Ruben und Petra Zeltner (beide Lichtenstein) gewinnen mit ihrem neu aufgebauten Porsche 996 GT3 die AvD-Niederbayern-Rallye (25./26. August 2017). Das Porsche Team konnte sieben der zwölf Wertungsprüfungen (WP) für sich entscheiden. Der Vorsprung im Ziel betrug allerdings nur 0,4 Sekunden auf Maximilian Koch/ Lisa Brunthaler (beide Regensburg) auf Skoda Fabia 2000. Komplettiert wurde das Podium von Dániel Fischer/Zoltan Burna (beide Ungarn) auf Subaru Impreza. Im folgenden Interview äußert sich Ruben Zeltner zu seinem neuen Porsche, der auch wieder Zebra genannt wird, und dem Verlauf der AvD-Niederbayern-Rallye.
Ruben, der neue Porsche 996 GT3 ist aufgebaut. Seid Ihr mit dem Ergebnis zufrieden?
„Wir sind sehr zufrieden. Das ist ja der 3. Porsche, den wir aufgebaut haben, aber nach dem Gruppe F Reglement. Das bedeutet 80 kg schwerer als die Vorgänger und jetzt mit einem Schaltgetriebe. Die Vorgänger hatten sequentielle Getriebe. Mit diesen Änderungen ist unser neues Zebra etwas langsamer geworden. Wir denken, dass wie pro Km eine knappe halbe Sekunde langsamer sind. Aber ich muss sagen, dass es trotz der Einschränkungen immer noch richtig Spaß macht!”
Gleich ein Sieg beim ersten Einsatz. Das war ein toller Einstieg mit dem neuen Zebra, sicher mehr als erwartet?
„Das war ein Einstand nach Maß. Man muss bedenken, dass wir es gerade so hingekriegt haben, überhaupt starten zu können. Keine Probefahrt, geschweige denn ein Test. Ich habe 2 Stunden vor dem Start der Rallye ca. 3 km auf der Bundesstraße das neue Auto eingerollt. Es war sehr aufregend, so zur ersten Wertungsprüfung zu gehen. Ich muss mich bei meinen Jungs bedanken, die das möglich gemacht haben. Meine Mechaniker Lars Bräuer, Axel Richter und Bud Schlowag hatten viele schlaflose Nächte. Man muss bedenken, dass dies alles in ihrer Freizeit passieren musste.”
Gab es im Verlauf der Rallye technische Probleme?
„Gleich auf der ersten WP lief der Motor plötzlich ganz rau. Wir dachten schon, dass das ein beginnender Motorschaden ist und rollten dann verhalten zum Ziel der Prüfung. Es stellte sich aber im Service Gott sei Dank heraus, dass nur eine Zündspule kaputt war. Unser Mechaniker Denny löste das Problem ganz locker. Das einzige Problem bei der Rallye für mich selbst war, dass wir in der ganzen Hektik vor der Rallye unser ABS nicht zum Laufen gebracht haben. Das war schon sehr speziell für mich, da ich von Anbeginn in allen Porsche ABS hatte. Ich bin ich dann beim Bremsen sehr verhalten ans Werk gegangen. Es klingt etwas komisch, aber ich bin bis dahin noch nie ohne ABS im Porsche gefahren. Prompt habe ich ich mich bei einer Schikane verbremst und ein Wasserfass abgeräumt, was dann 30 Strafsekunden kostete. Mein größter Gegner bei der Niederbayern, Max Koch, hatte aber das gleiche Problem.”
Warst Du mit dem Verlauf der AvD-Niederbayern-Rallye zufrieden?
”Insgesamt war das für uns ein perfekter Test. Wir haben viele Dinge aussortieren können. Wir hatten ein Temperaturproblem, das wir schnell lösen konnten. Auch beim Fahrwerk machten wir im Verlauf der Rallye große Fortschritte. Durch das hohe Gewicht von jetzt 1400 Kg, passte natürlich das Fahrwerk Setup, das wir von unserem Vorgänger Zebra übernommen hatten, überhaupt nicht. Petra und ich sind natürlich nicht am Limit gefahren. Das wäre fast fahrlässig gewesen, wenn wir mit einem Auto ohne Test volle Kanne fahren. Dass wir die Rallye dann im Endeffekt mit 0,4 Sekunden Vorsprung als Schnellste beendeten, war natürlich das Sahnehäubchen. Wobei ich betonen muss, dass Max Koch im Fabia S2000 eine sensationelle Leistung gebracht hat. Auf den ultraschnellen Strecken der Niederbayern ist der kurz übersetzte S2000 nicht gerade ideal.”
Müsst Ihr am Porsche für die kommenden Einsätze noch Änderungen vornehmen?
„Das Fahrzeug muss jetzt noch im Finish komplettiert werden, da in der Eile viele Dinge noch nicht fertig geworden sind. Das Wichtigste ist jetzt für uns, das ABS zum Laufen zu bringen.”
Wie sieht eure weitere Planung für den Rest der Saison 2017 aus?
„Wir möchten die Niedersachsen Rallye und die 3-Städte Rallye noch fahren, um in dieser Saison möglichst viel Erfahrung sammeln zu können.”