Tourenwagen Allgemein
22.05.2019
Rekordstarterfeld für die DMV NES 500 in Oschersleben
Eigentlich mag Christian Ladurner die Rennstrecke in Oschersleben nicht. Das sollte sich spätestens mit dem zweiten Triumph in der Magdeburger Börde geändert haben. Zusammen mit seinem Teamkollegen Sebastian Sommer absolvierte die Greenlion-Truppe ein nahezu perfektes Wochenende. Von der Pole-Position aus gestartet behauptete Christian Ladurner die Führung gegenüber dem HTF-Motorsport Seat Leon TCR mit Justin Häußermann am Volant. Dahinter folgte das Trio Redlich/Redlich/Cordes in einem Opel Astra TCR, während Niklas Kry und Thomas Mühlenz (VW Scirocco Cup S) als Vierte die sehr stark besetzte NES 7 anführten. Auch nach dem Pflichtboxenstopp blieb das Bild an der Spitze dasselbe. Wenn auch Sebastian Sommer gegen Ende seines Stints über Reifenprobleme klagte, was sich in den etwas langsameren Rundenzeiten äußerte. Ansonsten lief für das Seat-Duo alles wie am Schnürchen. Wenn auch Christian Ladurner einen kurzen Schreckmoment erlebte. Ein Teilnehmer war dem Leon ins Heck gekracht. Der Schaden hielt sich jedoch zum Glück in Grenzen.
Nach Ablauf der dreistündigen Renndistanz sah der Seat mit nur einer Runde Vorsprung das schwarz-weiß karierte Tuch. „Es hat alles soweit wieder perfekt geklappt. Das Auto war top eingestellt. Nach der Riesenenttäuschung in Hockenheim war es gut und wichtig für uns und das Team. Jetzt sind wir wieder gut dabei. Das freut uns. Zum Glück gabs keine Probleme am Auto, als mir ein langsameres Auto hinten reingefahren ist. Wir wollten sowieso in den Boxenstopp und da konnten wir das Auto durchchecken“, so Christian Ladurner zum Sieg. Auch Teamkollege Sebastian Sommer freute sich über den erneuten Sieg in Oschersleben: „Wir können richtig stolz sein. Die beiden hinter uns sind ja schon in hochwertigen Serien gefahren. Die beiden in Schach zu halten, war eine gute Teamleistung. Im zweiten Stint hatten wir mit den Reifen ein bisschen Probleme. Für den Schluss gab es eine andere Mischung. Dann lief es wieder perfekt.“
Genau wie die Gesamtsieger fuhren Justin Häußermann und Dominique Schaak einen ungefährdeten zweiten Platz ein. Vor allem Häußermann war nahe an den Rundenzeiten der beiden Rennsieger dran. Auf Rang drei hatte das Duo einen beruhigenden Vorsprung von einer Runde. Gerade diese Position war bis zum Schluss eng umkämpft. Gleich mehrere Teams meldeten ihre Ansprüche darauf an. Am Ende war es Nils Mierschke, der sich mit seinem VW Scirocco genau wie im vergangenen Jahr als Solist durchsetzte. Vor allem die Schlussminuten boten eine gewisse Spannung, wobei Mierschke den Abstand auf Adam Vincze und Kaj Schubert (Porsche Cayman CS) souverän verwaltete. Ab der 81. Runde setzte sich der VW Scirocco Pilot an die dritte Stelle und damit Rang eins in der NES 7. Das Porsche-Duo hatte dagegen den letzten Pflichtboxenstopp lange herausgezögert und dadurch sogar kurzzeitig die Führung übernommen. Am Ende zeigte die Stoppuhr einen Rückstand von knapp über 13 Sekunden auf Mierschke auf.
„Oschersleben passt dem Auto sehr gut. Mir selbst gefällt die Strecke auch. Ich bin über das Ergebnis sehr froh und bedanke mich bei meinem Team, das sehr gut gearbeitet hat. Wir hatten drei Zwischenfälle im Rennen, wo wir dachten, dass es für uns vorbei sei. Trotzdem die Klasse zu gewinnen, zudem die stärkste im Feld, macht mich richtig froh. Im letzten Teil hatten wir regen Funkkontakt, weil ich einerseits auch nicht mehr konnte und wir die Reifen schonen wollten. Ich habe immer mal wieder angegast, dann wieder die Reifen geschont. So konnten wir das eigentlich kontrollieren“, gab Mierschke nach dem Rennen zu Protokoll.
Rang fünf ging an das Opel-Trio mit den Piloten Holger und Steffen Redlich, sowie Bodo Cordes. Vor allem zu Rennbeginn legte das Toxic Racing Team eine gute Performance auf den Asphalt. Nach dem ersten Pflichtstopp konnte das Tempo jedoch nicht mehr ganz gehalten werden. In der NES 8 bedeutete der fünfte Platz zudem Rang drei. Ebenfalls auf einem dritten Klassenrang landeten die direkt dahinter platzierten Marek Schaller und Nina Fulsche (VW Scirocco). Hier war es besonders eng. Auch die HTF Mannschaft hatten den Stopp weit herausgezögert. Im letzten Rennabschnitt wurde es zwischen dem Scirocco und dem MINI Cup 1,6T von Reinhard Nehls und Philipp Eis noch einmal richtig eng. Der MINI holte stark auf, musste sich aber um 0,661 Sekunden geschlagen geben. Damit hieß es für die MINI Besatzung Gesamtrang sieben und Platz vier in der NES 7. Auf Rang acht überfuhren André Fleischmann und Philipp Britz (BMW M235i RC) als Sieger der NES SP den Zielstrich. Sie konnten die Markenkollegen Kuchelbacher/Ulrich/Ehret in die Schranken verweisen.
Die Top-Ten komplettierten Hermann/Fritz (VW Scirocco Cup S) und Ohlsson/Dohmen (VW Golf GTI RS). Pia Ohlsson und Thomas Dohmen schnappten sich damit auch den Sieg in der NES 6. Für das Golf Duo durchaus ein überraschender Coup. „Das Rennen lief für uns unerwartet gut. Ich bin ein wenig überrascht, dass wir Glück gehabt haben und ganz vorne in der Klasse sind. Aber es fühlt sich gut an. Uns hat in die Karten gespielt, dass unsere Konkurrenz ein Boxenproblem hatte“, so Dohmen. Teamkollegin Pia Ohlsson ergänzte: „Es ist definitiv ein tolles Ergebnis. Damit hätten wir nicht gerechnet. Letztes Mal hatten wir den dritten Platz geholt, jetzt den Sieg. Das ist schon klasse.“ Die Hockenheim-Sieger Frank Borcheld und Hans Joachim Richert (BMW M3 3,0 E36) mussten sich mit Klassenrang zwei zufrieden geben. Platz drei in der NES 6 ging an Stefan Kruse und Christian Reinhold im BMW 328iS E36.
In der NES 3 wurde die Anfangsphase durch den Zweikampf der Mini Challenge R56 des mini-racing-team.de bestimmt. Mit zunehmender Renndauer setzten sich jedoch Dirk Lauth und Matthias Schönwandt von ihren Teamkollegen Peter Mochow und Martin Heidrich ab. Zwei Runden betrug zum Schluss der 3-Stunden Hatz der Abstand. Dazwischen platzierten sich noch die Gewinner der NES 1. Wie schon in Hockenheim fuhren Christian Reinhold und Dirk Volmer im Opel Astra G OPC zum Klassensieg. Rang zwei in der NES 1 holte sich das Trio Wichmann/Arbanas/Jenschur (BMW 318ti Cup). Gleich mit drei Dacia Logan Cup war die NES 2 besetzt. Hier lautete die Rangfolge im Ziel Kramer/Alpert vor Gruhn/Gruhn und Kraske/Roloff. Sieger des 2-Stunden Rennens des DMV 318ti Cups wurden Henry Cerny und Andreas Schulze. Mit insgesamt 13 Autos war der Cup diesmal sehr stark vertreten. Das brachte der DMV NES 500 in Oschersleben auch einen neuen Starterrekord ein. 35 Autos – so viele standen in der Magdeburger Börde noch nie am Start.