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05.10.2019

GTÜ-Test: Ganzjahresreifen mit Top-Ergebnissen

Weil die Winter immer milder werden und der Wechsel viele Autofahrer nervt, werden Ganzjahresreifen immer beliebter. Allein im vergangenen Jahr erzielten die "Alleskönner" ein Verkaufsplus von zehn Prozent. Doch sind sie auch eine gute Wahl? Die GTÜ hat gemeinsam mit dem ACE Auto Club Europa und dem österreichischen ARBÖ acht Allwetterreifen der Dimension 205/60 R16 einem Härtetest unterzogen. Das Ergebnis: Bis auf einen Kandidaten sind alle getesteten Ganzjahrespneus durchaus eine Alternative zu Winterreifen.

Die GTÜ hat die Allwetterreifen im Winter auf Eis und Schnee im grimmig kalten Norden Finnlands und im Sommer auf nasser und trockener Fahrbahn im warmen Österreich ausgiebig getestet. Acht handelsübliche Pneus, passend für diverse Hochdachkombis, Kompakt- und Mittelklasse-Pkw, wie Audi A4, BMW 3er, Hyundai i40, Mercedes C-Klasse oder VW Sharan mussten ihr Können beim Bremsen auf Schnee und beim Handling auf trockener wie nasser Fahrbahn unter Beweis stellen.

Testsieger ist der Continental AllSeasonContact

Als klarer Testsieger mit der Note "sehr empfehlenswert" ging der Continental AllSeasonContact (464,- EUR für vier Reifen) durchs Ziel. Dicht gefolgt von den Mitbewerbern Fulda Multicontrol (420,- EUR), Goodyear Vector 4Seasons G2 (464,- EUR), Nokian Weatherproof (424,- EUR), Hankook Kinergy 4S 2 (416,- EUR), Michelin Crossclimate+ (500 EUR), Bridgestone Weather Control (468 EUR) - alle mit dem GTÜ-Testurteil "empfehlenswert". Lediglich beim Nexen Nblue 4Season (344,- EUR) lautet das Urteil nur "bedingt empfehlenswert", denn er kann in keiner Testkategorie überzeugen.

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Eine sichere Kombination aus Winter- und Sommerreifen ist der Continental Allseason (siehe Ergebnistabelle). Er schafft den Spagat zwischen den unterschiedlichen klimatischen Verhältnissen der vier Jahreszeiten am besten, auch wenn er bei der Traktion auf Schnee etwas schwächelt. Sein Fahr- und Bremsverhalten dagegen ist auf dem Niveau der beiden als Referenz getesteten reinen Sommer- und Winterreifen. Der zweitplatzierte Fulda Multicontrol lässt bei Traktion und Bremsweg auf Schnee und Eis keine Wünsche offen, zeigt aber auf nasser Fahrbahn beim Bremsweg und Aquaplaning Schwächen. Dies wiederum beherrscht der drittplatzierte Goodyear Vector 4Seasons G2 recht gut, dafür ist Schnee und Eis nicht sein bevorzugtes Terrain. An den Ergebnissen der einzelnen Testdisziplinen ist gut zu erkennen, worauf die verschiedenen Hersteller bei der Entwicklung der Reifen den Fokus gelegt haben und mit welchen Stärken die einzelnen Allwetterpneus ausgestattet wurden.

So hat die GTÜ getestet

Der Ganzjahresreifentest wurde von GTÜ, ACE und ARBÖ gemeinsam in zwei Abschnitten durchgeführt: die Winterversuche auf dem Nokian-Testgelände "White Hell" im Norden Finnlands bei Temperaturen von etwa - 15 °C, die Nass- und Trockenversuche bei 22 bis 26 °C auf einer Teststrecke in der Nähe von Wien. Als Testfahrzeuge dienten vier Citroën Berlingo (Bj. 2018/19). Die Bremswegmessung fand jeweils als "Fensterbremsung" statt, also nicht bis zum Stillstand, um Messungenauigkeiten beim Übergang von Haft- in Gleitreibung zu vermeiden. Auch die Beschleunigung auf Schnee findet aus diesem Grund nicht aus dem Stillstand statt. Die Traktionskontrolle ist dabei aktiviert, um möglichst alltagsnahe Situationen nachzustellen. Beim Handlingtest werden die Fahrzeit bewertet sowie subjektive Eigenschaften.

Außengeräusch und Rollwiderstand werden nach standardisierten Testabläufen gemessen: das Vorbeirollgeräusch bei 80 km/h in db(A) nach 2001/43/EC, der Rollwiderstand in einem Maschinenversuch. Die Reifen wurden verdeckt im Dezember 2018 gekauft und sind laut den Herstellern unverändert weiter auf dem Markt erhältlich. Die Preise wurden vom Bundesverband Reifenhandel und Vulkaniseur-Handwerk (BRV), Stand August 2019, ermittelt.



Die Gesellschaft für Technische Überwachung mbH ist die größte amtlich anerkannte Kfz-Überwachungsorganisation freiberuflicher Kraftfahrzeugsachverständiger in Deutschland und zählt damit zu den größten Sachverständigenorganisationen überhaupt. Sie versteht sich als ein umfassendes Expertennetzwerk. Mehr als 2.300 selbständige und hauptberuflich tätige Kfz-Sachverständige und deren qualifizierte Mitarbeiter stehen an über 11.000 Prüfstützpunkten in Werkstätten und Autohäusern sowie an eigenen Prüfstellen der GTÜ-Vertragspartner zur Verfügung. Die GTÜ-Prüfingenieure sind im Sinne der Verkehrssicherheit und des Umweltschutzes tätig.
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