Sonstiges
19.07.2017
Steffi Halm gewinnt auf dem Slovakiaring
So stand für Steffi am Donnerstag erst einmal eine ausgiebige Streckenbesichtigung an. Für die MAN-Pilotin aus Ammerbuch hat sich der „Aufwand“ am Ende ausgezahlt. Ein Sieg und ein zweiter Platz in der FIA-Einzelwertung, dazu zwei erste Plätze in der FIA-Teammeisterschaft, in der Steffi zusammen mit ihrem Markenkollegen Sascha Lenz für Reinert Adventure fährt, damit hätte sie im Vorfeld nicht gerechnet.
In der SuperPole der Top-Ten am Samstag holte sich Steffi den fünften Startplatz. Im anschließenden Rennen lag die Ammerbucherin sogar mal hinter dem ungarischen Pole-Sitter Norbert Kiss (Mercedes) auf der zweiten Position, musste sich dann aber doch der ständigen Attacken der beiden Meisterschaftsanwärter Jochen Hahn und Adam Lacko beugen und verpasste so das Podium. Der Iveco des Deutschen und der tschechische Freightliner schienen einfach einen Tick schneller. Doch auch mit dem vierten Platz war Steffi letztendlich zufrieden.
Im zweiten Tagesrennen eroberte die MAN-Pilotin sich gleich nach dem Start den zweiten Platz, und den brachte sie am Ende auch hinter ihrem spanischen Markenkollegen, dem dreifachen Europameister Antonio Albacete, sicher über die Ziellinie.
Das war der erste Podiumsplatz des Wochenendes, aber es sollte ja noch besser kommen. In der SuperPole am Sonntag holte sich Steffi erneut den fünften Startplatz. Das anschließende Rennen brachte jedoch keine Platzverbesserung mehr ein. Lange Zeit lag sie an vierter Position mit Lacko, dem Führenden in der Meisterschaftswertung, direkt im Nacken. Als Steffi einmal scharf abbremsen musste, nutzte der Tscheche eine kleine Lücke, um da direkt hineinzustoßen. So musste sie sich am Ende mit dem fünften Platz zufrieden geben.
Ins Schlussrennen ging Steffi nun also vom vierten Startplatz aus. Ihr Teamkollege Sascha lag direkt vor ihr und erwischte einen wirklich guten Start – der von Steffi war aber noch besser.
In der ersten Kurve bot sich dann nur eine winzige Lücke und die nutzte die MAN-Pilotin eiskalt, um da hineinzustoßen und die Führung zu übernehmen.
Hinter ihr wurde währenddessen hart um jeden Zentimeter gekämpft. Sascha Lenz lag an zweiter Stelle und hatte mit Jochen Hahn und Norbert Kiss nicht nur sechs Europameistertitel im Nacken hängen, sondern mit Adam Lacko auch den aktuellen Titelfavoriten.
Lange konnte Sascha die Attacken abwehren, auch wenn er am Ende die drei Meisterschaftsfavoriten ziehen lassen musste. Steffi passten all diese Scharmützel ganz ins Konzept, sie kosteten Zeit und verschafften ihr solch einen beruhigenden Vorsprung, sodass sie ihren umjubelten Sieg auch richtig auskosten konnte.
„Die Strecke ist ja nicht nur rund 50 Prozent länger als die meisten anderen, sie ist ja auch um 20 bis 30 Prozent schneller. Das war schon eine ganz neue Truckracing-Erfahrung“, meinte eine sichtlich zufriedene Steffi Halm am Sonntagabend. „Norbert Kiss kennt den Slovakiaring durch seine Einsätze in anderen Motorsportserien ja in- und auswendig. Seine Top-Zeiten haben ja auch gezeigt, wie schnell man tatsächlich hier sein kann, aber ein Rennen geht ja nicht nur über eine schnelle Runde. Der raue Belag, die hohen Kurvengeschwindigkeiten, zudem Asphalttemperaturen von 45 Grad – all das ist extrem Reifen verschleißend. Man musste schon darauf achten, zum Schluss nicht mit sich in Auflösung befindenden Reifen in die letzten Runden zu gehen. Ich finde, mir ist das gut gelungen. Ich bin mit meinem persönlichen Ergebnissen und auch mit denen des Teams Reinert Adventure sehr zufrieden.“
In der FIA-Wertung liegt Steffi nun auf dem vierten Platz, ihr Team auf dem dritten Rang. Nach einer längeren Pause findet der fünfte Lauf zur Truck-EM vom 25. bis 27. August auf dem Hungaroring bei Budapest statt.