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FIA WEC
06.10.2019

Porsche verteidigt Führung in der WM mit Podestplatz in Japan

Porsche hat seine Führung in der Weltmeisterschaft beim zweiten Saisonlauf der FIA World Endurance Championship erfolgreich verteidigt. Im Sechs-Stunden-Rennen in Fuji (Japan) erreichten der Däne Michael Christensen und der Franzose Kévin Estre im Porsche 911 RSR mit der Startnummer 92 den zweiten Rang.

Die Weltmeister übernahmen damit zugleich die Spitze in der Fahrerwertung. Die Werksfahrerkollegen Gianmaria Bruni (Italien) und Richard Lietz (Österreich), die den Saisonauftakt im britischen Silverstone gewonnen hatten, kamen auf dem sechsten Platz ins Ziel. In der GTE-Am-Klasse fuhr das deutsche Porsche-Kundenteam Project 1 auf Platz drei.

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Christensen und Estre zeigten im Rennen am Fuße des Mount Fuji eine beeindruckende Aufholjagd. Dank schneller Rundenzeiten sowie kluger Strategieentscheidungen des Teams kam der rund 515 PS starke 911 RSR, der auf dem Hochleistungs-Straßensportwagen Porsche 911 GT3 RS* basiert, vom letzten Startplatz weit nach vorn. Bei einsetzendem Regen nach dem ersten Renndrittel wählte das Porsche GT Team die optimalen Reifen, bei Gelbphasen absolvierte man zum passenden Zeitpunkt die Boxenstopps. Die Silverstone-Sieger Lietz und Bruni hatten hingegen im Schwesterauto mit der Nummer 91 nur wenig Glück. Die Polesetter wurden durch einen Reifenschaden, eine Durchfahrtsstrafe und anhaltende Zündaussetzer auf Rang sechs zurückgeworfen. In der Herstellerwertung bleibt Porsche nach dem zweiten Saisonlauf in Führung, in der Fahrermeisterschaft haben Christensen/Estre die Spitze von ihren Werksfahrerkollegen Bruni/Lietz (Platz 3) übernommen.

In der GTE-Am-Kategorie feierte das Porsche-Kundenteam Project 1 seinen ersten Podestplatz der Saison. Jeroen Bleekemolen (Niederlande), Ben Keating (USA) und Felipe Fraga (Brasilien) erreichten nach einer starken Aufholjagd im Porsche 911 RSR mit der Startnummer 57 den dritten Platz. Das Trio war vom letzten Startplatz in das Rennen gegangen. Das Schwesterauto mit der Nummer 56, in dem unter anderem Porsche Young Professional Matteo Cairoli (Italien) agierte, kam auf den siebten Rang. Die beiden Porsche 911 RSR von Dempsey-Proton Racing beendeten den Lauf auf den Plätzen fünf und neun. Das baugleiche Fahrzeug von Gulf Racing wurde Achter.

Der dritte Lauf der Sportwagen-Weltmeisterschaft 2019/2020 findet am 10. November in Schanghai (China) statt.

Fritz Enzinger (Leiter Motorsport): „Nach dem Doppelerfolg in Silverstone sind wir mit unserem neuen Porsche 911 RSR auch in Fuji auf das Podest gefahren. In der Herstellerwertung liegen wir weiterhin an der Spitze, auch in der Fahrermeisterschaft liegt ein Porsche-Duo auf Platz eins. Unsere Bilanz fällt also positiv aus. Wir blicken nun zuversichtlich und voller Vorfreude auf das kommende Rennen in China.“

Pascal Zurlinden (Gesamtprojektleiter Werksmotorsport): „Das Gesamtergebnis mit beiden Fahrzeugen entspricht nicht ganz unseren Erwartungen, aber der zweite Platz für die Nummer 92 stimmt uns glücklich. In den ersten beiden Saisonrennen haben wir einen Doppelerfolg in Silverstone sowie einen Podestplatz und eine Pole-Position in Fuji eingefahren. Das ist ein toller Auftakt für unseren neuen Porsche 911 RSR. Wir gehen hoch motiviert in die kommenden Rennen.”

Alexander Stehlig (Einsatzleiter FIA WEC): „Pole-Position am Samstag, Platz zwei im Rennen am Sonntag – damit können wir sehr zufrieden sein. Während bei unserer Startnummer 92 alles nach Plan lief, konzentrierte sich alles Ungemach auf die Nummer 91. Reifenschaden, Durchfahrtsstrafe und Zündaussetzer – bei diesem Auto lief so ziemlich alles schief, was schieflaufen kann. Ich hoffe, dass damit das Pech für den Rest der Saison bereits aufgebraucht ist. In Schanghai greifen wir neu an.“

Gianmaria Bruni (Porsche 911 RSR #91): „In der Frühphase des Rennens war unser Auto sehr stark. Ich konnte an der Spitze mitkämpfen und lange Zeit sogar in Führung fahren. Dann haben uns eine Strafe und ein Reifenschaden weit zurückgeworfen. Als anschließend auch noch die Zündaussetzer hinzukamen, waren wir ohne Chance. Solche Dinge passieren bei einem ganz neuen Auto manchmal. Wichtig ist, dass wir enormes Potenzial im Fahrzeug haben.”

Richard Lietz (Porsche 911 RSR #91): „Nach der tollen Pole-Position am Samstag war der Rennverlauf am Sonntag für uns enttäuschend. Wir hatten zu Beginn ein starkes Tempo, aber leider wurden wir durch Strafe, Reifenschaden und Zündaussetzter bis auf Platz sechs zurückgeworfen. Wir werden nun in die genaue Analyse gehen und den Fehler abstellen.”

Kévin Estre (Porsche 911 RSR #92): „Nach unserem Pech im Qualifying sind wir im Vergleich zu allen anderen Autos mit einem Reifensatz weniger ins Rennen gegangen. Diesen Nachteil haben wir durch perfekte Strategie und fehlerfreie Arbeit im Cockpit wettgemacht. Nach zwei zweiten Plätzen in Folge sind wir nun in der Meisterschaft an der Spitze. Diese Position wollen wir am liebsten - wie im Vorjahr - bis zum Ende der Saison nicht mehr abgeben.”

Michael Christensen (Porsche 911 RSR #92): „Wenn man vom letzten Startplatz losfährt und die Ziellinie auf Platz zwei überquert, dann hat man definitiv alles richtig gemacht. Unsere Strategie hat optimal gepasst, wir haben das absolute Maximum herausgeholt. Kévin und ich haben durch diesen Podestplatz die Führung in der Weltmeisterschaft übernommen. Darüber werden wir uns ganz bestimmt nicht beklagen.”

Ergebnis Rennen

Klasse GTE-Pro
1. Sörensen/Thiim (DK/DK), Aston Martin Vantage, 211 Runden
2. Christensen/Estre (DK/F), Porsche 911 RSR, 210 Runden
3. Lynn/Martin (GB/B), Aston Martin Vantage, 210 Runden

Klasse GTE-Am
1. Yoluc/Eastwood/Adam (TR/IRL/GB), Aston Martin Vantage, 208 Runden
2. Perrodo/Collard/Nielsen (F/F/DK), Ferrari 488 GTE, 207 Runden
3. Keating/Fraga/Bleekemolen (USA/BR/NL), Porsche 911 RSR, 207 Runden
5. Campbell/Ried/Pera (AUS/D/I), Porsche 911 RSR, 207 Runden