Einzig der organisatorische Ablauf war in Brünn aufgrund des gemeinsamen Auftritts mit dem „Histo-Cup Austria“ ein wenig abgeändert, so wurde dieses eine Mal ausnahmsweise nach Runden und nicht nach Zeit gefahren, das Endurance-Rennen gemeinsam mit dem Histo-Cup ausgetragen und das Feld der „Rookies“ ging zusammen mit den „Elite“ Piloten in das Rennen. Georg Silbermayr durfte am Ende zufrieden Bilanz ziehen: „Volles Haus, spannende Rennen, glückliche Sieger und nur einige wenige, harmlose Ausrutscher – so kann es von mir aus die ganze Saison weitergehen!“
1. Rennen „Elite“
Steffen Faas (DE) und Holger Baumgartner (AT) starteten als Favoriten auf den „Elite“-Titel in das erste Rennwochenende – und wenn es nach dem Ergebnis des Auftaktrennens geht, dann hätte Faas die besten Aussichten auf den Titelgewinn. Obwohl der Tscheche Josef Koller bei seinem Heimspiel sensationell die Pole-Position vor Ernst Kirchmayr (AT), „BOB BAU“ (AT) und Faas erzielt hatte, lag Letzterer am Ende 4,6 Sekunden vor Josef Koller – er hatte sich gleich in der ersten Runde an die Spitze gesetzt. Holger Baumgartner brachte seine Fahrwerksprobleme aus dem Qualifying auch für das Rennen nicht ganz in den Griff, komplettierte als Dritter aber immerhin das Podium. Vom Pech verfolgt war Ernst Kirchmayr: Im Rennen lag er lange Zeit auf Platz zwei, bis ihm in der letzten Runde der Katalysator brach, wodurch er auf Rang vier zurückfiel. „BOB BAU“, im Qualifying toller Dritter, musste sich mit Position fünf begnügen.Hinter dem Sechstplatzierten Petar Matic begeisterte Eike Angermayr mit einer tollen Aufholjagd: Der junge Oberösterreicher kam direkt nach seiner Mathematik-Matura an die Rennstrecke, startete von der letzten Position und sah die Zielflagge auf Platz sieben. Gar nicht ins Ziel kam hingegen Carlo Alberto Ferrari – dabei hat der Italiener während der Winterpause offenbar hart trainiert und war ausgesprochen schnell unterwegs – bis ihn ein technischer Defekt zur Aufgabe zwang.
2. Rennen „Elite“
Das zweite Rennen der „Elite“ ließ Erinnerungen an den Lauf vom Vortag wach werden, mit dem Unterschied, dass Steffen Faas gleich von der Pole-Position aus zum Start-Ziel-Sieg fuhr. Hinter ihm tauschten Holger Baumgartner und Josef Koller die Positionen, nachdem Baumgartner sein Fahrwerk deutlich besser im Griff hatte, zwischenzeitlich sah es sogar danach aus, dass er Faas angreifen könnte. Der dritte Platz von Koller am Ende wäre beinahe noch von Eike Angermayr übernommen worden – der im Qualifying Zweitplatzierte verlor zu Beginn des Rennens einige Positionen, kämpfte sich dann aber in der letzten Runde bis auf wenige Zehntelsekunden an den Tschechen heran.
1. Rennen „Rookies Challenge“
Vor zwei Jahren war es der Schweizer Cedric Freiburghaus, der die Debüt-Saison der X-BOW Rookies Challenge mit eindrucksvoller Dominanz beherrschen konnte. Im dritten Jahr ihres Bestehens könnte der Einsteiger- bzw. Nachwuchs-Kategorie nun erneut ein Seriensieger ins Haus stehen: Ausgerechnet der ältere Bruder von Cedric, David Freiburghaus, ist derjenige, der zumindest in Brünn unschlagbar war. Im ersten Rennen, das mit viel Glück vom aufziehenden Regen verschont blieb, fuhr er von der Pole-Position aus auf und davon, nur um es am Schluss beim Überrunden ganz relaxt anzugehen und knapp – aber ungefährdet – vor Michael Cisar (AT) die Ziellinie zu überqueren.Christoph Nimmerrichter (AT) verlor gegenüber seiner Startposition einen Platz und wurde Dritter, Vorjahres-Champion Jörg Haghofer (AT) überquerte die Ziellinie auf Rang vier. Dahinter zeigte sich der „Türkei-Express“, bestehend aus Önder Erdem und Burak Günsev, in bester Laune, Vorjahres-Saisonstarter Wolfgang Schiessendoppler (AT) gab ein „Kurzzeit-Comeback“ und wurde Siebenter.
2. Rennen „Rookies Challenge“
Beinahe zehn Sekunden Vorsprung waren es am Ende, die David Freiburghaus bei seinem zweiten Start-Ziel-Sieg des Wochenendes herausfahren konnte, während Michael Cisar erneut als „best oft he rest“ die Ziellinie überqueren konnte. Der letzte Podiumsplatz war extrem hart umkämpft, schlussendlich setzte sich Jörg Haghofer gegen Sebastian Jakl durch. Wolfgang Schiessendoppler hatte als Fünfter ebenfalls viel zu tun, sein „Sparring Partner“ war Felix von der Laden. Der deutsche Vlog-Superstar kam nach tollen Zeiten bei den Testfahrten im ersten Rennlauf überhaupt nicht in Schwung, umso besser lief es am zweiten Tag mit Rang sechs. Hinter dem Deutschen konnte Burak Günsev den Spieß umdrehen und seinen Landsmann Önder Erdem hinter sich lassen, während Neueinsteiger Martin Friedl einige Plätze gutmachte und auf Rang neun landete.
1. Rennen „GT4“
Fünfzehn Nennungen, dreizehn Starter – der erstmalige Auftritt der GT4-Klasse im Rahmen der X-BOW Battle konnte sich sehen lassen. Der für den internationalen Rennsport konzipierte KTM X-BOW GT4 begeistert die Fans mit seinem spektakulären Design und die Fahrerinnen und Fahrer bewegen die Fahrzeuge dementsprechend – an Action mangelte es den GT4-Rennen jedenfalls nicht. Unmittelbar nach dem Start sorgte Sebastian Daum für die Schrecksekunde des Wochenendes: Nach einer leichten Berührung durch einen Mitbewerber rodelte der Deutsche durch das Kiesbett der zweiten Kurve und schlug in die Reifenstapel ein. Während das Auto beschädigt wurde, blieb der Fahrer Gott sei Dank unverletzt, zudem machte sich das Team ZaWotec sofort an die Reparatur, um im Samstagsrennen wieder an den Start gehen zu können.An der Spitze ließ sich KTM Test- und Entwicklungsfahrer Reini Kofler von all dem nicht beirren, der Oberösterreicher fuhr für das True Racing Team einen souveränen Start-Ziel-Sieg ein. Der Überraschungsmann des Rennens, der ehemalige Champion der BMW 325 Challenge Gottfried Pilz (AT), brachte sich hingegen selbst um seine starke Leistung und Platz zwei: Er hatte die „Track Limits“ zu oft überschritten und bekam nachträglich eine 30-Sekunden-Zeitstrafe, womit er auf Rang neun zurückfiel. Steffen Faas, den viele auch in der GT4-Klasse als Titelanwärter Nummer eins auf der Rechnung hatten, war einer der Profiteure auf Platz zwei, Sascha Halek (AT), der im Rennen einige Positionen gut machen konnte, durfte sich über Rang drei freuen. Der ehemalige österreichische Rallye-Staatsmeister Achim Mörtl holte ebenfalls Platz um Platz auf und lieferte mit Rang vier ein ausgezeichnetes Rundstrecken-Debüt ab.
2. Rennen „GT4“
Im ersten Rennen hatte Samuel Sladecka aufgrund von Problemen im Qualifying noch von ganz hinten starten müssen, im zweiten Lauf gab’s vom jungen Slowaken, der auch in der GT4 European Series an den Start geht, eine Gala-Vorstellung: Start von Platz zwei und Gesamtsieg, wenngleich er dabei vom technisch bedingten Ausfall Reini Koflers profitierte. Seine tolle Leistung soll das aber keineswegs schmälern, er setzte sich vor dem überglücklichen Sergej Paulavets (CZ) durch, der seinem in Brünn beheimateten „RTR Projects“ Team einen tollen Heim-Erfolg schenkte. Mit Paulavets um die Wette strahlte Sebastian Daum: Am Vortag noch in den Reifenstapeln, am Samstag mit Rang drei auf dem Podium – eine bessere Wiedergutmachung für das Pech vom Vortag hätte es nicht geben können.Eine tolle Performance kam vom Viertplatzierten: Der Pole Adam Galas war ohne vorherige Test-Möglichkeit in Brünn zum allerersten Mal mit dem KTM X-BOW GT4 unterwegs, und nachdem er sich im ersten Rennen an das „Gerät“ gewöhnt hatte, ging er im zweiten Lauf in den Angriffs-Modus: Nicht weniger als fünf Plätze wurden aufgeholt, damit kam er als Vierter vor Achim Mörtl ins Ziel.