ADAC GT Masters
19.05.2021
YACO Racing schrammt im GT Masters an einer Sensation vorbei
Zur Neuausrichtung erklärte der stellvertretende Teamchef Peter Reicher: „Das ADAC GT Masters in seiner ursprünglichen Form gefällt uns sehr gut. Hier besteht die Möglichkeit sich mit den Besten der Besten zu messen. Wir sind unheimlich glücklich mit Vedool einen Partner an unserer Seite zu haben, der Motorsport genauso lebt wie wir. Motorsport muss zum Anfassen sein – so gefällt uns das. Umso ärgerlicher ist es für uns, dass wir auch in dieser Saison wahrscheinlich keine Fans an der Rennstrecke begrüßen dürfen. Wir hoffen, dass sie uns an den Bildschirmen die Daumen drücken.“
Zu Beginn des Wochenendes galt es für die beiden österreichischen Piloten Simon Reicher (21) und Norbert Siedler (38) das perfekte Setup für das Zeittraining und die Rennen zu finden. Hierzu sagte Simon Reicher: „Ich habe noch nicht allzu viel Erfahrung darin, ein GT3 Fahrzeug für das letzte Quäntchen Speed abzustimmen. Dennoch freut es mich, dass ich mich in die Abstimmarbeit einbringen kann und meine Eindrücke vom Auto mit denen meines Teamkollegen verifizieren kann. Das sind für mich wertvolle Erfahrungen.“
Wie viel diese Erfahrungen wert sind, zeigte sich bereits in den freien Trainings. Kleine Fehler haben im GT Sport große Auswirkungen. Und so mussten die Mechaniker vom Team bis in die Nacht einen Bock nach dem anderen aus dem Auto schrauben. Aber auch im Zeittraining und ersten Rennen der Saison konnten sie nicht alle Schwachstellen ausmerzen. „Es ist sehr unangenehm, wenn du in jeder Kurve, in jeder Runde, ein anderes Auto unter dir spürst. Für uns Piloten, die sich permanent an dem Maximum der Physik bewegen, ist Vertrauen ins Auto das A und O. Leider haben wir das im ersten Rennen nicht hinbekommen“, erklärt Norbert Siedler das Geschehen. Dennoch ist er sich sicher, dass die YACO Mannschaft alles gibt, um auch die letzten Fehlerteufel aus dem Auto zu verbannen.
Nach einem durchwachsenen Start ins Wochenende endete der Rennsonntag in einem turbulenten Auf und Ab der Gefühle für die Mannschaft aus Plauen. Denn pünktlich zu Rennbeginn kam Regen auf und mit der richtigen Reifenwahl und zwei hausgemachten Patzern, schrammte das gesamte Team an einer Sensation vorbei. Doch der Reihe nach. Von Platz 24 gestartet nahm der Routinier Norbert Siedler die Geschicke als erster in die Hand. War es beim Start noch eindeutig, dass der Regenreifen die bessere Wahl wäre, so sah es zur Halbzeit deutlich besser für den Slick Reifen aus. Doch der Boxenstopp war alles andere als eine Glanzleistung. Ganze 20 Sekunden verloren die Vogtländer. Kaum hatte Simon Reicher das Cockpit übernommen, bekam der Audi mit der Startnummer 54 eine Durchfahrtsstrafe aufgebrummt. Weitere wertvolle 20 Sekunden wurden wegen zu schnellem Fahren in der „Full Course Yellow“ Phase verschenkt. Schaut man sich nach einem großartigen elften Platz den Rückstand zu den Gewinnern an und rechnet die verlorenen 40 Sekunden davon ab – nicht auszumalen, welch kleine Sensation das Team sich entgehen ließ.
Simon Reicher fasst den Auftakt so zusammen: „Das Wochenende war sehr, sehr, sehr durchwachsen. Wir sind weit weg davon behaupten zu können, dass das ein gutes Wochenende war. Da rettet uns auch nicht das gute Ergebnis des zweiten Rennens. Das ist zwar super erfreulich, dass wir mit ein bisschen Glück und einer super Strategie so weit nach vorne gekommen sind, doch wir hätten ohne „Drive-through“ Strafe und dem schief gelaufenen Boxenstopp ein deutlich besseres Ergebnis erzielen können. Im Großen und Ganzen haben wir jetzt richtig viel Arbeit vor uns. Das gesamte Wochenende ist nicht zu unserer Zufriedenheit verlaufen. Wir müssen noch härter an uns arbeiten und unbedingt das Auto fit bekommen, damit wir unter normalen Bedingungen konkurrenzfähig werden. Mit dem Ergebnis des zweiten Rennens im Gepäck, reisen wir nun hoch motiviert zu unserem Heimrennen an den Red Bull Ring.“
Norbert Siedler sieht Potential im Gesamtpaket: „Ja, wir haben viel zu lernen und ja, wir haben uns dieses Wochenende mehr vorgestellt. Doch das zweite Rennen heute am Sonntag ist ganz gut gelaufen. Wir müssen nun unsere Hausaufgaben machen, zu Hause das Auto nochmals zerlegen, alles vermessen und wieder zusammenbauen, damit wir am Red Bull Ring konkurrenzfähiger sind als hier in der Magdeburger Börde. Ziel ist natürlich, dass wir Punkte holen. Für die Zukunft sollten Top-15-Ergebnisse drin sein und wenn wir zum Ende der Saison ein top Auto haben, sollte auch ein Top-Ten-Ergebnis möglich sein.“
Das zweite Rennwochenende der Saison startet vom 11. bis 13. Juni auf dem österreichischen Red Bull Ring.