TCR Germany
10.08.2017
Simon Reicher auf der Suche nach dem richtigen Setup
„Wir waren zum ersten Mal am Nürburgring. Doch trotz guter Vorbereitung war es für mich unheimlich schwierig, mit den Mitbewerbern mitzuhalten – gerade weil ich hier am Nürburgring zum ersten Mal fahre. Wir haben das Setup einfach nicht so zusammengebracht, wie wir es haben wollten. Das hat uns leider nicht in die Karten gespielt und verursacht, dass das Qualifying in die Hosen gegangen ist“, schilderte Simon Reicher den Auftakt ins Wochenende.
Auch wenn das erste freie Training des Wochenendes nur als erster Anhaltspunkt dient – Platz sechsunddreißig möchte keiner innehaben. Und wenn dann noch der erste Konkurrent, also der Teamkollege – in Simons Fall sein Teamchef Dillon Koster – in der Zeiten-Liste vor einem steht, ist das eigene Ego bereits zum Auftakt angeknackst. Dann gilt es, schnell in den Rhythmus zu kommen. Und auch wenn der junge Österreicher seinen Anspruch im zweiten freien Training nutzte, um an seinem Teamchef vorbeizuziehen, spiegelt auch der siebenundzwanzigste Platz nicht annähernd seinen eigenen Anspruch wider.
Doch das Team startete zum ersten Mal mit einem TCR-Fahrzeug – einem Audi RS3 MLS Ultra – auf dem Nürburgring und musste zwangsläufig von Null starten. Auch das Zeittraining reichte nicht aus, um den Audi perfekt auf den Nürburgring abzustimmen. Und so konnte das Team auch den Vorteil, in der zweiten Gruppen des Zeittrainings zu starten – diese ist aufgrund der besseren Grip-Verhältnisse meist die schnellere – mit Platz sechzehn nicht zu seinem Vorteil nutzen. Das Resultat: Startplatz einunddreißig.
„Es ist wirklich schwierig, da wir dieses Jahr das erste Mal im TCR-Auto unterwegs sind. Eine große Herausforderung“, berichtete der Youngster. Und dann auch noch das Missgeschick zum ersten Rennen des Wochenendes am Samstagmittag. „Auf der einen Seite haben wir unglücklicherweise das Setup nach dem Zeittraining in die falsche Richtung eingestellt, sodass es in meinem ersten Rennen nicht für einen Angriff auf einen der vorderen Plätze reichte. Im Gegenteil: Ich hatte alle Mühe, den Audi überhaupt im Rennen zu halten. Zum anderen wissen wir jetzt, wie der Audi darauf reagiert.“ Dass er damit recht behalten sollte, zeigte dann das zweite Rennen am Sonntagmittag.
Wie selbstverständlich machte der Schüler einen Platz nach dem anderen gut und beendete das Rennen auf Platz 20. Seine Sicht auf das Rennen stellte er so dar: „Das zweite Rennen haben wir dann viel besser in den Griff bekommen. Auch meine Rundenzeiten lagen nur noch einer Sekunde hinter den Schnellsten. Leider etwas zu spät für dieses Wochenende. Doch es ist für mich einfach nicht anders möglich, als meine Tests auf das Rennwochenende zu legen. Hier würde ich mir wünschen, dass der ADAC den Donnerstag vor dem Rennwochenende als freien Testtag ausschreibt.“
Als nächste Aufgabe steht das sechste der insgesamt sieben Rennwochenenden in der ADAC TCR Germany an. Diesmal ist es der Sachsenring. Doch auch hier wird der sympathische Motorsportler wieder vor der gleich großen Aufgabe stehen. Und so erzählt er uns abschließend: „Grundsätzlich fängt es für uns wieder damit an, dass wir vorher nicht am Sachsenring trainieren gehen können. Es finden keine Testtage statt. Und der andere Punkt ist, dass wir das Setup des Audis in den Griff bekommen müssen. Das ist das Wichtigste an dem Ganzen. Alles andere liegt dann bei mir. Dann muss ich das Auto schnell und fehlerfrei über die Strecke bringen.“