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Rallye Allgemein
22.03.2018

SKODA-Rallye-Champions Kreim/Christian beim EM-Auftakt

Mit dem sprichwörtlichen ‚Tanz auf dem Vulkan‘ beginnt für die zweimaligen Deutschen Rallye-Champions Fabian Kreim/Frank Christian (DE/DE) die gemeinsame Premierensaison in der FIA Rallye-Europameisterschaft (ERC). Mitten im Atlantik auf der Azoren-Insel São Miguel misst sich das aus dem nationalen Championat aufgestiegene Team von SKODA Auto Deutschland mit der Rallye-Elite des Kontinents. Der Auftakt wird von Donnerstag bis Samstag gleich ein absoluter Härtetest: 35 Fahrzeuge aus der R5-Klasse stehen im Starterfeld der ‚Azores Airlines Rallye‘. 16 Duos, darunter Kreim/Christian, vertrauen auf das Erfolgsmodell SKODA FABIA R5.

„Viele der besten Rallye-Fahrer Europas am Start, für uns unbekannte Strecken und dazu eine Rallye auf Schotter - das wird für uns wirklich in jeder Hinsicht ein Tanz auf dem Vulkan. Wir freuen uns wahnsinnig auf die Herausforderung und wollen beweisen, dass wir auch in Europa vorn dabei sein können“, sagt Fabian Kreim. Der 25 Jahre alte Odenwälder hat bei Testfahrten in der Lausitz Geschmack am Driften auf Schotter gewonnen und durfte sich beim Training am Montag schon mit den ganz speziellen Bedingungen auf den Azoren-Pisten vertraut machen. Hier ist ein völlig anderer Fahrstil notwendig als auf Asphalt. Dem Belag, auf dem Kreim als Kart- und später Rallye-Fahrer aufgewachsen ist und auf dem er seine beiden deutschen Meistertitel geholt hat.

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„Ich habe mir in den letzten Wochen Onboard-Aufnahmen von anderen Fahrern angeschaut, die in den vergangenen Jahren erfolgreich bei der Rallye auf den Azoren unterwegs waren. Ich werde versuchen, von Beginn an so schnell wie möglich, aber auch so sicher wie nötig, unterwegs zu sein“, sagt Kreim. Fehler werden auf den schmalen Sandpisten in der atemberaubenden Natur der Insel São Miguel nicht verziehen. Die ‚Königsprüfung‘ führt am Rand des Vulkan-Kratersees Sete Cidades entlang. Insgesamt müssen an den drei Rallye-Tagen 207,30 Kilometer in 15 Prüfungen bewältigt werden. Auch das sind gegenüber den nur 1,5 Tage dauernden Events in der Deutschen Rallye-Meisterschaft (DRM) deutlich verschärfte Anforderungen für Kreim/Christian. Das Team von SKODA Auto Deutschland wird mit der Nummer 9 in die diesjährige EM-Saison starten.

Zu den Topfavoriten zählt der Portugiese Bruno Magalhães, der im vergangenen Jahr auf den Azoren für einen umjubelten Heimsieg im SKODA FABIA R5 gesorgt hatte. Im tschechischen Hightech-Allradler tritt unter anderem auch der blaublütige Prinz Albert von Thurn und Taxis (DE) an. Sein Auto wird vom österreichischen Team BRR eingesetzt, das ebenfalls den SKODA Auto Deutschland-eigenen FABIA R5 betreut. Für Fabian Kreim besonders wichtig ist jedoch vor allem die Konkurrenz in der U28-Klasse, für die sich zwölf Piloten eingeschrieben haben. Dazu gehören mit dem Franzosen Pierre-Louis Loubet (Hyundai) oder dem Polen Hubert Ptaszek (SKODA) weitere sehr erfahrene Piloten. Mit der Italienerin Tamara Molinaro fordert auch eine Frau Fabian Kreim heraus.

„Wir freuen uns alle natürlich unglaublich, dass es beim Aufstieg in die Rallye-Europameisterschaft nun endlich auf der Piste für uns losgeht! Die Rallye auf den Azoren wird eine echte Standortbestimmung für uns, schließlich ist der U28-Titel unser gemeinsames Ziel“, sagt Andreas Leue, Teamleiter Motorsport und Tradition bei SKODA Auto Deutschland. Die ‚Azores Airlines Rallye‘ ist die erste von sechs Rallyes, bei der Kreim/Christian den Kampf um die Nachfolge des letztjährigen U28-Champions Marijan Griebel (DE) antreten. Nach dem Auftakt-Event folgen die Rallyes auf den Kanarischen Inseln (3. bis 5. Mai), rund um die italienische Hauptstadt Rom (19. bis 21. Juli), in Tschechien (26. bis 28. August), Polen (21. bis 23. September) sowie Lettland (12. bis 14. Oktober). Dem Champion in dieser Kategorie wird als Preis der Start bei einer WM-Rallye im Jahr 2019 finanziert.

Für Kreim sind alle EM-Rallyes bis auf die Barum-Rallye in Tschechien Neuland. Dort erreichte er 2016 bei einem Einsatz für das Werksteam von SKODA Motorsport einen starken fünften Platz. Copilot Frank Christian bringt hingegen schon mehr EM-Erfahrung mit: Er wurde 2014 mit Sepp Wiegand Vize-Europameister.
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