Den Grundstein für den Erfolg im Auftaktrennen legte Raffaele Marciello mit einer beeindruckenden Vorstellung im ersten Qualifying. Bereits früh in der 20-minütigen Session markierte der 26-Jährige mit 1.22,922 Minuten die Bestzeit in der Motorsport-Arena Oschersleben. Der Mercedes-AMG Fahrer verbesserte damit zugleich seinen eigenen Qualifying-Rekord, den er im Vorjahr beim Saisonfinale des ADAC GT Masters aufgestellt hatte. Im Rennen behauptete Marciello die Pole-Position und setzte sich mit zunehmender Dauer weiter vom Feld ab. Selbst ein Regenschauer kurz vor Rennmitte konnte die souveräne Fahrt nicht ausbremsen. Nach dem Fahrerwechsel auf Maximilian Buhk führte ein Safety-Car-Einsatz zum Verlust des Zeitpolsters. Aber Buhk behielt nach dem Restart seine Spitzenposition und geriet in der verbleibenden Zeit nicht mehr in Bedrängnis. Nach 41 Runden machte der 28-Jährige den Start-Ziel-Sieg für die #70 des MANN-FILTER Team Landgraf – HTP WWR perfekt.
Ebenfalls eine starke Leistung im Auftaktrennen boten Maro Engel und Luca Stolz im Mercedes-AMG GT3 #22 von Toksport WRT. Auf dem engen Kurs in der Magdeburger Börde, der kaum Überholgelegenheiten bietet, kämpfte sich das Duo vom achten Startplatz bis auf Rang fünf nach vorne. Meisterschaftspunkte gab es auch für Jules Gounon und Igor Walilko vom Team Zakspeed Mobil Krankenkasse Racing, die das Rennen mit dem Mercedes-AMG GT3 #13 auf dem 15. Platz beendeten.
Für den Lauf am Sonntag markierte Maro Engel die zweitschnellste Qualifying-Zeit und sicherte so der #22 die beste Ausgangsposition der insgesamt vier Fahrzeuge aus Affalterbach. Zum Rennstart sorgte Dauerregen für knifflige Streckenverhältnisse. Aus der ersten Startreihe verteidigte Engel jedoch gekonnt seinen zweiten Platz durch die turbulente Anfangsphase, die sofort das Safety-Car auf die Strecke brachte. Mit dem Restart erhöhte Engel den Druck und übernahm noch in der gleichen Runde die Führung. Ohne die Gischt eines vorausfahrenden Fahrzeugs setzte sich der Mercedes-AMG Markenbotschafter danach vom Feld ab. Beim Fahrerwechsel auf Stolz entschied sich das Team, weiter auf Regenreifen zu bleiben. Als die Strecke mit zunehmender Renndauer überraschend schnell abtrocknete, büßte die #22 schließlich zehn Minuten vor dem Rennende die Führung ein und verlor weitere Positionen gegen die Slick-bereiften Konkurrenten. Nach 35 Runden rettete Stolz den siebten Platz ins Ziel.
Zu den Gewinnern im Reifenpoker gehörten unterdessen Gounon und Walilko in der #13. Der vom achten Platz gestartete Gounon verteidigte seine Position in den Top-Ten bis zum Fahrerwechsel. Danach attackierte Walilko auf Slicks und machte schnell Boden gut. Kurz vor dem Rennende lag der 23-Jährige zwischenzeitlich sogar auf Podiumskurs, musste sich dann aber mit dem vierte Rang begnügen. Pech im Sonntagsrennen hatte die #70 des MANN-FILTER Team Landgraf – HTP WWR. Kurz vor Rennmitte wurde der auf Platz fünf liegende GT3 unverschuldet in eine Kollision verwickelt, die das Aus für die Vortagessieger Buhk und Marciello bedeutete.
Drei Podiumsplatzierungen in der ADAC GT4 Germany
Auch in den Rennen der ADAC GT4 Germany, die im Rahmen des ADAD GT Masters ausgetragen wurden, konnten die Kundenteams mit dem Mercedes-AMG GT4 überzeugen. Marc de Fulgencio (ESP) und Robin Falkenbach (GER) holten mit ihrem Mercedes-AMG GT4 vom Team Leipert Motorsport zwei zweite Plätze. Im Sonntagsrennen schafften Robert Haub (USA) und Gabriela Jilková (CZE) vom Team Zakspeed mit dem dritten Rang den Sprung auf das Podium.Maximilian Buhk, MANN-FILTER Team Landgraf – HTP WWR (#70): „Es ist schön, wieder im ADAC GT Masters zu starten. Die Leistungsdichte ist sehr hoch. Umso mehr freue ich mich, dass wir das Rennen am Samstag so kontrollieren konnten. In Oschersleben ist es schwer zu überholen. Von daher war die Pole-Position natürlich Gold wert. Es gab aber durchaus auch ein paar heikle Momente – etwa als der Regen einsetzte, aber Lello hat das klasse gemeistert. Danach konnte ich das Rennen in Führung liegend relativ gelassen nach Hause fahren.“
Raffaele Marciello, MANN-FILTER Team Landgraf – HTP WWR (#70): „Es ist ein tolles Gefühl, hier in Oschersleben wieder ganz oben auf dem Podium zu stehen. Der Sieg am Samstag war nicht so einfach, wie es den Anschein hatte. Der Regenschauer war eine Herausforderung, denn in den einzelnen Sektoren war der Grip plötzlich komplett unterschiedlich. Aber das war zum Glück nur ein kurzes Intermezzo. Alle konnte auf Slicks bleiben und nach dem Fahrerwechsel hatte Maxi wieder alles voll im Griff.“
Luca Stolz, Mercedes-AMG Team Toksport WRT (#22): „Das Sonntagsrennen lief extrem unglücklich für uns. Wir kamen als Führende an die Box und haben die Regenreifen draufgelassen – im Nachhinein die falsche Entscheidung, aber zu dem Zeitpunkt war ich auch dafür. Tja, man gewinnt zusammen und man verliert zusammen. Wir sind jedenfalls froh, noch ein paar Punkte mitgenommen zu haben und werden weiter angreifen. Die Saison ist noch lange.“
Maro Engel, Mercedes-AMG Team Toksport WRT (#22): „Der Verlauf des Sonntagsrennens war bitter, zumal uns das Team ein fantastisches Auto zur Verfügung gestellt hat. Aber wir können trotzdem einige positive Aspekte mit nach Hause nehmen. Die Performance ist da und wir waren über das gesamte Wochenende hinweg schnell und konkurrenzfähig unterwegs. Wir freuen uns darauf, bei den nächsten Rennen zurückzuschlagen!“
Stefan Wendl, Leiter Mercedes-AMG Customer Racing: „Insgesamt haben wir einen sehr guten Auftakt des ADAC GT Masters erlebt. Wir konnten Mit dem Mercedes-AMG GT3 einen Gesamtsieg feiern und standen auch beim ADAC GT4 Germany auf dem Podium. Alle unsere Kundenteams haben wertvolle Punkte für die Meisterschaft gesammelt und somit einen vielversprechenden Saisonstart abgeliefert. Der Rennverlauf am Sonntag sorgt natürlich auch für etwas gemischte Gefühle. Da wäre sicher mehr dringewesen, aber es ging sich bei dem Reifenpoker einfach nicht für uns aus. Platz vier und Platz sieben sind unter diesen Vorzeichen noch eine passable Ausbeute. Wir schauen nach vorne und bereiten uns bestmöglich auf die nächsten Läufe vor.“