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Heft
28.04.2018

Gottfried Grasser im MXL-Interview: „GT4 hat keine Zukunft”

Gesamtsieger der Blancpain GT Series 2017 – Sieger des 24 Stunden Rennens von Daytona 2018. Grasser Racing ist derzeit eines der erfolgreichsten GT3-Teams. Im Interview spricht Teamchef Gottfried Grasser über ehrgeizige Pläne, die Angst vor der Nordschleife und die Entwicklung des Kundensports.

Ein Ausschnitt aus Motorsport XL (Ausgabe 05/2018): Eines der erfolgreichsten Teams im GT3 der letzten Jahre war Grasser Racing. Wie kam es zur Entwicklung und was hält Gottfried Grasser von der GT4 und der Balance of Performance. Unsere Redakteurin Jennifer Falkner sprach mit dem Österreicher...
Gottfried, vergangenes Jahr habt ihr einige wichtige GT3-Titel eingeheimst, habt mehrfach gewonnen. Trotzdem kennt eigentlich keiner die Geschichte von Grasser Racing. Wie ist euer erfolgreiches Team zustande gekommen?
„Da gibt es eigentlich eine kleine Vorgeschichte: Ich bin früher selbst Rennen gefahren und meine Eltern hatten einen Autohandel, der mich allerdings wenig interessierte. Nach meinem Karriereende hieß es dann ‚Geh zurück in den Betrieb‘, aber der Motorsport hat mir einfach keine Ruhe gelassen. Ich habe anfangs selbst Rennwagen gebaut, ehe ich dann zunächst eine Viper und dann einen Lamborghini GT3 gekauft hatte. Nach unserem Vizetitel im Blancpain Sprint Cup 2014 bekamen wir einen Anruf von Lamborghini. Damals wurde die Entscheidung getroffen, den Huracán zu entwickeln und dass wir 2015 Einsatz- und Testteam für Lamborghini werden sollten. Wir haben damals direkt den Saisonauftakt in Monza gewinnen können. Das war natürlich ein Hit.“
Wie würdest du dich selbst als Teamchef beschreiben? Bist du sehr emotional bei den Rennen?
„Ja sicherlich. Ich komme ja eigentlich nicht aus der Teamchef- oder Teammanager-Seite. Ich komme aus der Ingenieursseite und ich kümmere mich um die ganze Technik selbst. Das ist eigentlich das, wofür ich lebe. Dass ich Teamchef geworden bin, hat sich so nebenher entwickelt. Ich mache so ziemlich alles auf der technischen Seite und bin dadurch aber auch sehr limitiert, was das eigentliche Teammanagement angeht.“
Der GT3-Sport war anfangs ein riesen Hype, dann gab es mal ein Down um das Jahr 2015. Für diese Saison wird wieder ein starkes Hoch erwartet. Wie siehst du die Entwicklung des GT3-Sports?
„Ich denke, das ist eher eine Marktverschiebung. Das Hoch kommt gerade ja nur aus dem ADAC GT Masters mit den 37 Startern. In der Blancpain sieht das mit 20 Autos schon ganz anders aus. Das sind deutlich weniger als im vergangenen Jahr. Grundsätzlich bin ich eher der Meinung, dass das Thema GT4 schiefgehen wird, obwohl das gerade der absolute Trend ist. Ich habe mich da mal bei zwei Hersteller informiert, um Preise zu vergleichen. Die Autos kosten zwar in der Anschaffung weniger als ein GT3-Auto, aber die Einsatz- und Laufkosten sind eigentlich identisch. Das Thema GT4 boomt wie wild. Die SRO hat jetzt schon 48 Autos. Das ist ein krankes Riesenfeld. Aber ich glaube da gehen eher die Kunden hin, die eh schon knapp mit dem Budget sind. Das sind die, die kurzfristig einen Platz ergattern und dann das Geld nicht zahlen, wenn es das Team braucht. Die typischen Fahrer, die eigentlich keiner will.“
Das ausführliche Interview lesen Sie in der Mai-Ausgabe von Motorsport XL (erhältlich ab 26. April 2018), die hier bestellbar istSie wollen keine Story mehr verpassen? Motorsport-XL gibt es für nur 49,50 Euro jeden Monat bequem nach Hause. Jetzt Abo abschließen und ein T-Shirt als Prämie dazu!