Tourenwagen Allgemein
04.09.2019
DMV BMW Challenge: Thormählen und Smollich siegen in den Dünen
Irgendwie war es in beiden Rennen der DMV BMW Challenge im niederländischen Zandvoort wie verhext. Der Platz an der Spitze des Feldes brachte kein Glück. Das musste als aller erstes Christian Schulze (M3 GTR 3,3 E46) erfahren. Von der zweiten Startposition aus schob sich der M3 Pilot an Pole-Sitter Maurice Thormählen vorbei in Führung. Bis zur siebten Rennrunde auf dem anspruchsvollen Dünenkurs schien auch alles nach Plan zu laufen. Dann muckte das Getriebe. „Es lief am Anfang gut und ich konnte mich gleich an die Spitze setzen. Auf der Geraden bekam ich plötzlich Probleme. Ein Getriebeschaden“, so ein enttäuschter Schulze. Die erste Gesamtposition übernahm Thormählen, der den Erfolg sicher ins Ziel brachte. „Das Rennen war gut. Ich setzte mich beim Start gleich hinter Schulze. Ich wusste, dass er allgemein schneller ist, vor allem auf der Geraden. Ich habe die ganze Zeit Druck gemacht. Als er einen technischen Defekt hatte, fuhr ich mit Speed weiter. Ich wusste, dass ich genügend Abstand hatte und fuhr das Rennen sicher nach Hause“, so der Gesamtsieger. Dahinter kämpfte sich Jens Smollich fulminant durch das Feld. Bereits in Oschersleben konnte Smollich zeigen, dass sein neu aufgebauter M2 ganz vorne mitspielen kann. Ohne Trainingszeit gestartet, verdrängte er drei Runden vor Schluss Thomas Kessel von Rang zwei. „Es war schwierig durch das ganze Feld zu fahren. Es haben aber alle schön mitgespielt. Der Führende war zu weit weg, um noch näher heran zu kommen. Bei dem Startplatz war das absolut mein Topergebnis“, freute sich Smollich über das gute Abschneiden.
Noch besser lief es in Durchgang zwei, wo Smollich von der vierten Startposition aus ins Rennen ging. Gleich zu Beginn setzte er sich hinter Christoph Driescher im M3 GTR 5,0 E90 auf Gesamtrang zwei. Als dieser eine Drive Through aufgebrummt bekam, übernahm Smollich die Spitze. „Anscheinend habe ich beim Start eine Linie überquert, die ich hätte einhalten sollen. Ich hatte das nicht mitbekommen. Die verlorene Zeit konnte ich nicht mehr aufholen. Ansonsten hat alles super funktioniert. Heute wäre der Sieg auf alle Fälle drin gewesen. Einfach blöd gelaufen“, schilderte Driescher die entscheidende Situation. Mit Rang drei betrieb Driescher zumindest Schadensbegrenzung. Auch die schnellste Rennrunde ließ sich Driescher notieren. Am Sieg von Smollich konnte er nicht mehr rütteln. Einzig Thomas Kessel hätte dem Dresdener noch gefährlich werden können. Am Ende betrug der Abstand gerade einmal 0,37 Sekunden. „Das zweite Rennen war etwas einfacher. Mehr ging da nicht. Ich bin sehr zufrieden“, so Smollich. Dahinter durfte sich Thomas Kessel über sein bestes Saisonergebnis freuen. Schon im ersten Rennen war der E36 Pilot vor Driescher auf dem starken dritten Gesamtrang gefahren. Kessel schnappte sich zudem den Sieg in der GTR2 vor Hinrich Thormählen und Jörg Dümmler (240i GTR).
Mit den Plätzen fünf und vier sicherte sich Sepp Römer (AVP GTR 2,5 E36) beide Siege in der GTR3. Nachdem es in den vergangenen Rennen nicht wirklich rund lief, hielt er diesmal Dauerkonkurrent Timo Raff zweimal hinter sich. „Das erste Rennen war echt angenehm. Am Schluss habe ich ein wenig Speed herausgenommen, weil es mir zu warm war. Ich glaube, ich muss über Winter wieder Kondition trainieren. Platz drei war im zweiten Rennen nicht zu halten, da fehlt uns etwas Motorleistung dazu. Es war aber ein schönes Rennen und hat das Pech der letzten Rennen etwas ausgemerzt“, erzählte der zweifache Klassensiege. Rund lief es ebenso für Nick Hancke im 325is GT E36. Der Vorjahresmeister hatte die GTR4 in beiden Durchgängen fest im Griff. Er verwies Christian Kautz (330i GT E46) und Niclas Dymeck (328i) auf die weiteren Plätze. Im zweiten Heat landete Dymeck vor Tom Schuster (E46 330i) auf dem zweiten Klassenplatz.
Am stärksten war die 325iS Cup Klasse besetzt. Die Piloten boten wieder einmal richtig engen Motorsport. Das bekamen auch Marc David Müler (325iS E46) und Markus Fester (325iS E90) zu spüren. Die beiden beharkten sich in einem starken Duell. Dabei kamen sich die 325er allerdings etwas zu nahe. Profiteur der ganzen Geschichte war Serien-Urgestein Jens Hösel (325iS E30), der dadurch den Klassensieg vor Heribert Haimerl und Dominic Moret (beide 325iS E30) holte. „Die Umstände haben es heute hergegeben. Die Vorderen waren regulär nicht zu kriegen. Aber gut, wenn zwei sich streiten, freut sich bekanntlich der Dritte. Heute sind wir belohnt worden. Dank an meine Technik. Wir haben gestern noch ein Motorlager komplett gewechselt. Sie haben geschraubt wie die Wilden. Der Lohn war heute mal der Sieg“, freute sich Hösel über den Erfolg. Auch Dominic Moret zeigte sich mit Rang drei bei seiner Zandvoort-Premiere sehr zufrieden: „Diese Leistung hätte ich eigentlich nicht so erwartet. Ich war im Prinzip der Nutznießer der Situation Müller und Fester. Aber ich bin sehr zufrieden, dass ich die Geschwindigkeit von Jens Hösel und Heribert Haimerl mitgehen konnte.“
Rennen zwei ließ sich Müller diesmal nicht nehmen. Diesmal fackelte der Meisterschaftsführende nicht lange und landete am Ende einen souveränen Erfolg vor Lukas Fester. „Im zweiten Rennen hielt ich mich aus dem Getümmel heraus. Ich fuhr einen Vorsprung heraus und baute diesen weiter aus. Im ersten Rennen hatte ich einen guten Fight mit Markus Fester. Da hatten wir uns in Kurve eins zweimal berührt. Wir beide hatten dadurch einen Schaden am Auto, bei mir war es ein Plattfuß“, berichtete Müller. Klassendritter wurde Jens Hösel, der sich knapp gegenüber Heribert Haimerl durchsetzte. „Das zweite Rennen war richtig heiß. Am Anfang ist mir Lukas Fester auf die Felge gefahren. Das hat aber zum Glück an der Lenkung nichts verändert. Dann gab es mit Jens Hösel das ganze Rennen über einen richtig schönen Fight. So soll ein Rennen ausschauen“, äußerte sich Haimerl zu Durchgang zwei. Bei den 318iS Fahrzeugen teilten sich Marc Fröhlich (318ti) und Rudolf Gelhaus (318is E30) die Siege.