Formel 4
18.10.2020
Edgar und Crawford dominieren Rennsonntag auf dem Red Bull Ring
Im Beisein von Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko, der seine Junioren vor Ort beobachtete, feierte Edgar im ersten Lauf am Sonntagvormittag seinen sechsten Saisonsieg vor Crawford und Joshua Dürksen (16, Berlin, Van Amersfoort Racing). Sein Teamkollege triumphierte anschließend zum zweiten Mal in diesem Jahr und verwies Elias Seppänen (16, Finnland, US Racing) und Victor Bernier (16, Frankreich, R-ace GP) auf die Plätze. Edgar wurde Siebter. Vor den beiden letzten Rennwochenenden der Saison am Lausitzring und in Oschersleben liegt der Engländer damit 28 Punkte vor Crawford. Seppänen folgt mit weiteren 18 Zählern Rückstand auf dem dritten Gesamtrang.
Das erste Rennen des Tages wurde zur Solofahrt von Edgar. Wie bereits am Vortag nutzte er seine Pole Position perfekt aus und fuhr dem Feld gemeinsam mit Crawford davon. Doch wirklich in Gefahr geriet der Sieg für Edgar nie, zu überlegen war er unterwegs. "Es war ein sehr gutes Rennen, das Auto war richtig stark", sagte Edgar. Auch eine kurze Safety-Car-Phase brachte das Duo nicht aus dem Konzept. "Nach dem Restart konnte ich mich direkt absetzen, besonders in den ersten zwei Kurven. Danach konnte ich das Rennen verwalten", sagte Edgar.
Hinter ihm und Crawford kam es zu einem sehenswerten Kampf um den dritten Platz zwischen Seppänen und Dürksen, den der Berliner im Rennverlauf für sich entschied. Bernier wurde nach einer nachträglichen Strafe gegen Tim Tramnitz (15, Hamburg, US Racing) Fünfter vor dem Russen Kirill Smal (15, Russland, R-ace GP) und dessen Landsmann Vladislav Lomko (15, US Racing). Der Mexikaner Erick Zuniga (ADAC Berlin-Bradenburg e.V.) wurde wenige Tage nach seinem 16. Geburtstag Achter vor Roee Meyuhas (20, R-ace GP) aus Israel und Oliver Bearman (15, England, US Racing).
Das dritte Rennen des Wochenendes, das nach der Reversed-Grid-Regel gestartet wird, entwickelte sich zu einem spannenden Schlagabtausch. Polesetter Zuniga erwischte keinen guten Start und fiel im Verlauf der Anfangsphase ein paar Plätze zurück. Zunächst schob sich Lomko an die Spitze, er geriet aber schnell in Bedrängnis durch Seppänen. Dahinter kämpfte sich Crawford durch das Feld. "Alle waren ziemlich aggressiv, es hat etwas gedauert, bis ich auf Platz drei gekommen bin", schilderte Crawford seine Aufholjagd.
Als er es endlich geschafft hatte, war die Lücke zum Führungsduo recht groß. Doch Crawfords Pace war klar besser, binnen weniger Runden fand er den Anschluss und ging er erst an Lomko und anschließend an Seppänen vorbei, der zwischenzeitlich die Führung übernommen hatte. Edgar tat sich unterdessen deutlich schwerer und konnte nicht mehr an die Pace der ersten Rennen anknüpfen. Der Engländer musste einige Kontrahenten ziehen lassen und sich schließlich mit Platz sieben begnügen. Dadurch konnte Crawford die Lücke in der Meisterschaft auf 28 Punkte reduzieren. "Ich habe nicht alles rausgeholt an diesem Wochenende, was ich mir vorgenommen habe. Aber es sind noch sechs Rennen zu fahren, alles kann passieren", sagte Crawford, der am Samstag Dritter geworden war.
Lomko musste im Kampf um den letzten Podestplatz noch Bernier ziehen lassen, wurde als Vierter aber immerhin bester Rookie. Es folgte Tramnitz auf Rang fünf, der sich nach seiner Strafe im ersten Rennen unbeeindruckt zeigte. "Ich habe die Strafe bekommen, damit musste ich leben und habe versucht, im dritten Rennen das Beste daraus zu machen", sagte der Hamburger. "Der Start ist mir sehr gut gelungen, danach war es zunächst etwas schwierig, aber gerade zur Mitte des Rennens hatte ich viele tolle Kämpfe. Das hat wirklich Spaß gemacht. Es war eines der spannendsten Formel-4-Rennen für mich", strahlte Tramnitz.
Kirill Smal verteidigte den sechsten Platz in der Schlussphase gegen Edgar, die Punkteplätze komplettierten Bearman, Knopp und Zuniga. Das nächste Rennwochenende findet in zwei Wochen am Lausitzring statt, die Strecke in Brandenburg rückte Corona-bedingt als Ersatz für das niederländische Zandvoort in den Kalender. SPORT1 überträgt die Rennen der ADAC Formel 4 im TV, online sind sie bei adac.de/motorsport, der Facebook-Seite der ADAC Formel 4, SPORT1.de und auf YouTube.com/ADAC zu sehen.