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Tourenwagen Allgemein
31.07.2018

DMV BMW Challenge mit großem Starterfeld in Hockenheim

Harald Tänzler und Sepp Melkus (M3-GTR 3,4 E46) entschieden das alljährliche 200 KM Rennen der DMV BMW Challenge auf dem Hockenheimring für sich. Nach eineinhalb Stunden überquerte das Duo vor den beiden Niederländern Erik van den Munkhof und Ted van Vliet (KK M4 GTR) als erste den Zielstrich. Rang drei holten sich Sepp Römer und Michael Funke (AVP GTR 3,0 E36).

Dank der früheren Startzeit und der etwas niedrigeren Temperaturen als am Vortag wurde es nicht ganz das befürchtete Hitzerennen. Heiß her ging es aber dennoch. Das lag zum einen an dem packenden Duell um den Gesamtsieg. Nach der Startfreigabe übernahm Erik van den Munckhof die Spitze, dahinter kämpfte Marc Ehret im BMW M235i RC mit Harald Tänzler, der das Rennen von der Pole angegangen war. Leichter Regen machte das Ganze zudem zu einer recht kniffligen Angelegenheit. Doch Ehret musste früh die Box aufsuchen und den M235i RC abstellen, so dass Tänzler in Runde fünf wieder auf Platz zwei vorrücken konnte. Munckhof hatte inzwischen schon einen kleinen Abstand herausgefahren als das Rennen nach einem Unfall im Motodrom wegen Aufräumarbeiten an der Strecke unterbrochen werden musste. Nach dem Restart verteidigte Munckhof vor Tänzler die Spitzenposition. Als erster kam Tänzler zum Pflichtboxenstopp und übergab das Volant an Sepp Melkus, wenig später kam auch der Führende zum Fahrerwechsel an die Box. Zunächst blieb Ted van den Vliet noch vorne, doch Melkus drückte von hinten. In Runde 21 wechselte die Führung, wobei die Abstände je nach den anstehenden Überrundungen hin und her pendelten. Am Ende machten 2,872 Sekunden den knappen Unterschied zu Gunsten von Harald Tänzler und Sepp Melkus aus.

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„Das ist heute ein schönes Ergebnis. Im ersten Teil waren die Witterungsverhältnisse teilweise unsicher und zwischendurch war es rutschig. Trotzdem ging alles gut bei uns. Ich habe mit dem zweiten Platz beim Boxenstopp übergeben. Unser Team hat super gearbeitet. Wir hatten uns auf das Rennen sehr professionell vorbereitet, gerade auch die Boxenstopps geübt, damit da nichts schiefgeht. Dieses Jahr hat es geklappt, nachdem wir letztes Jahr noch knapp daneben lagen“, freute sich Harald Tänzler über den Gesamtsieg. Trotz des verpassten Sieges zeigte sich auch Erik van den Munckhof zufrieden: „Es ging von Anfang an gleich sehr gut und ich hatte nach der ersten Kurve die Führung. Durch den Regen musste man sehr aufpassen und keine Curbs mitnehmen, denn da war es rutschig. Ich konnte zum Zweiten ein wenig Abstand herausfahren. Aber dann passierte der Unfall und durch das Safety Car wurde wieder alle zusammengeführt. Nach dem Restart baute ich den Abstand auf ein paar Sekunden aus. Nach dem Wechsel lief es für uns weiter gut, aber der zweite Fahrer des Gegners ist sehr stark gefahren. Wir sind Zweite geworden, hatten ein schönes Rennen, es ist nichts kaputt und wir sind sehr zufrieden.“

 Spannend wurde es zudem beim Kampf um die dritte Gesamtposition. Hier nisteten sich in der ersten Rennhälfte Noah und Gerd Nagelsdiek in ihrem BMW M235i RC ein. Dahinter folgte der Mini GTR Turbo von Schirra/Koch vor Vater und Sohn Thormaehlen (M3 E46) und Timo Raff (M235i RC). Am längsten blieb Noah Nagelsdieck auf der Piste, so dass er von Team Schirra/Koch für einen Umlauf die Spitze übernahm. Nach dem Stopp fand sich das Vater-Sohn Duo Nagelsdieck auf dem sechsten Gesamtrang wieder, während still und heimlich Sepp Römer und Michael Funke die dritte Gesamtposition übernommen hatten. Sepp Römer hatte auf der achten Position liegend an Michael Funke übergeben. Funke, unter anderem schon im ADAC GT Masters unterwegs, gab dem E36 danach richtig die Sporen. Souverän brachte Funke den dritten Platz und den Sieg in der GTR3/4 über die Distanz. „Ich muss nochmals Hannes Karl loben, der uns wieder einmal ein Top-Auto hingestellt hat. Mit den Großen an der Spitze konnten wir natürlich nicht ganz mithalten, aber wir waren immer in Schlagdistanz. Ich habe es im Rennen aber auch nicht übertrieben, weil ich das Auto heil nach Hause bringen wollte. Klassensieger und Gesamtdritter, was will man mehr. Ich denke, dass das für uns ein super Ergebnis ist“, freute sich Michael Funke über den starken dritten Gesamtrang. „Ich konnte meinen Mitbewerber den Timo Raff halten, was auch unser Ziel war. Mein Kollege ist dann nochmals Attacke gefahren und so haben wir das gut gewonnen. Ich freue mich sehr, dass wir nun wieder die Punkte aufgeholt haben“, ergänzte Sepp Römer seinen Teamkollegen.

Platz vier holten sich Maurice und Hinrich Thormählen, die sich damit auch in der GTR2 gegenüber dem Mini von Joachim Schirra und Niklas Koch durchsetzen. Eng ging es beim Kampf um die sechste Position zu, wo sich Noah und Gerd Nagelsdiek und Timo Raff zudem um Rang zwei in der GTR3/4 stritten.

Kurz vor Schluss geriet Raff mit seinem M235i RC im Überrundungsverkehr Eingangs Motodrom auf den Grünstreifen, verpasste den Bremspunkt so um einige Meter und räumte auch den direkten Konkurrenten dabei mit aus dem Rennen. Der Zweikampf endete so leider im unrühmlichen Kiesbett der Sachskurve. Die Folge – beide im Aus, was kurz vor Ende zum Abbruch des Rennens führte. Dadurch wurden sie noch auf den Klassenplätzen zwei und drei gewertet. Dahinter belegten das Vater-Sohn Team Hefermehl bei ihrem Debüt im neu aufgebauten BMW M3 E46 Platz vier vor Marvin Otterbach (328i E36). Platz sechs in der GTR2 Wertung ging an den Eidgenossen Michael Neuhauser im BMW M135i.

Wie immer sehr actionreich präsentierte sich die 325is Cup Klasse. Mit ganz engen Duellen und einigen Positionswechseln begeisterten Marc David Müller (325is E46), Heribert Haimerl, Jens Hösel mit Philipp Schumann (alle 325is E30) und Nick Hancke mit Thomas Schöffner (325is E36) die Zuschauer. Nachdem Thomas Schöffner kurz vor Schluss wegen Reifenproblemen aus der Vierergruppe herausfiel, wurde es zu einem Dreikampf. Hierbei setzte sich Müller fünf Runden vor Ende an die Spitze, die er stark gegenüber Heribert Haimerl verteidigen musste. Gerade einmal knapp über eine Sekunde betrug der Abstand auf Rang zwei. „Es war unglaublich und verdammt heiß. Wir hatten uns eine grandiose Taktik zurechtgelegt und einen super Boxenstopp gemacht, auf die Sekunde genau. So konnte ich am Schluss nochmals angreifen und an allen vorbei gehen. Ich freue mich so, es ist unglaublich. Ich bin das Rennen alleine gefahren. Am Schluss wurde es schon heiß und ich habe mich nach dem Ende gesehnt. Aber es hat gereicht. Wahnsinn!“, freute sich Müller über seinen ersten Klassensieg in der DMV BMW Challenge.

Bei den 318is Cup Autos fuhren Markus und Lukas Fester (318is E36) ihren nächsten Sieg ein. Zwar waren Alexander Pawlow und Dimitri Schüle (318ti E36) kurzzeitig in Führung, mussten sich aber am Ende mit 5,844 Sekunden geschlagen geben. Rang drei holten sich Markus und Felix Hassa im BMW 318is Cup. Es ging wie immer richtig heiß her und die Cup-Autos sorgten auf dem Hockenheimring wieder mal für echtes Markenpokalfeeling.
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