Freitag, 27. Dezember 2024
Motorsport XLDas Motorsport MagazinVorschau Abonnement
24h Le Mans
14.08.2021

Toyota Gazoo Racing bereit für die Titelverteidigung in Le Mans

Toyota Gazoo Racing ist bereit für die Titelverteidigung: Bei den 24 Stunden von Le Mans nächste Woche peilt das Motorsport-Team den nächsten und besonders geschichtsträchtigen Sieg an. Die 89. Auflage des renommierten Langstreckenklassikers findet erstmals mit Hypercars statt.

Nachdem Toyota zuletzt den Le-Mans-Hattrick mit dem TS050 Hybrid geholt hat, will das Team nun mit dem GR010 Hybrid an diese Erfolgsserie anknüpfen – und so auch die makellose Bilanz in der aktuellen FIA Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) ausbauen. Die amtierenden Weltmeister Mike Conway, Kamui Kobayashi und José María López, die im Hypercar mit der Startnummer 7 unterwegs sind, dominierten das Rennen 2019 und 2020 – mechanische Probleme verhinderten jedoch ihren Sieg. Nach dem Triumph bei den Sechs Stunden von Monza im Juli wollen sie nun auch das größte Rennen des Jahres gewinnen.

Anzeige
Einer der größten Konkurrenten sind die Teamkollegen: Sébastien Buemi und Kazuki Nakajima haben auf dem Circuit de la Sarthe drei Jahre in Folge gewonnen, zuletzt mit Brendon Hartley an ihrer Seite. Das Trio, das nach den Siegen bei den Sechs Stunden von Spa-Francorchamps und den Acht Stunden von Portimao auch die WM-Führung innehat, strebt das „Quadruple“ an.

Mit doppelten WEC-Punkten kann Le Mans auch schon einen Vorentscheid in der Weltmeisterschaft bringen. Toyota Gazoo Racing hat nach drei von sechs WEC-Rennen bereits einen Vorsprung von 30 Punkten auf den ärgsten Konkurrenten. Bei den Fahrern liegen Buemi, Nakajima und Hartley allerdings nur sechs Punkte vor den Teamkollegen.

Neben dem möglichen vierten Le-Mans-Sieg in Folge feiert Toyota 2021 ein weiteres Jubiläum: Zum zehnten Mal geht ein Prototyp mit Hybridantrieb in La Sarthe ins Rennen. Bei den bisherigen neun Anläufen hat das Team dreimal gewonnen, fünf Pole Positions geholt und insgesamt neunmal auf dem Podium gestanden.

Neben ernstzunehmenden Konkurrenten auf der Strecke – Scuderia Cameron Glickenhaus mit zwei Fahrzeugen sowie Alpine mit einem LMP1-Auto – ist der zermürbende Charakter des Langstreckenklassikers die wohl größte Herausforderung. Mit rund 25.000 Schaltvorgängen, 4.000 Kilometern bei Vollgas und mehr als zwei Millionen Radumdrehungen ist Le Mans ein echter Härtetest für Fahrer und Fahrzeug.

Die Vorbereitungen laufen bereits seit Oktober 2020, als der GR010 Hybrid zum ersten Mal getestet wurde. Seitdem wurden neben den drei WEC-Rennen acht weitere Tests durchgeführt, um die Leistung und Zuverlässigkeit des Autos zu optimieren. Der letzte Schritt auf diesem Weg erfolgt am Sonntag – dem einzigen offiziellen Testtag auf dem 13,626 Kilometer langen Circuit de la Sarthe.

An zwei intensive Vorbereitungstage schließen sich am Mittwoch eine fünfstündige Trainingssession und die Qualifikation an. Am Donnerstag stehen weitere fünf Stunden Training auf dem Programm, gefolgt von der 30-minütigen Hyperpole-Session, bei der Toyota Gazoo Racing ab 21 Uhr um die fünfte Pole Position in Folge kämpfen wird. Das eigentliche 24-Stunden-Rennen von Le Mans beginnt am Samstag um 16 Uhr vor 50.000 Zuschauern: 62 Autos und 186 Fahrer wollen in die Fußstapfen von Legenden treten und ihr eigenes Kapitel zu dem erstmals 1923 ausgetragenen Rennen hinzufügen.

„Ein Start in Le Mans ist immer eine große Ehre. Wir sind stolz darauf, als dreifacher Sieger zurückzukehren, und wollen diese Serie fortsetzen, indem wir der erste Le-Mans-Sieger im Hypercar werden“, erklärt Teampräsident Hisatake Murata. „Die Ingenieure und Mechaniker haben in enger Zusammenarbeit mit den Fahrern an der Feinabstimmung des Autos gearbeitet. Es wird keine leichte Aufgabe sein, denn unsere Hypercar-Konkurrenten werden einen harten Kampf liefern. Darüber hinaus wird der GR010 Hybrid zum ersten Mal in Le Mans antreten, was immer eine technische Herausforderung ist. Ich freue mich, die Fans wieder an der Rennstrecke begrüßen zu dürfen, vor allem bei diesem Rennen, wo sie eine ganz besondere Atmosphäre schaffen. Vielen Dank an den ACO, der dies ermöglicht. Ich bin sicher, dass dies ein Le-Mans-Rennen wird, an das sich alle erinnern werden.“
Anzeige