24h Le Mans
08.06.2019
Ford schickt fünf Ford GT in die 24-Stunden-Schlacht von Le Mans
Hieß 1969 das große Duell noch „Ford gegen Ferrari“, so darf sich das Werksteam Ford Chip Ganassi Racing (CGR) am 15. und 16. Juni auf einen heißen Sechskampf mit Aston Martin, BMW, Corvette, Ferrari und Porsche in der Kategorie LM GTE Pro freuen. Zugleich ist der Auftritt der spektakulären Ford GT auch ein Abschied: Mit dem Ende der „Super-Saison“ in der FIA Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC (World Endurance Championship) läuft auch das auf vier Jahre angesetzte Engagement des Autoherstellers in dieser Serie nach vielen bemerkenswerten Erfolgen aus. Grund genug für Ford CGR, bei den diesjährigen 24 Stunden von Le Mans noch einmal alles zu geben, um den Klassensieg von 2016 zu wiederholen.
„Unser letzter Auftritt in Le Mans wird sicherlich eine sehr emotionale Geschichte“, betont Mark Rushbrook, als Direktor von Ford Performance verantwortlich für die weltweiten Motorsportaktivitäten der Marke. „Das erste Ziel dieses nun auslaufenden Programms, 50 Jahre nach dem ersten Sieg von Ford in Le Mans erneut bei diesem legendären Langstreckenrennen auf der höchsten Stufe des Podiums zu stehen, haben wir 2016 erfolgreich erreicht. Damit war unser Ehrgeiz noch nicht gestillt. Tatsächlich ist es uns bei den nächsten zwei Ausgaben dieses Klassikers jeweils gelungen, erneut auf dem Podest zu stehen - ein Zeichen, mit welcher Konstanz unser Team arbeitet. In diesem Jahr gehen inklusive des privat eingesetzten Autos von Keating Motorsport sogar fünf Ford GT in Le Mans an den Start und ich hoffe, wir beenden dieses Engagement mit einem weiteren Höhepunkt. Wie auch immer: Wir haben eine phantastische Zeit in der Langstrecken-WM erlebt und wir sind dem ACO und der WEC sehr dankbar für die Unterstützung.“
Ford CGR ist das einzige der in diesem Jahr in der LM GTE Pro aktiven Teams, das in den vergangenen drei Jahren jedes 24-Stunden-Rennen von Le Mans mit einem Platz unter den besten Drei dieser Kategorie beendet hat. Am 15. Juni gehen die vier Werksautos mit speziellen Designs an den Start, die noch einmal die erfolgreiche Geschichte der Marke bei diesem Saisonhöhepunkt thematisieren. Hinzu kommen Fahrertrios, die sich ehrgeizige Ziele gesetzt haben.
Den Ford GT mit der Startnummer 66 teilen sich der Berliner Stefan Mücke und der Franzose Oliver Pla mit dem US-Amerikaner Billy Johnson. Für Pla ist das Heimspiel natürlich von ganz besonderer Bedeutung. „Wir sagen es in jedem Jahr aufs Neue, aber wir meinen es auch so: Wir wollen Le Mans gewinnen“, unterstreicht der 37-Jährige. „Dies ist unsere letzte Chance mit einem Werksauto von Ford, das erhöht den Druck zusätzlich. Aber wir fühlen uns gut und stark. Wir sind bereit, uns den Sieg zu holen.“
Im Ford GT mit der Nummer 67 erhalten die britischen Stammfahrer Andy Priaulx und Harry Tincknell Verstärkung durch Jonathan Bomarito (USA). Auch sie zählen zu den Favoriten in der LM GTE Pro-Division. „Die Performance, die wir mit dem Ford GT in der WEC und der nordamerikanischen IMSA-Serie gezeigt haben, lässt uns zuversichtlich nach vorne schauen“, betont Tincknell. „Jonathan hat in Sebring einen tollen Job abgeliefert, wir bilden ein starkes Trio. Wir waren hier in Le Mans schon sehr nah dran am Klassensieg, ohne Zweifel können wir auch gewinnen. Alles, worum es uns Rennfahrern geht, ist ein konkurrenzfähiges Auto. Das haben wir mit dem Ford GT. Jetzt liegt es an uns, zu liefern. Mit dem notwendigen Quentchen Glück kann es gelingen.“
Nach einer Viruserkrankung feiert der US-Amerikaner Joey Hand seine Rückkehr in den Ford GT mit der Startnummer 68. Ihm zur Seite stehen wieder sein IMSA-Teamkollege Dirk Müller aus Burbach im Siegerland sowie Sébastien Bourdais. Der Franzose stammt aus Le Mans und hat 2016 gemeinsam mit Hand und Müller vor eigenem Publikum die GTE Pro gewonnen - ein Erfolg, den er zu gerne wiederholen würde. „Ich bin auf dieses Rennen so heiß wie nie zuvor“, so Hand. „Aus gesundheitlichen Gründen musste ich die vergangenen beiden IMSA-Läufe auslassen, das war hart. Die Aussicht, für Le Mans wieder fit zu sein, hat meine Genesung aber definitiv beschleunigt. Ich arbeite hart daran, die für dieses anstrengende Langstreckenrennen notwendige Fitness aufzubauen. Ein zweitägiger Test im Simulator von Ford lief bestens. Ich freue mich sehr, die Jungs vom Team wiederzusehen. Noch mehr aber freue ich mich, endlich wieder am Steuer des Ford GT zu sitzen und zu versuchen, diesen Klassiker zu gewinnen. Le Mans ist wirklich mit keinem anderen Rennen auf der Welt zu vergleichen. Ich empfand es als große Ehre, 2016 gemeinsam mit Dirk und Sébastien auf dem obersten Treppchen zu stehen. Das wollen wir jetzt für Ford, Chip Ganassi und alle, die in den vergangenen Jahr so engagiert an diesem Werkseinsatz mitgearbeitet haben, noch einmal wiederholen.“
Mit der Nummer 69 haben sich Richard Westbrook (GB), Ryan Briscoe (AUS) und Scott Dixon (NZ) Großes vorgenommen: Nach einem dritten und einem zweiten Rang in den vergangenen Jahren fehlt in ihrer Le-Mans-Pokalsammlung nur noch die Trophäe für den ersten Platz. „Ich kann es kaum erwarten, auf den ,Circuit des 24 Heures’ zurückzukehren - zumal mir auch das diesjährige Design der Autos unheimlich gefällt: Es erinnert an die erfolgreichsten Ford GT der Le Mans-Geschichte“, so Briscoe. „Dixie, Westy und ich haben bei diesem so wichtigen Rennen schon auf jeder Stufe des Podiums gestanden, nur ganz oben noch nicht. Das wollen wir jetzt nachholen. Auch, um uns dadurch bei allen Leuten von Ford und Chip Ganassi Racing für das tolle Programm zu bedanken. Wir haben mit dem Ford GT das richtige Auto und das passende Team hinter uns. Ich kann es kaum erwarten, dass es endlich losgeht.“
Erstmals stellt sich mit der Nummer 85 von Keating Motorsports auch in der LM GTE Am-Klasse ein Ford GT der starken Konkurrenz von Aston Martin, Ferrari und Porsche. Am Steuer wechseln sich Teamchef Ben Keating (USA), Jeroen Bleekemolen (NL) und Felipe Fraga (BR) ab. „Mich verbindet so viel mit Le Mans und Ford, dass ich noch nie in meinem Leben einem Rennen so sehr entgegengefiebert habe wie diesem“, gesteht Keating. „Ford kann auf eine so phantastische Geschichte bei den 24 Stunden von Le Mans zurückblicken und auch unser Partner Wynn’s feiert sein 80. Jubiläum. Wir empfinden es als große Ehre, das erste Privatteam sein zu dürfen, das mit dem Ford GT in der GTE Am an den Start gehen darf.“
Das 87. 24-Stunden-Rennen von Le Mans startet am Samstag, 15.6., um 15:00 Uhr.