Ogier und Ingrassia waren als Dritte in die entscheidende letzte Etappe gestartet, sie bauten ihren Vorsprung auf die nächsten Verfolger auf der vorletzten Prüfung auf über eine halbe Minute aus. Auf der abschließenden Powerstage errangen sie Platz fünf und holten so einen Zusatzpunkt für die WM. Als zudem der bislang Führende Elfyn Evans durch einen Reifenschaden zurückfiel, rückte das Citroën-Duo auf den zweiten Platz vor.
Der vierte WM-Lauf hatte für das Citroën World Rallye Team am Freitag anspruchsvoll begonnen: Beide Citroën-Crews kämpften mit Abstimmungsproblemen. Da für den Mittag kein Service, sondern nur eine Reifenwechselzone vorgesehen war, hatten die Techniker keine Möglichkeit, das Setup während der Etappe zu überarbeiten. Die sechsmaligen Rallye-Weltmeister Sébastien Ogier und Julien Ingrassia machten das Beste aus ihrer Situation und beendeten den ersten Rallyetag auf Platz sechs. Im Laufe des Samstags kämpfte sich Ogier auf einen Podiumsplatz vor. Der amtierende Rallye-Weltmeister glänzte vor allem auf der neuen, 47,18 Kilometer langen Wertungsprüfung Castagniccia: Beim ersten Durchgang auf der extrem engen und kurvigen Strecke verbuchte der Franzose die drittschnellste Zeit, am Nachmittag war er Zweitschnellster und sorgte so für eine gute Ausgangsposition am Finaltag.
Die Teamneulinge Esapekka Lappi und Janne Ferm hatten nach anfänglichen Problemen mit der Abstimmung nur wenig Möglichkeiten, Boden gutzumachen. Sie nutzten die Rallye, um verschiedene Setup-Optionen zu erarbeiten und weitere Erfahrungen mit dem Citroën C3 WRC auf Asphalt zu sammeln. Die beiden Finnen beendeten die Rallye schließlich auf Platz sieben.
Sébastien Ogier und Julien Ingrassia haben nach der Rallye Korsika drei Podiumsergebnisse in vier Rallyes auf ihrem Konto. Das Citroën Total World Rally Team hat bei allen vier bisherigen Events entweder den ersten oder zweiten Platz belegt: In Monte Carlo und Mexiko siegten die „Roten“, in Schweden und auf Korsika belegten sie jeweils Platz zwei.
Stimmen nach der Rallye
Sébastien Ogier: „Wenn man die Punkte betrachtet, haben wir ein gutes Resultat errungen, wir konnten bei dieser schwierigen Rallye 19 Zähler holen. Andererseits hatten wir Schwierigkeiten mit der reinen Performance. Wir müssen daran arbeiten, damit wir dieses Problem nicht erneut auf Asphalt bekommen, einem Untergrund, auf dem der C3 WRC bislang gut funktioniert hat. Aber ich freue mich, dass ich viel aus meinem Auto herausholen konnte und dass ich die Prüfungen bei der kommenden Schotterrallye in Argentinien nicht eröffnen muss.“
Esapekka Lappi: „Wir hatten große Hoffnungen in diese Rallye gesetzt, deshalb können wir mit dem Ergebnis nicht zufrieden sein. Wir hatten nicht genügend Performance und kämpften während des Wochenendes viel mit Untersteuern. Wir werden hart daran arbeiten, um uns für den nächsten Einsatz auf Asphalt in Deutschland und Spanien vorzubereiten. Ich freue mich darauf, in Argentinien wieder auf Schotter zu fahren.“
Pierre Budar, Teamchef Citroën Racing: „Es war eine gute Rallye, was die Punkte angeht. Wir liegen nun auf dem zweiten Platz in der Fahrer- und der Herstellerwertung. Doch wir können mit unserer Performance an diesem Wochenende nicht zufrieden sein. Es fehlte etwas. Wir werden jetzt alle Details analysieren, damit wir bei der Rallye Deutschland und der Rallye Spanien zu unserem bisherigen Wettbewerbslevel auf Asphalt zurückfinden. Ich möchte aber die Reaktion des Teams in dieser schwierigen Situation würdigen. Die Mannschaft gibt nie auf, sie versucht immer, die bestmögliche Lösung für unsere Crews zu finden. Wir haben uns an diesem Wochenende verbessert. Und indem wir diese Einstellung behalten, können wir weitere Fortschritte machen und noch stärker zurückkehren.“