team und die unserer Fahrer sein.“ 

Michael Weiss (Technischer Leiter): „Das Wochenende fing ziemlich turbulent an mit dem Wechsel von Lucas Auer auf Edoardo Mortara. Wir haben mit Edo bereits in der VLN zusammengearbeitet. Was den Speed angeht, steht er Lucas in nichts nach. Mit Alessio und Jamie hatten wir zwei weitere Neuzugänge und haben Filip und Mike David auf ein Auto gesetzt. Entsprechend hatten wir drei Strecken-Rookies, die noch nie zuvor auf dem Sachsenring unterwegs gewesen sind. Das hat uns und die Fahrer vor eine große Herausforderung gestellt. Aber schließlich haben wir die Aufgabe gut bewerkstelligt. Jamie hatte sein Debüt-Wochenende im ADAC GT Masters und hat dafür sehr gut performt. Mit P5 am Samstag können wir mehr als zufrieden sein. Am Sonntag einen erneuten Sieg mit dem Mercedes-AMG GT3 zu erzielen, ist sensationell, auch wenn das Ganze erst nach der Disqualifikation entschieden wurde. Wir sind froh, dass es im ADAC GT Masters strenge Kontrollen gibt, die für Gleichheit aller Autos sorgen. Das ist eine unbedingte Voraussetzung für fairen Sport! Jetzt freuen wir uns auf ein spannendes Finale in Hockenheim und werden im Titelkampf nichts unversucht lassen!“