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Formelsport Allgemein
15.04.2025

Gelungener Einstand für Karel Staut in USF Pro Championships-Serie

Einen starken Start in seine internationale Motorsportkarriere feierte am vergangenen Wochenende der erst 14-jährige Nachwuchsrennfahrer Karel Staut beim Saisonauftakt der USF Pro Championships Presented by Continental Tire im NOLA Motorsport Park nahe New Orleans. In einem Feld aus 22 hochtalentierten jungen Piloten zeigte der Belgier auf Anhieb, dass mit ihm in der US-Nachwuchsschmiede zu rechnen ist.

Staut verfolgt einen unkonventionellen, aber strategischen Weg im Motorsport: Statt sich wie viele Altersgenossen auf die europäischen Nachwuchsserien zu konzentrieren, entschied sich der Teenager gemeinsam mit seinen Eltern für den Sprung über den Atlantik. Ziel: Der Aufbau einer nachhaltigen Profikarriere im Formelsport über den US-Weg, der jungen Talenten über Stipendien und Förderprogramme eine echte Perspektive bietet.

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Früher bildeten Serien wie die Formel BMW oder die Formel 4 das Sprungbrett für europäische Nachwuchstalente wie Sebastian Vettel oder Michael Schumacher. Heute ist es in Europa deutlich schwieriger geworden, Werksunterstützung zu erhalten – einst eine Selbstverständlichkeit. Die USA hingegen bieten mit Serien wie der USF Juniors und der anschließenden USF Pro Championships gezielte Förderstrukturen für junge Talente, die sich auf dem Weg in Richtung IndyCar oder gar Formel 1 empfehlen wollen.

Nach einer Testfahrt im Dezember in den USA im vergangenen Jahr war die Entscheidung für eine Zusammenarbeit mit dem renommierten Nachwuchsteam Jay Howard Driver Development (JHDD) gefallen – eine Talentschmiede, die bereits zahlreiche Fahrer in der gesamten USF und aus ihrem eigenen großen Kart Team erfolgreich in den Profisport begleitet hat.

Für 2025 stehen insgesamt 16 Rennen auf sechs unterschiedlichen Rennstrecken in den USA auf dem Programm. Diese werden im Rahmenprogramm der populären IndyCar-Serie ausgetragen.


Das Debüt-Wochenende: Mut, Tempo und Lernkurve

Karel Staut reiste mit viel Vorfreude und Respekt zu seinem ersten Rennen in der neuen Umgebung. Doch die Anfangsphase im NOLA Motorsport Park verlief nicht ohne Hürden:

„Nach einem schwierigen Start ins Wochenende – ich musste zwei von drei Testsessions aufgrund technischer Probleme auslassen – begann die Saison für mich eigentlich erst mit dem ersten Qualifying, in dem ich endlich eine komplette Session fahren konnte“, berichtet Karel offen.

Mit Startplatz zehn für das erste Rennen sowie Platz elf für Rennen zwei und drei war von Beginn an klar, dass es kein einfaches Wochenende werden würde. Doch der Fokus lag klar auf Lernen, Ankommen, und dem Ziel, das Auto in allen Rennen sicher ins Ziel zu bringen.


Rennen 1

Trotz eines leichten Positionsverlusts direkt nach dem Start zeigte Staut Biss, sammelte wertvolle Rennerfahrung und kämpfte sich mit konstanter Pace auf Rang acht vor. „Es gab enge und faire Zweikämpfe – ich hatte richtig Spaß und war zufrieden mit meiner Leistung“, so der junge Pilot.


Rennen 2

Ein durchwachsener Start brachte zunächst zwei verlorene Positionen. Doch mit Kampfgeist und Übersicht arbeitete sich Staut zurück auf Platz zehn, nachdem er ein intensives Duell für sich entschied. „Leider kostete mich dieser Zweikampf jede Chance, weiter nach vorn aufzuschließen – das Potenzial war aber definitiv da.“


Rennen 3

Ausgehend von Startplatz elf fuhr Staut eine clevere Strategie und machte kontinuierlich Boden gut – bis kurz vor dem Ende eine kleine Unachtsamkeit ihn zurückwarf: „Ich war auf Platz sieben, doch kurz vor einer Full-Course-Yellow-Phase ging ich etwas weit und kam von der Strecke ab. Das Rennen endete unter Safety Car, und ich fiel auf P14 zurück.“ Trotz des kleinen Rückschlags blieb die Stimmung positiv.

Das sagt sein Teamchef Jay Howard zu Karels ersten drei Rennen: „Ich bin äußerst zufrieden mit Karels Leistung in NOLA. Er ist sehr gut gefahren und lernt schnell – es ist nur eine Frage der Zeit, bis er Rennen gewinnt. Er ist ein talentierter junger Mann.“ 


Ein starkes Fazit zum Auftakt

„Trotz allem ziehe ich eine sehr positive Bilanz. Für mein allererstes Rennwochenende in einem Formelwagen, als einer der jüngsten Fahrer im Feld, konnte ich mich konstant im vorderen Mittelfeld behaupten. Ich habe wichtige Erfahrungen gesammelt, viele Fortschritte gemacht, und das Auto kam jedes Mal heil ins Ziel – genau wie geplant“, resümiert Karel Staut.

Mit Rang zehn in der Meisterschaft und nur zwei Punkten Rückstand auf Platz neun hat der 14-Jährige eine solide Basis für die kommenden Rennen geschaffen.

Ein besonderes Dankeschön richtete Karel an sein gesamtes Team: „Ein großes Dankeschön geht an das gesamte JHDD-Team, besonders an Jay, Joe und meinen Mechaniker Tom für die großartige Unterstützung am Wochenende.“ Ebenso betont er die Bedeutung seiner Sponsoren und Unterstützer, so ist auch SPEED CORNER mega happy mit Karels erstem Rennwochenende! CEO Wolfgang Koepp unterstützt und begleitet ihn persönlich – und das Team freut sich schon drauf, Karel auch in Zukunft auf seinem Karriereweg zur Seite zu stehen. Ohne sie wäre dieses Abenteuer nicht möglich.“

Weiter geht es vom 1. bis 3. Mai im Barber Motorsports Park, wo die nächsten drei Rennen im Rahmen eines weiteren IndyCar-Wochenendes stattfinden. Karel Staut blickt dem mit großer Vorfreude entgegen: „Ich freue mich riesig drauf!“
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