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24h Le Mans
18.06.2018

Drittes Podiumresultat für den Ford GT bei den 24h Le Mans in Folge

Zum dritten Mal hintereinander hat das Werksteam von Ford die 24 Stunden von Le Mans mit einem Top-Drei-Ergebnis in der GTE Pro-Wertung beendet. Dirk Müller (Burbach), Sébastien Bourdais (FR) und Joey Hand (USA), die 2016 beim Debüt des neuen Ford GT ihre Klasse bei diesem Klassiker gewinnen konnten, erreichten das Ziel als Drittplatzierte vor ihren Teamkollegen Harry Tincknell, Andy Priaulx (beide GB) und Tony Kanaan (BR).

Während sie in der Anfangsphase des Langstreckenrennens mit dem späteren Sieger um die Führung kämpften, sorgte am Samstagabend ausgerechnet eine Safety-Car-Phase für eine ungünstige Wendung: Sie begann, als der Ford GT mit der Startnummer 68 wie viele andere GTE-Rennwagen auch die Box ansteuern musste. Dies kostete die von einem Ford EcoBoost-Turbomotor angetriebenen Rennwagen fast eine komplette Runde. Dieser Rückstand ließ sich bis zum Rennende nicht mehr egalisieren.

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Auch wenn Ford Chip Ganassi Racing den Erfolg von 2016 nicht wiederholen konnte, so ist Mark Rushbrook mit der Vorstellung des Werksteams dennoch zufrieden. „Sicher wollen wir jedes Rennen, an dem wir teilnehmen, auch gewinnen“, so der Direktor von Ford Performance Motorsport. „Aber Le Mans ist der härteste Langstrecken-Wettbewerb der Welt, und Ford Chip Ganassi Racing hat großartig gekämpft und alles gegeben. Zum dritten Mal in Folge haben wir alle vier Fahrzeuge, mit denen wir gestartet sind, auch ins Ziel gebracht. Und zum dritten Mal in Folge stehen wir mit mindestens einem Fahrertrio auf dem Siegerpodest. Schade, dass praktisch das gesamte GTE Pro-Feld von dem Safety Car so früh auf dem falschen Fuß erwischt wurde. Das hat die Dynamik des Rennens verändert. Aber wir dürfen stolz auf das sein, was wir abgeliefert haben.“

„Auch aus meiner Sicht kann ich nur sagen: Eigentlich war es ein zufriedenstellender Tag, ich kann mich auch über Rang drei freuen“, pflichtet Dirk Müller bei. „Es in Le Mans aufs Podium zu schaffen, das ist schon fast wie ein Sieg – dieses Rennen ist so speziell und einzigartig. 2016 haben wir die GTE Pro-Klasse gewonnen, jetzt sprang der dritte Platz für uns heraus, das kann sich sehen lassen. Im nächsten Jahr kommen wir wieder und verbessern uns um zwei Positionen. Die ganze Truppe hat einen tollen Job gemacht. Und ich freue mich sehr für unsere Kollegen, die in der Langstrecken-Weltmeisterschaft die Super-Saison bestreiten, denn die konnten heute ordentlich WM-Punkte mitnehmen.“

„Großartig, zurück am Start des 24-Stunden-Rennens gewesen zu sein“, betont Sébastien Bourdais, der aus Le Mans stammt und in der vergangenen Saison aufgrund einer Verletzung pausieren musste. „Wir haben als Team alles maximiert, was wir konnten, darum bin ich auf die Mannschaft auch besonders stolz. Mehr als Platz drei lag für uns mit dem Blatt, das wir auf der Hand hatten, nicht in Reichweite. Im nächsten Jahr werden die Karten neu gemischt, dann sind wir wieder mit dabei.“

„Wir haben unser Potenzial ausgereizt. Um in Le Mans gewinnen zu können, benötigst du einen richtig guten Rennwagen – und den hatten wir“, betont Joey Hand. „Unser Auto ist komplett unversehrt geblieben, wir hatten nur mehrmals Pech mit dem Safety Car und wurden davon immer wieder zurückgeworfen. Das ließ sich nicht mehr aufholen. Bei vier Starts bei diesem 24-Stunden-Rennen stand ich jetzt drei Mal auf dem Podium, das ist ziemlich cool.“

„Wir haben vier konkurrenzfähige Rennwagen nach Le Mans gebracht, dieser Aspekt stimmt mich glücklich“, erläutert Teamchef Chip Ganassi. „Aber bei diesem Langstreckenklassiker kommt es auch auf das nötige Quäntchen Glück an – dies fehlte uns heute. Wir wurden früh durch das Safety Car von der Spitze getrennt und danach noch einige Male von sogenannten Slow Zones aufgehalten, das kostete uns gegenüber den Führenden wertvolle Zeit. Das war etwas enttäuschend, gehört aber leider zum Charakter dieses Rennens. Le Mans sucht sich seine Gewinner aus. In diesem Jahr gehörten wir nicht dazu.“

Gemeinsam mit dem Nummer-68-GT kämpfte auch der Ford von Tincknell, Priaulx und Kanaan in der zweiten Rennhälfte um die zweite Position und wurde Vierter in der GTE Pro – was mit wichtigen Punkten für die Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC belohnt wurde. „Ich persönlich ziehe ein positives Fazit“, sagt Priaulx, der Mann von der Kanalinsel Guernsey. „Ich hatte viel Spaß mit dem Team und im Auto, immerhin bin ich insgesamt 8,5 Stunden gefahren. Das frühe Safety Car kostete uns zwei Minuten, das konnten wir nicht wieder aufholen. Als wir erneut auf Rang zwei oder drei lagen, kam noch mehr Pech mit Sicherheitsphasen hinzu. Dennoch war es ein großartiges Rennen mit einem großartigen Auto. Und Platz vier bei einer Veranstaltung, die so schwierig zu beenden ist, kann sich immer noch sehen lassen. In der WEC-Wertung haben wir sogar Rang drei in der Klasse errungen und sind damit in der WM-Tabelle wieder zurück im Spiel.“

Stefan Mücke aus Berlin, Olivier Pla (FR) und Billy Johnson konnten mit Startplatz drei in der GTE Pro das beste Qualifying-Ergebnis für den Ford GT herausfahren und erlebten einen starken Rennauftakt. Ein Zwischenfall auf der Strecke – Johnson hatte Kontakt mit einem Prototypen – führte jedoch zu einer Offroad-Einlage und einer Reparaturpause in der Box. Das Trio, das beim WEC-Saisonauftakt in Spa-Francorchamps noch den Klassensieg herausgefahren hat, kämpfte sich bis auf Rang sieben zurück. In der WEC-Wertung belegt das Trio nun Tabellenplatz zwei.

„Wir haben heute alles gegeben“, versichert Pla. „Durch die beschädigte Radaufhängung büßten wir zwei Runden ein und mussten eine Aufholjagd starten. Wir kamen mit hohen Erwartungen nach Le Mans. Die Porsche waren sehr stark, aber auch wir hatten ein gutes Auto und freuten uns auf den Wettbewerb. Nach dem frühen Zwischenfall fuhren wir ein fehlerfreies Rennen. Stefan hat wie immer einen tollen Job abgeliefert, wir konzentrieren uns jetzt auf den Rest der Supersaison. Aus WEC-Sicht sind wir hier in Le Mans auf Platz vier ins Ziel gekommen, das bildet gemeinsam mit unserem Klassensieg in Spa eine gute Grundlage für den weiteren Verlauf der Weltmeisterschaft.“

Ryan Briscoe (AU), Richard Westbrook (GB) und Scott Dixon (NZ) wollten nach ihrem Erfolg beim Saisonauftakt der nordamerikanischen IMSA-Sportwagenserie, den 24 Stunden von Daytona, in Le Mans das sogenannte „Double“ einfahren. Zwei Stunden vor Rennende lagen sie auf Klassenrang sechs, als ein Getriebeproblem auftrat. Nach erfolgter Reparatur sahen auch sie die Zielflagge.

„Wir haben intensiv gekämpft, aber speziell in der Nacht fehlte uns offenbar etwas an Tempo“, räumt Briscoe ein. „Unsere Abstimmung brachte uns in Kombination mit den Positionen, die wir auf der Strecke eingebüßt haben, einen Nachteil ein, als das Safety Car herauskam. Dadurch verloren wir den Kontakt zu den Führenden, haben uns aber trotzdem voll hereingehängt. Bis zum Schluss hatten wir ein tolles Duell mit einer Corvette, das machte richtig Spaß. Ich liebe diese Strecke, sie ist so intensiv und fordert dich geradezu heraus, 24 Stunden lang alles zu geben.“
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