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Sonstiges
09.10.2018

CUPRA e-Racer: Mit dem Rennwagen an die Steckdose

Eine Steckdose, eine 500 Kilogramm schwere Batterie und rund 200 Kilogramm Trockeneis: Der Elektro-Rennsport bringt einige spannende Neuerungen mit sich, die das gesamte Renn-Team vor eine Vielzahl von Herausforderungen stellt und die Arbeit grundlegend verändert. Zwischen einzelnen Testfahrten mit einem CUPRA e-Racer haben CUPRA Ingenieur Xavier Serra, Mechaniker Jordi Martí und Rennfahrer Jordi Gené tiefere Einblicke in diese „Transformation des Rennsports“ gegeben.


Fahren völlig neu lernen

CUPRA Fahrer und Markenbotschafter Jordi Gené gesteht, dass er das Fahren mit einem elektrischen Rennwagen trotz seiner immerhin 30 Jahre Rennsport-Erfahrung von Grund auf neu lernen musste: „Die Fahrweise ist völlig anders als etwa bei einem Benziner. Man muss andere Parameter nutzen, um zu erkennen, wie schnell man fährt, wie man eine Kurve angeht oder wann man bremsen muss. Zum Beispiel verändern das höhere Gewicht des Fahrzeugs, die völlig andere Geräuschkulisse und der Klang des Fahrzeugs die Referenzen, an denen sich der Fahrer orientieren kann. Mit einer Beschleunigung von null auf 100 km/h in 3,2 Sekunden fühlt sich die Beschleunigung im e-Racer viel kraftvoller an und der Adrenalinstoß ist sogar noch größer“, beschreibt Jordi Gené seine Erfahrungen im CUPRA e-Racer.


Täglich 200 kg Trockeneis

Während der Testfahrt meldet eine Anzeige, dass der Fahrer in die Box zurückkehren muss, um die Batterie zu kühlen. Dieser Vorgang erfolgt mit Trockeneis durch einen Mechaniker, wichtig ist hierbei aber auch die Strategie der Ingenieure: „Es geht nicht nur darum, der Schnellste zu sein. Wir müssen jetzt einen weiteren Faktor berücksichtigen: das Energiemanagement. Wir müssen lernen, die Temperatur der Batterien und die Reichweite im Auge zu behalten“, erklärt Teamchef Xavier Serra. In dieser Hinsicht war die Positionierung der 500-Kilo-Batterie „eine der größten Herausforderungen“ bei der Entwicklung des CUPRA e-Racer. Das Team musste die Akkuzellen gezielt gleichmäßig unter dem Fahrzeug verteilen, um dessen Balance und Funktionsfähigkeit zu bewahren.


Ein neues Ritual

„In über 30 Jahren als Motorsportler hätte ich mir nie vorgestellt, dass ich einmal einen Rennwagen an der Steckdose aufladen kann“, sagt CUPRA Mechaniker Jordi Martí, während er den e-Racer für die nächste Testrunde vorbereitet. Dabei haben sich sogar die Werkzeuge und das Equipment verändert: Der Mechaniker arbeitet jetzt mit speziellen hochspannungsfesten Utensilien wie etwa isolierten Schutzhandschuhen, die einer Spannung von bis zu 1.000 Volt standhalten können.


Die Zukunft des Motorsports

„Elektrofahrzeuge sind im Rennsport angekommen und läuten den Beginn einer neuen Ära ein“, meint Xavier Serra. Als Teil des Teams, das den ersten rein elektrischen Tourenwagen der Welt entwickelt und getestet hat, habe er „Anteil an einem historischen Moment“, sagt der Mechaniker. „Es ist eine sehr interessante Herausforderung“, fügt Jordi Gené hinzu.

Die Tests auf verschiedenen Rennstrecken bestätigen den wettbewerbsfähigen Entwicklungsstand des CUPRA e-Racer – er soll voraussichtlich schon 2020 sein Debüt in der e-TCR-Klasse geben. Es ist ein weiterer Schritt hin zu einem sauberen und effizienteren Rennsport, bei dem auch Technologie und Konnektivität eine entscheidende Rolle spielen.