Die Rennen in Berlin Tempelhof sind die Läufe sechs bis elf in der Saison 2019/20, der Debütsaison des Teams in der vollelektrischen Rennserie. Bisher konnten Stoffel Vandoorne und Nyck de Vries 56 Punkte einfahren, darunter auch die ersten beiden Podestplätze.
Die ersten beiden Doppelläufe (Läufe 6 & 7 sowie 8 & 9) finden auf dem bekannten Streckenverlauf statt – nur in verschiedene Richtungen. Zunächst wird zweimal entgegen der bekannten Fahrtrichtung gefahren, danach geht es zweimal im gewohnten Layout auf die Strecke.
Zum Saisonabschluss erwartet die Fahrer und Teams bei den Läufen 10 & 11 eine neue Herausforderung: die neue 2,505 km lange Variante unterscheidet sich im zweiten und dritten Sektor deutlich. Sie bietet mehr Kurven und es gibt weniger Überholmöglichkeiten.
Bei allen drei Streckenvarianten werden die Reifen eine Schlüsselrolle einnehmen, da die Streckenoberfläche in Berlin mit ihren Betonplatten einzigartig im Rennkalender der Formel E ist.
Was hat sich beim Mercedes-Benz EQ Formel E Team getan?
Fünf Monate musste das Team seit dem letzten Rennen in Marrakesch auf die Fortsetzung der Saison warten. Ein kurzer Überblick darüber, was sich seitdem im Team getan hat: Geschlossen gegen Rassismus: Nach den jüngsten Ereignissen überall auf der Welt bekräftigt die Mercedes-Benz Motorsport-Familie ihren Aufruf für Vielfalt und gegen Rassismus und jede Form von Diskriminierung. In diesem Rahmen bestreitet das Team die letzten sechs Saisonrennen mit einer schwarzen Grundlackierung und dem Aufruf „End Racism“ auf den Halos der beiden Autos von Stoffel und Nyck.
Neuer Technischer Direktor: Neu im Team ist Nick Chester, der Anfang Juli seine Aufgaben als Technischer Direktor aufgenommen hat. Der 51-jährige Brite war zuletzt Technischer Direktor beim Renault F1 Team und bringt die Erfahrung aus drei Jahrzehnten im Motorsport mit.
Bekanntes Gesicht: Mit Daniel Juncadella unterstützt das Team ein alter Bekannter. Der Spanier wird als Ersatzfahrer für das Team in Berlin dabei sein. Er saß in diesem Jahr schon beim Rookie-Test der Formel E im Anschluss an den Marrakesch E-Prix im Auto.
Für einen guten Zweck: Während der Rennpause wechselten Stoffel und Nyck im Rahmen der ABB Formel E Race at Home Challenge auf die virtuelle Rennstrecke – und all das zugunsten von UNICEF. Für Stoffel war der Ausflug in den heimischen Rennsimulator besonders erfolgreich: er gewann in einem spannenden Finale auf dem virtuellen Kurs in Berlin die Race at Home Challenge.
Stimmen vor den Rennen in Berlin
Ian James, Teamchef: „Das ganze Team hat dieser Woche entgegengefiebert. Einen intensiveren Abschluss für unsere Rookie-Saison kann es gar nicht geben. Wir haben die letzten Wochen damit verbracht, intensiv an allen Defiziten zu arbeiten, die wir Anfang des Jahres gesehen haben. Das ist einfach Teil der Lernkurve. Die Leidenschaft, mit der sich das ganze Team auf die kommenden Tage und die Arbeit unter den besonderen Bedingungen vorbereitet hat, macht mich stolz und zuversichtlich. Jeder Einzelne ist sich bewusst, wie groß die Herausforderung werden wird. Wir haben mehr als die Hälfte der Saison noch vor uns. Für alle Teams ist noch alles möglich. Gerade auch, weil die Vorbereitungszeit auf die drei Streckenvarianten nur kurz war. Ein entscheidender Punkt für jedes Rennen in Berlin wird das richtige Reifenmanagement sein. Der Bodenbelag auf dem Tempelhofer Feld verlangt den Reifen eine Menge ab. Für uns ist aber klar: Wir wollen die Gelegenheit nutzen, das eine oder andere Highlight zu setzen und einen guten Saisonabschluss hinzulegen.“ Stoffel Vandoorne: „Zunächst freue ich mich wirklich sehr darauf, wieder Rennen zu fahren. Ich kann mich schon fast nicht mehr an das letzte Mal erinnern. Es ist definitiv schon eine Weile her und es fühlt sich auch ein bisschen komisch an, dass wir jetzt endlich wieder Rennen fahren können. Es ist schon verrückt, dass wir in knapp zwei Wochen sechs Rennen hinter uns haben werden und die Meisterschaft vorbei ist. Das wird eine super intensive Zeit. Aber noch ist alles drin. Ich blicke dem Finale optimistisch entgegen, weil wir uns während der Pause als Team sortieren und einige Details verbessern konnten. Dank dieser kleinen Fortschritte blicke ich den kommenden Rennen zuversichtlich entgegen. Im vergangenen Jahr haben wir gute Ergebnisse in Berlin erzielt. Wir haben uns auf P2 qualifiziert und das Rennen auf P5 beendet. Damit haben wir eine gute Basis, auf der wir aufbauen können. Zusammen mit den Fortschritten aus diesem Jahr sollten wir uns hoffentlich in einer guten Position befinden, um vorn mitzukämpfen. Aber warten wir es ab. Uns erwartet eine Woche voller Emotionen, positive und vielleicht auch ein paar nicht ganz so positive, aber das ist für alle gleich und jeder muss mit diesen unterschiedlichen Szenarien klarkommen. Wir werden sehen, wie es sich entwickelt.“
Nyck de Vries: „Natürlich freue ich mich wahnsinnig darauf, wieder Rennen fahren zu können. Es ist schon eine Weile her, dass ich mit dem Team in der Formel E an den Start gegangen bin. Deshalb bin ich froh darüber, dass die Verantwortlichen einen guten Kompromiss gefunden haben, um unsere Saison abzuschließen. Jetzt liegen neun intensive Tage vor uns, an denen es sehr viele Punkte zu holen gibt. Schließlich bestreiten wir in diesen Tagen mehr Rennen als bislang in dieser Saison. Ich hoffe, dass wir als Team gut darauf vorbereitet sind, aber zu einhundert Prozent ist das wahrscheinlich niemand. Denn uns erwarten sehr viele Herausforderungen und alle werden in diesen neun Tagen einige Höhen und Tiefen durchleben. Deswegen ist es wichtig, dass wir ruhig bleiben und alles Schritt für Schritt angehen. So können wir dann hoffentlich eine schöne Punkteausbeute einfahren und die Saison mit einem guten Ergebnis beenden.“