FIA Formel E
23.05.2019
Formel E: Heimspiel für Audi Sport ABT Schaeffler
„Berlin kommt aus meiner Sicht genau zur richtigen Zeit. Nach dem Rückschlag in Monaco, wo wir trotz eines guten Rennens von Daniel und Lucas keine Punkte mitgenommen haben, ist das Heimspiel des Teams der perfekte Ort für eine Wiedergutmachung“, sagt Allan McNish. Ein Blick auf die Statistik untermauert die Aussage des Teamchefs: Erst an fünf Rennwochenenden in der bisherigen Formel-E-Geschichte ging das Team Audi Sport ABT Schaeffler komplett leer aus – und stets stand im folgenden Rennen mindestens einer der beiden Piloten auf dem Podium. Allan McNish: „Die gute Nachricht ist: Noch immer ist in der Meisterschaft alles offen. Mit einem starken Ergebnis in Berlin wollen wir den Titelkampf vor den dann verbleibenden drei Rennen wie im vergangenen Jahr so richtig spannend machen.“
Schauplatz des zehnten Saisonlaufs ist der 2,377 Kilometer lange Kurs auf dem 2008 stillgelegten Flughafen Tempelhof im Süden der Stadt. Tempelhof war 1948 und 1949 Start- und Landepunkt der internationalen Luftbrücke, über die die Alliierten die eingeschlossenen West-Berliner mit Lebensmitteln und Gütern versorgten.
Im Vorjahr erlebten die Fans hier ein Traumwochenende des deutschen Teams: Daniel Abt holte zuerst die Pole-Position, gewann dann das Rennen souverän vor Lucas di Grassi und holte dabei auch noch die schnellste Rennrunde. Diese maximale Ausbeute einer Fahrerpaarung ist bisher in der Formel-E-Geschichte einmalig. Seit Gründung der Serie 2014 startete die Formel E bis jetzt fünfmal in Berlin, davon viermal in Tempelhof und einmal am Alexanderplatz. Dabei holten Daniel Abt und Lucas di Grassi insgesamt fünf Podiumsplätze.
„Berlin ist für mich wie ein Pokalspiel während der Bundesligasaison: Das Rennen hat eine ganz besondere Bedeutung und seine ganz eigenen Gesetze. Ich fühle mich einfach wohl in der Stadt und in Tempelhof, die Unterstützung der vielen Fans gibt mir schon einen Boost, bevor wir das erste Mal auf die Strecke gehen“, sagt Daniel Abt. „Die ganzen positiven Gedanken aus der vergangenen Saison sind noch immer präsent. Natürlich fangen wir am Freitag wieder alle bei null an, aber trotzdem: Wir wissen, wie man in Berlin Pokale holt und gewinnt.“
Eine besondere Herausforderung in Berlin ist in diesem Jahr der ungewöhnliche Zeitplan: Weil das Rennen schon am Samstag um 13 Uhr startet, werden die beiden freien Trainingssitzungen bereits am Freitag ausgetragen, und der Renntag beginnt am frühen Morgen direkt mit dem Zeittraining. Wegen der noch schmutzigen Strecke ohne vorherige Trainings oder Rahmenprogramm könnte das einen zusätzlichen Nachteil für die ersten Qualifying-Gruppen bedeuten, in denen auch Lucas di Grassi (Gruppe 1) und Daniel Abt (Gruppe 2) starten.
„Dass die Top-Fünf der Meisterschaft im Qualifying immer zuerst auf die Strecke müssen, ist natürlich hart, sorgt aber für eine durchgemischte Startaufstellung und damit für spannende Rennen“, sagt Lucas di Grassi. In den bisherigen neun Saisonrennen gab es acht verschiedene Sieger. „Berlin ist für uns alle einer der Höhepunkte im Jahr: Wir haben tolle Erinnerungen an den Doppelsieg im letzten Jahr und freuen uns auf die Unterstützung von vielen Freunden und Partnern. Sportlich bin ich zuversichtlich: Wir haben die Performance, um Rennen zu gewinnen. Ein gutes Qualifying, ein sauberes Rennen – und wir sind vorn dabei.“
Vor dem zehnten von insgesamt 13 Rennen liegt di Grassi mit 17 Punkten Rückstand auf dem fünften Tabellenplatz, Teamkollege Daniel Abt folgt elf Zähler dahinter auf Platz neun. Neben dem Werksteam Audi Sport ABT Schaeffler ist auch das Kundenteam Envision Virgin Racing mit Sam Bird und Robin Frijns mit dem von Audi und Technologiepartner Schaeffler entwickelten e-tron FE05 unterwegs. Die britische Mannschaft liegt in der Teamwertung auf dem zweiten Platz.
Der zehnte Saisonlauf der Formel E startet in Berlin am Samstag ausnahmsweise schon um 13 Uhr Ortszeit und führt wie gewohnt über 45 Minuten plus eine Runde. Wie schon in Monaco, wo eine knappe Million Fans vor dem Fernseher dabei waren, zeigt die ARD auch das Heimspiel von Audi Sport ABT Schaeffler live: Die Übertragung aus der Hauptstadt im Ersten beginnt pünktlich zum Rennstart um 13 Uhr. Wie immer zeigt auch Eurosport das Rennen live.