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Rallye Allgemein
10.05.2020

Skoda Motorsport Kundenservice: aus Mladá Boleslav zu Rallyes in aller Welt

Das Corona-Virus hat deutliche Spuren im Kalender internationaler Sport-Großereignisse hinterlassen. So wurden etwa die Olympischen Spiele, die Tour de France, die Fußball-Europameisterschaft 2020 oder Formel 1-Rennen verschoben oder abgesagt. Auch in der FIA Rallye-Weltmeisterschaft ruht aktuell das Renngeschehen. Das bietet Gelegenheit, auf das Team hinter dem Team zu blicken: Was muss erledigt werden, bevor die Skoda Motorsport-Mannschaft Kundenteams bei Rallyes in aller Welt vor Ort unterstützt? Welches Equipment wird gebraucht und wie gelingt der Transport? Eine Fahrt mit dem Skoda Motorsport-Konvoi zur Rallye Schweden Mitte Februar lieferte die Antworten.

Im Hauptquartier von Skoda Motorsport unweit von Mladá Boleslav in der Nähe von Prag arbeiten rund 100 Angestellte. Als im Februar die Zusammenarbeit mit dem Team von Oliver Solberg bei der Rallye Schweden begann, waren bereits umfangreiche logistische Vorbereitungen getroffen worden. Die Abgabe der Nennung - der offiziellen Anmeldung von Oliver Solberg, Beifahrer Aaron Johnston und dem Skoda FABIA Rally2 evo zum zweiten Lauf der FIA Rallye-Weltmeisterschaft 2020 - war bereits zum 14. Januar 2020 durch Oliver Solbergs Team erfolgt.
Nach dem sogenannten Rollout, der finalen Funktionsprüfung des Skoda FABIA Rally2 evo in Mladá Boleslav, setzte sich schließlich genau eine Woche vor der Rallye Schweden (13. bis 16. Februar 2020) der Konvoi von Skoda Motorsport in Bewegung. Er bestand aus einem 18 Meter langen Sattelzug, einem Kleintransporter-Gespann und einem Minibus mit dem Rallye-Auto im Anhänger.

Komplette Werkstatt auf Rädern

Für die Rallye Schweden hatte der Sattelzug ein umfangreiches Ersatzteilpaket an Bord, bestehend aus technischen Komponenten wie Radaufhängungen, Getrieben, Differenzialen, Bremsen und Rädern sowie Karosserieteilen, etwa Stoßstangen, Hauben, Kotflügeln und Türen. Theoretisch könnten die Techniker von Skoda Motorsport mit den Komponenten aus der ,rollenden Werkstatt' zwei neue Rallye-Autos aufbauen. Nahezu jedes benötigte Teil, das in der Servicezeit von 30 bis 45 Minuten je WM-Rallye gewechselt werden kann, ist im Ersatzteilvorrat enthalten. Lediglich der Wechsel des kompletten Motors ist laut Reglement nicht gestattet.

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Der Sattelzug führt außerdem ein eigenes Stromaggregat, Wasser zum Reinigen des Rallye-Autos, eine Drehbank, eine Schleifmaschine sowie eine Maschine zur Reifenmontage mit. Der Skoda Motorsport-Kundenservice-Lkw wurde auf Basis der Erfahrungen bei zahlreichen internationalen Rallyes aufgebaut und mithilfe maßgeschneiderter Lösungen optimiert.

Der Motor der Zugmaschine produziert aus einem Hubraum von 15,6 Litern eine Leistung von über 500 PS. Damit ist er zwar leistungsstärker als der Skoda FABIA Rally2 evo, dessen 1,6-Liter-Turbomotor 290 Pferdestärken mobilisiert, allerdings wiegt der Service-Lkw mit 25.000 Kilogramm über 20 Mal mehr als das Rallye-Auto, das laut Reglement ein Mindestgewicht von 1.230 Kilogramm aufweisen muss.

Mehr als 1.000 Kilometer lange Anreise plus Fährpassage

Nach rund 750 Kilometern Fahrtstrecke hatte der kleine Konvoi von Skoda Motorsport den Fährhafen im norddeutschen Kiel erreicht, von wo aus es per Fähre über Nacht nach Göteborg in Schweden ging. Nach weiteren 320 Kilometern auf der Straße erreichten Sattelzug und Transporter das Rallye-Zentrum in Torsby. Vor der Abfahrt war außerdem auf der gesamten Route die Höhe von Brücken und Unterführungen überprüft worden, um den hohen Sattelzug problemlos ans Ziel zu bringen.
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