Die Wertungsprüfungen im bayrischen Wald und dem österreichischen Mühlviertel waren sehr anspruchsvoll. Über 15.000 Fans verfolgten eine Veranstaltung, die in der deutschen Rallye-Szene Maßstäbe gesetzt hat. Oliver Bliss, neuer und alter Cup-Leader im Süden, fasste begeistert zusammen: „Das war ein Mega-Wochenende, vor allem die fast 17 Kilometer lange Prüfung ‚Julbach‘ im Mühlviertel war gigantisch.“
HJS-DRC: Breitensport der Extraklasse
Wie gut das ausgeklügelte Wertungssystem des HJS-DRC funktioniert, belegt ein Blick auf die Endwertung nach den sechs Vorläufen im Süden, von denen die besten fünf Ergebnisse in die Wertung eingehen. Die Punkte werden abhängig von der Anzahl der Klassen-Konkurrenten in den jeweiligen Klassen vergeben. An der Spitze liegt Oliver Bliss in seinem Mitsubishi Lancer, einem turbobefeuerten Allradler aus der Klasse NC1. Er sammelte insgesamt 44,44 Zähler in den Vorläufen. Nur 0,4 Punkte weniger hat Tom Kässer gesammelt, sein Honda Civic Typ R aus der Klasse NC3 verfügt lediglich über Frontantrieb. Den dritten Platz in der Gesamtwertung belegt Michael Mathes, der im seriennahen VW Golf in der Klasse NC8 43,47 Punkte sammelte. Diese drei Teams dominierten jeweils ihre Wertungsklasse und gehen nun mit einem Unterschied von weniger als einem Punkt nach den Vorläufen ins Finale. Diese Situation belegt, dass im Cup selbst ein Teilnehmer mit einem der kleinsten und leistungsschwächsten Autos im Feld durch die Punktevergabe in den leistungsgerecht eingeteilten Klassen ganz vorne in der Gesamtwertung mitspielen kann. So haben alle Teilnehmer die gleiche Chance.Oliver Bliss geht als Führender ins Finale
Für Oliver Bliss war es einfach nur ein ‚Mega-Wochenende‘ bei einer top organisierten Rallye. Gemeinsam mit Co Fabian Peter dominierte er im Mitsubishi Lancer die Klasse NC1 und gewann zudem die Gesamtwertung souverän. „Den Grundstock haben wir in der fast 17 Kilometer langen WP ‚Julbach‘ im österreichischen Mühlviertel gelegt. Darauf hatten wir den Fokus gelegt und haben mit die WP mit einem Vorsprung von fast 20 Sekunden beendet. So war der Grundstock zum Sieg in der Klasse und der Gesamtwertung gelegt.“ Da auch von den Cup-Teilnehmern im Norden niemand mehr die von Bliss gesammelten 44,44 Punkte überbieten kann, geht der Südbade auf jeden Fall als Gesamtführender nach den Vorläufen Nord und Süd beim Finale an den Start. „Das wird eine sehr spannende Geschichte beim Finale rund um Melsungen. Da alle so eng beieinanderliegen gilt für uns ‚volle Attacke‘“, gibt er einen ersten Ausblick auf die Rallye Hessisches Bergland Mitte November.Tom Kässer und Stephan Schneeweiß hatten im Honda Civic Typ R ihre Klasse NC3 ebenfalls fest im Griff. Schon in der ersten WP verabschiedete sich mit dem Vater-Sohn Gespann Hans und Max Limpert im BMW 320is harte Konkurrenz. „Wir haben uns gleich zwei Plattfüße gefangen, mit nur einem Ersatzrad an Bord mussten wir dann aufgeben“, berichtete ein sichtlich enttäuschter Hans Limpert. Für Kässer lief es hingegen fantastisch, neben dem souveränen Klassensieg kämpfte er sogar um einen Podestplatz in der Gesamtwertung.
In der letzten WP fuhr er die schnellste Zeit des gesamten Feldes. „Wir können mit unserer Leistung wirklich sehr zufrieden sein, dass am Ende keine drei Sekunden auf den zweiten Gesamtrang fehlten und wir so nur Vierter wurden, ist zwar etwas ärgerlich, aber nicht wichtig. Letztlich zählt nur der Sieg in der NC3“, sagt Kässer. „So haben wir bei 13 Klassenteilnehmern maximal gepunktet und unseren Civic ohne Kratzer ins Ziel gebracht.“