TCR Germany
03.08.2017
Für Simon Reicher gilt es, Fehler zu vermeiden
Der Kirchberger, der das vergangene Rennen eher chaotisch in Erinnerung hat, möchte in den verbleibenden Rennen der Saison einige Veränderungen vornehmen. „Mal abgesehen davon, dass die ADAC TCR Germany eine hart umkämpfte Serie ist, möchte ich nicht nur meine fahrerische Leistung nach vorne bringen, ich möchte gerne die Anzahl der kleinen Fehler, die wir in den letzten Rennen gemacht haben, drastisch reduzieren. In der Summe müssen wir auf allen Ebenen noch disziplinierter und fokussierter in die Rennwochenenden starten. Bis vor wenigen Rennen war ich an den Wochenenden einfach so mit mir und meiner eigenen fahrerischen Leistung beschäftigt, dass ich es nicht mitbekommen habe, dass wir die ein oder andere kleine Fehlentscheidung getroffen haben. Sicherlich ist das meiner mangelnden Erfahrung geschuldet“, analysierte der Youngster seine Situation. Dabei sieht die Bilanz des Schülers der siebten Klasse des Werkschulheims Felbertal in dieser Saison gar nicht so schlecht aus. Denn immerhin befindet er sich in seiner Lehrsaison. Und wie unsere Eltern und Großeltern schon zu sagen pflegten: „Lehrjahre sind keine Herrenjahre.“
Die Aufgabenstellung für seine Lehrsaison wurde im Hause Reicher mit Zahlen vorgegeben: die Top-15. Noch wichtiger ist es jedoch, die Lernkurve des Kirchbergers über die gesamte Saison zu betrachten. Und die steigt von Rennen zu Rennen weiter an. Sein Teamchef Dillon Koster sagte dazu: „Simon ist sehr jung, versteht komplexe Zusammenhänge sehr schnell und hat durch sein Alter ein kleines Manko. Er ist ungeduldig. Möchte am liebsten jetzt schon alle Rennen gewinnen, was natürlich verständlich ist. Schließlich ist er ein Racer mit Leib und Seele. Doch so einfach ist das leider nicht. Nachdem wir uns auf sein fahrerisches Können, die Strecken und das Auto konzentriert haben, gilt es nun, die nächsten Dinge in Angriff zu nehmen. Wenn wir es schaffen, ihn fehlerfrei durch das Wochenende zu bekommen, und das beginnt bereits mit dem Zeittraining, wird es ihn bis ganz nach vorne spülen. Da bin ich mir ganz sicher.“
Damit spielte Dillon Koster auf das letzte Zeittraining in Zandvoort an. Ganze vier Runden hatte der Österreicher Zeit, eine schnelle Zeit in den Asphalt zu brennen. Doch leider waren es immer die äußeren Umstände, die ihn ausgebremst haben. Zwei Rotphasen und eine Gelbphase in einem Zeittraining ist schon alles andere als „normal“. Erstens testet man in einem Zeittraining nicht mehr seine Grenzen aus – die sollte man schon vorher kennen –, zum anderen sind einige Fahrer hoffnungslos überfordert unterwegs gewesen. „Das hat mich besonders geärgert. Es zeugt schon von einer großen egoistischen Handlung, an einer Rettungsgasse vorbeizurollen, um dann direkt dahinter mit dem Auto stehen zu bleiben, um so eine Rotphase zu provozieren und auszulösen“, erklärte Simon Reicher.
Es gilt also für ihn, in den letzten drei verbleibenden Rennwochenenden der Saison 2017 diese Szenarien besser in den Griff zu bekommen. Die nächste Möglichkeit bietet sich vom 4. bis 6. August auf dem Nürburgring.