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DTM
20.11.2019

Das „Dream Race“ in Fuji: Ein Traum wird Wirklichkeit

Die DTM überwindet Motorsport-Grenzen – sowohl wörtlich als auch im übertragenden Sinn: Am kommenden Wochenende steht die erste gemeinsame Rennveranstaltung mit der japanischen SUPER-GT-Serie auf dem Programm. Nach jahrelanger strategischer und technischer Vorarbeit wird das Meilenstein-Event auf dem legendären Fuji Speedway mit zwei Rennen über 55 Minuten plus eine Runde, jeweils eines am Samstag und Sonntag, ausgetragen.

Nach der Generalprobe auf dem Hockenheimring im Oktober, als drei japanische GT500-Autos beim DTM-Saisonfinale bereits erste Daten für das Dream Race sammelten, wird nun ein komplettes Starterfeld von 22 Autos zu bestaunen sein: sieben DTM-Boliden von Audi und BMW sowie 15 japanische Fahrzeuge von Lexus, Honda und Nissan.

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Es verspricht ein aufregendes Wochenende zu werden – mit vielen interessanten Fragestellungen. In Fuji werden alle Autos ohne die in der DTM üblichen Überholhilfen Drag-Reduction-System (DRS) und Push-to-Pass (P2P) fahren – ein Vorteil für die SUPER-GT-Teams? Alle Teilnehmer gehen indes mit den aus der DTM bekannten Hankook-Einheitsreifen an den Start – ein Vorteil für Audi und BMW? Zu guter Letzt: Beide Rennen werden im SUPER-GT-Stil fliegend gestartet.


Große Namen vertreten DTM in Japan

Hinzu kommt das einzigartige Layout des Fuji Speedway, das Kurven mit langen Radien und eine mächtige Gerade von 1.475 km Länge enthält. Bei der Fahrzeugabstimmung ein zufriedenstellendes Gleichgewicht zwischen Topspeed und Anpressdruck zu finden, wird insbesondere für die DTM-Teams nicht einfach sein.

Während die Fahrer von Audi und BMW an beiden Renntagen an den Start gehen, wird die überwiegende Mehrheit der SUPER-GT-Teams am Sonntag einen anderen Fahrer stellen als am Samstag – mit Ausnahme des Raybrig-Honda-Teams, das ausschließlich mit Naoki Yamamoto (JP) antritt. Audi schickt neben den DTM-Champions René Rast und Mike Rockenfeller (beide DE) mit dem französischen Duo Loïc Duval und Benoît Tréluyer auch zwei frühere SUPER-GT-Meister ins Rennen. BMW bietet neben dem zweimaligen DTM-Champion Marco Wittmann (DE) zwei ehemalige Formel-1-Piloten auf: Motorsport-Legende Alessandro Zanardi (IT) und Lokalmatador Kamui Kobayashi (JP).


Stimmen vor dem Dream Race (Fuji Speedway)

Gerhard Berger, 1. Vorsitzender ITR e. V.: „Die gemeinsame Veranstaltung von DTM und SUPER GT an diesem Wochenende ist ein bahnbrechendes Ereignis. Seit langer Zeit hat es den Wunsch gegeben, gemeinsam ein Rennen auszurichten. Der Umsetzung sind viele Jahre harter Arbeit vorausgegangen. Die zwei deutschen Hersteller in der DTM, Audi und BMW, bringen einige ihrer größten Champions nach Japan: die zweimaligen Meister René Rast und Marco Wittmann, dazu Mike Rockenfeller. Loïc Duval und Benoît Tréluyer haben im Laufe ihrer langen und preisgekrönten Karrieren in Japan große Erfolge gefeiert. Dazu kommen noch Lokalmatador Kamui Kobayashi und der legendäre Alex Zanardi, dessen Erfolge keiner weiteren Erwähnung bedürfen. Während wir ein neues Kapitel in der Geschichte beider Rennserien schreiben, hoffe ich zugleich, dass wir eine sichere und erfolgreiche Veranstaltung erleben werden – und dass die Zuschauer den Spaß und den Nervenkitzel genießen, welcher durch die Kombination von DTM und SUPER GT zweifelsohne entstehen wird.“

René Rast, Audi, DTM-Champion 2017 & 2019: „Ich bin noch nie in Japan gewesen, insofern bin ich auf alles schon sehr gespannt. Ich habe mich gut anderthalb Tage lang im Simulator auf Fuji vorbereitet sowie einige Videos auf YouTube gesehen – hauptsächlich, um die Rennstrecke kennenzulernen und um wieder in den Rennmodus zu schalten. Aber es gibt keinen Druck: Meiner Meinung nach wird es für uns vor allem darum gehen, das Wochenende zu genießen und den Fans eine gute Show zu bieten. Aufgrund des einzigartigen Streckenprofils ist in Fuji eine besondere Fahrzeug-Abstimmung gefragt: Einerseits will man so viel Höchstgeschwindigkeit wie möglich auf der langen Geraden erzielen, andererseits benötigt man in den anderen Abschnitten möglichst viel Abtrieb, vor allem im letzten Sektor. Das wird nicht so einfach – vor allem, wenn man sich das starke Teilnehmerfeld ansieht. Da sind wirklich einige sehr bekannte Namen dabei. Praktisch alle haben schon Rennen gewonnen und jeder hat es absolut verdient, in Fuji am Start zu stehen.“

Marco Wittmann, BMW, DTM-Champion 2014 & 2016: „Es ist wirklich schön, dass wir nun endlich die ersten richtigen gemeinsamen Rennen mit der SUPER GT fahren werden. Da der Fuji Speedway Neuland für mich ist, war ich in meiner Vorbereitung ebenfalls auf den Simulator sowie die zahlreichen Onboard-Videos angewiesen, die es auf YouTube gibt. Im Grunde genommen unterscheidet sich da unsere Vorbereitung auf das Dream Race nicht besonders von unserem normalen Ablauf in der DTM – in der zurückliegenden Saison hatten wir es dort ja ebenfalls mit zwei für uns neuen Rennstrecken zu tun. Das Streckenlayout in Fuji sieht cool aus, insbesondere durch die extrem lange Start-Ziel-Gerade. Dort sollten hohe Topspeeds möglich sein. Ob wir aber die 300-km/h-Marke knacken werden, hängt vielleicht auch ein bisschen vom Windschatten ab. Es ist großartig, mit Kamui Kobayashi und Alex Zanardi als Teamkollegen sowohl einen Lokalmatador als auch eine absolute Sportlegende dabeizuhaben. Das ist eine gute Mischung. Alex kennt unser DTM-Auto von seinem Gaststart im vergangenen Jahr, auch wenn wir damals noch nicht mit den neuen Turbo-Motoren gefahren sind. Eine Ergebnisprognose traue ich mir nicht zu: Während die SUPER-GT-Teams die Rennstrecke deutlich besser kennen als wir, verfügen wir über deutlich mehr Erfahrung mit den Hankook-Reifen. Das Wichtigste ist, dass wir eine gute Show abliefern und damit die Grundlage schaffen für mehr Rennen dieser Art in der Zukunft.“