„Rampenfieber“ vor seiner 18. Teilnahme* im berühmt-berüchtigten Motorsport-Marathon? Oh ja, in der XXL-Packung. Denn Co-Pilot Dirk von Zitzewitz und Pilot Giniel de Villiers, „Dakar“-Sieger bei der Südamerika-Premiere im Jahr 2009, gehen mit dem rundum neu entwickelten Hilux des südafrikanischen Teams Toyota Gazoo Racing SA als Jäger der Titelverteidiger und turmhohen Favoriten Peugeot ins Rennen. Die vier wohl einzigen „freilaufenden“ Löwen in Südamerika werden von niemandem geringeren als Carlos Sainz/Lucas Cruz (ES), Stéphane Peterhansel/Jean-Paul Cottret (FR), Cyril Depres/David Castera (FR) und Sébastien Loeb/Daniel Elena (FR/MC) gesteuert – vier Mal echte Alphatiere. Neben den Hilux-Pritschenwagen von Toyota – unter anderem pilotiert und navigiert von de Villiers’/von Zitzwitz' Teamkollegen Nasser Al-Attiyah/Matthieu Baumel (Qatar/FR) – zählen die X-raid Mini mit den Speerspitzen Joan „Nani“ Roma/Alex Haro Bravo (ES) und Mikko Hirvonen/Andreas Schulz (FI/DE) zu den Herausforderern. Allen gemein: die Größe der Aufgabe bei der unerbittlichen Wüstenrallye, die mit Sand und Dünen ohne Ende, Gluthitze und Staub, schwindelerregender Höhe und schnellen Schotterabschnitten das Maximum von Fahrern, und mit anspruchsvoller Navigation durch enge Schluchten und Canyons, ausgetrockneten Flußbetten und weiten Landschaften von Beifahrern fordert.
„Ganz ehrlich: Wer diese Rallye Dakar nicht verfolgt, der verpasst definitiv etwas. Sie vespricht die anspruchvollste und fordernste „Dakar“ der letzten Jahre zu werden. Die Fahrer und auch wir Beifahrer werden an unsere Grenzen und darüber hinaus geführt. Diese Herausforderung nehmen Giniel und ich gern an. Die Rolle des turmhohen Favoriten hat definitiv Peugeot. Sie haben ein starkes Paket aus Technik, Fahrern, Beifahrern. Sich an ihnen zu orientieren heißt, sich an den besten zu orientieren. Dennoch hat unser Team ein neues, herausragendes Auto gebaut, das einen Riesensprung nach vorn gemacht hat. Damit wollen wir die Favoriten ärgern“, so Dirk von Zitzewitz vor der Rallye Dakar 2018.
Sandkasten Peru, Höhenkammer Bolivien, Casino Argentinien – die Route.
Warm-up? Langsames Eingewöhnen und peu à peu in den Rhythmus kommen? Denkste! Bei der Rallye Dakar 2018 geht es unmittelbar mit dem Start in die Vollen. Gleich die erste Etappe zwischen Lima und Pisco serviert die ersten Dünen, es folgen Tage mit Sand ohne Ende – Peru bildet den „Sandkasten“ der „Dakar“ 2018, und obendrein absolutes Neuland für die Teilnehmer. Der Ruhetag in La Paz will mit einem Auftakt in der „Höhenkammer“ des Wüstenklassikers verdient sein – ein Vorgeschmack auf jenes Terrain, das den Charakter in Bolivien prägt: schnelle Abschnitte in extremer Höhe.Auf bis zu 4.786 Meter über Normalnull führen die Wertungsprüfungen Boliviens, im Durchschnitt stets rund um die 4.000-Meter-Marke. Aber das allein reicht noch nicht. Das Tüpfelchen auf dem i bildet die Marathon-Etappe nach dem Ruhetag, die über zwei Tage ohne zwischenzeitlichen Service durch die Teams führt. Geformt aus der zweit- und drittlängsten Prüfung der Rallye. Auf der Route La Paz–Uyuni–Tupiza stehen insgesamt 923 Kilometer gegen die Uhr auf der Agenda. Wohl dem, der sich Strecke und die Kondition von Mensch und Material optimal einzuteilen weiß.
Argentien wiederum bildet das „Casino“ der Rallye Dakar 2018. Hier kann und hier wird alles passieren. Das wohlbekannte Gebiet von Salta nach Belén, Fiambalá/Chilecito, San Juan nach Cordobá ruft Erinnerungen wach. Es wird heftig. Und heiß. Im vergangenen Jahr wurden bis zu 45° im rar gesäten Schatten gemessen. Die Dünen um Fiambalá auf etwa 2.000 Metern Meereshöhe werden also extrem weich – die Königsetappen der „Dakar“ 2018. Fesh-Fesh und gewundene Schotter-Pisten erwarten die Teilnehmer zudem bis ins Ziel in Cordobá – zweifelsohne die Rallye-Hauptstadt Argentiniens, in deren Hinterland auch ein Lauf zur Rallye-Weltmeisterschaft gastiert.