Donnerstag, 26. Dezember 2024
Motorsport XLDas Motorsport MagazinVorschau Abonnement
ROTAX MAX Challenge
16.09.2019

Strahlendes Finale der RMC Germany

Hoch oben auf dem Vogelsberg in Wittgenborn fand am vergangenen Wochenende (14./15. September 2019) das Finale zur Rotax MAX Challenge Germany 2019 statt. Bei bestem Spätsommer-Wetter und viel Sonnenschein lieferten die Fahrerinnen und Fahrer der beliebten Single-Brand-Serie auf dem 1.032 Meter langen Kurs noch einmal spannende Rennen ab.
 
Nachdem die Serie im Saisonverlauf bereits in Wackersdorf, Oppenrod und Genk (BE) gastierte, kam es in Wittgenborn zum großen Showdown. Dabei standen noch einmal sechs Rennen für die Klassen Junior, Senior, DD2 und DD2 Masters beziehungsweise vier für die Kategorien Micro und Mini auf dem Programm, wodurch noch einige Meisterschaftspunkte vergeben wurden. Entsprechend gespannt blickte man den Titelentscheidungen sowie der Vergabe der damit verbundenen Weltfinaltickets entgegen ...


Micro: Muhler und Baltzer räumen ab

Der Rennsamstag stand ganz im Zeichen von Tom Muhler (Nees Racing Team), der schon im Zeittraining die schnellste Runde fuhr und in den anschließenden Rennen einen fulminanten Doppelsieg feiern konnte. Dahinter ging Tabellenführer Rafael Baltzer (Beule-Kart Racing-Team) kein allzu großes Risiko ein und belegte zweimal den zweiten Platz. Als Dritter schaffte Niklas Cassarino (Nees Racing Team) den Sprung auf das Podium der Tageswertung.
 
Am Sonntag schlug Rafael Baltzer zurück. Diesmal sicherte er sich die Pole-Position und setzte sich im Duell mit Tom Muhler beide Male als Sieger der Rennen durch. Damit gewann der Ennepetaler nicht nur die Tageswertung, sondern auch den Meistertitel der Nachwuchsklasse. Tom Muhler stieg als Zweiter auf das Podest der Tageswertung und durfte sich zugleich über den Vizetitel freuen. Dritter des Renntages wurde Alexander Klügel (Kartschmie.de), der selbige Position auch in der Meisterschaft belegte.


Spiel, Satz und Sieg für Raphael Rennhofer

Raphael Rennhofer (FM Racing) ließ am Finalwochenende nichts anbrennen – der Gesamtführende war das Maß der Dinge. Abgesehen vom Zeittraining am Samstag, in welchem er Viktor Nielsen (RS Competition) den Vortritt ließ, bestimmte der Tony-Kart-Pilot das Geschehen. Am Ende des Wochenendes feierte er vier Laufsiege, kassierte beide Tagessiege und holte am Ende auch verdient den Meistertitel der Minis. Im Kampf um die Ehrenplätze hatte an beiden Tagen Sondre Norheim (Kartschmie.de) die Nase vorn. Er stand zweimal als Zweiter auf dem Podium und wurde damit Vizemeister. Den dritten Platz fuhr am Samstag Viktor Nielsen nach Hause, während am Sonntag Max Reis (Nees Racing Team) die Top-Drei komplettierte.


Junioren: Thiel setzt sich im Titelkampf durch

Spannend versprach es bei den Junioren zu werden. Im Hinblick auf die Meisterschaft hatten mit Gianni Andrisani (RS Competition), Lukas Scherbinskas (NSL) und Luca Thiel (JJ Racing) noch drei Piloten eine Chance auf die Krone. Einer stach jedoch von Beginn an heraus: Luca Thiel. Der Youngster aus Melle schien nichts dem Zufall überlassen zu wollen: Er fuhr am Samstag die Bestzeit im Qualifying und legte im Anschluss eine fulminante Vorstellung ab, die ihm drei deutliche Laufsiege bescherte. Mit dem Punktemaximum gewann er die Tageswertung vor Linus Hensen (Kartschmie.de) und Valentin Kluss (RS Competition). Die Titelrivalen Lukas Scherbinskas und Gianni Andrisani kamen derweil nicht so richtig in Fahrt und sollten die Lücke zur Spitze auch am Sonntag nicht schließen können.
 
Für Luca Thiel wurde der Titelgewinn am Folgetag zur Formsache. Er schraubte das Tempo etwas zurück und holte sich einen dritten und einen zweiten Platz, bevor er den letzten Durchgang noch einmal gewann und sich als neuen Champion feiern lassen durfte. An der Spitze setzte sich diesmal Linus Hensen als Tagessieger gegen Luca Thiel durch. Komplettiert wurde das Podium von Moritz Schmeiss (JJ Racing) auf Rang drei. In der Meisterschaft setzte sich Lukas Scherbinskas als Vizemeister knapp gegen Gianni Andrisani durch. Beide hatten sich ihren Titelchancen unter anderem mit verschiedenen Zeitstrafen verspielt.


Senioren: Vincent France triumphiert

Tabellenführer Vincent France (JJ Racing) zeigte sich in Wittgenborn selbstsicher. Wohl wissend, dass ihm der Meistertitel kaum noch zu nehmen war, legte er alles daran, bereits am Samstag die Entscheidung herbeizuführen. Und das gelang dem Bad Homburger eindrucksvoll: Er markierte die Trainingsbestzeit und gewann im Anschluss den ersten sowie den zweiten Wertungslauf. Im dritten Rennen begnügte er sich mit Position zwei hinter Tim Mika Metz (42 Competition) und durfte sich damit als neuer Champion und Tagessieger feiern lassen. Tim Mika Metz stieg als Zweiter auf das Podest der Samstagswertung vor Henri Jung (Woik Motorsport).
 
Ein neues Kräfteverhältnis herrschte am Sonntag. Der frischgebackene Champion, Vincent France, spielte dabei keine große Rolle mehr, wurde er doch unter anderem in eine Kollision verwickelt. Dafür meldete sich Lukas Horstmann (Nees Racing Team) zu Wort. Am Samstag noch durch technische Probleme gebremst, platzte am Sonntag endlich der Knoten: Der Meerbuscher bugsierte sich mit einem dominanten Hattrick-Sieg auf Platz eins der Tageswertung und verdrängte Tim Mika Metz, der sich damit den Vizetitel sichern konnte, und Jan Heinen (3G Racing) auf die Ehrenplätze.


DD2 Masters: Helfinger und Becker gewinnen Weltfinaltickets

Tommy Helfinger (Beule-Kart Racing Team) stand eigentlich schon vor dem Finale als Meister fest. Der Sodi-Pilot gewann sage und schreibe zwölf Mal und schwächelte lediglich in Genk, was in seinem Fall immer noch zweite und dritte Plätze bedeutete. Seinen Durchmarsch setzte er auch in Wittgenborn fort: Bis auf ein Rennen, in welchem ihn ein technischer Defekt den sicheren Sieg kostete, gewann er alle Läufe. Dass er sich damit seinen nunmehr dritten RMC-Titel sichern konnte, überraschte am Ende niemanden. Hinter dem neuen Meister glänzte derweil Patrick Weinstock. Der Würzburger gewann nach Helfingers Ausfall, die Tageswertung am Samstag und stand auch Sonntag als Zweiter auf dem Podest. Michael Becker (RS Competition) belegte an beiden Tagen den dritten Platz, was dem Hagener zum Gewinn der Vizemeisterschaft und der damit verbundenen Qualifikation für das Weltfinale ausreichte.


DD2: Fleischmann Champion, Thum Doppelsieger

In der DD2-Klasse drehte Denis Thum (Kartsport Klimm) zum Finale auf. Der ehemalige RMC-Champion markierte an beiden Tagen die Bestzeit im Qualifying und legte auch im Großteil der Rennen die Messlatte. Am Ende gewann er sowohl am Samstag als auch am Sonntag die Tageswertung und ließ sich dies auch nicht von technischen Problemen nehmen, die ihn in den Rennen gleich mehrfach einbremsten. Mit der starken Punkte-Ausbeute katapultierte sich der Bamberger am Ende auch zum Vizetitel, der ihm zugleich seine vierte Weltfinalteilnahme bescherte.
 
Der Meistertitel ging jedoch an Max Fleischmann (FM Racing), der schon vor dem Finale einen komfortablen Vorsprung sein Eigen hatte nennen dürfen. Ihm reichten letztlich ein zweiter und dritter Platz in den Tageswertungen, um seinen zweiten RMC-Titel in trockene Tücher zu bringen. Und noch jemand hatte Grund zur Freude: Florian Breitenbach (Nees Racing Team) trumpfte am Sonntag mächtig auf und holte zum Abschluss seinen ersten Saisonsieg, was ihm Rang zwei in der Tageswertung bescherte. Marcel Steinert (RS Competiton) komplettierte die Tageswertung am Samstag als Dritter, bevor er sich am Sonntag mit Position vier begnügen musste. In der Meisterschaft holte er den dritten Gesamtrang.
 
Mit dem Finalwochenende in Wittgenborn beendete die Rotax MAX Challenge Germany ihre mittlerweile 18. Saison und blickt schon jetzt in die Zukunft. Für 2020 haben sich die Verantwortlichen einiges vorgenommen. Es wird mehr Veranstaltungen, neue Strecken und auch konzeptionelle Änderungen geben. Mehr zu den Plänen für die kommende Saison wird in Kürze bekannt gegeben. So ganz vorbei ist die Saison allerdings noch nicht: Für neun RMC-Piloten geht es vom 19. bis 26. Oktober 2019 noch nach Sarno (IT). Am Fuße des Vesuvs wird sich die deutsche Delegation, bestehend aus Rafael Baltzer (Micro), Raphael Rennhofer (Mini), Luca Thiel (Junioren), Vincent France (Senioren), Max Fleischmann, Denis Thum, Niklas Gränz (alle DD2), Tommy Helfinger und Michael Becker (beide DD2 Masters), bei den Rotax MAX Grand Finals mit der Welteilte messen. Die Teilnahme von Luca Thiel ist allerdings aufgrund bestehender Lizenzregularien noch nicht endgültig geklärt. Wir drücken den Deutschen schon jetzt die Daumen, immerhin gilt es Farin Meggers (Mini) WM-Titel aus dem Vorjahr zu verteidigen.
Anzeige