Rallyeleiter Uwe Barkmann erklärt, „das oft regnerische Wetter und der zusätzliche Streckenbelag mit Laub und den Resten der Maisernte macht die Wege oft sehr rutschig, gerne wird das auch ‚Bauernglatteis‘ genannt, das wird dann ganz schnell zu einer ‚grünen Hölle‘.“ Zwei der vier je zweimal zu absolvierenden Prüfungen sind komplett neu, „die wurden sogar früher bei der ‚Baltic‘ noch nicht gefahren, aber unser Klassiker in der Kiesgrube ist natürlich wieder dabei.“
Angeführt wird das Feld der 57 Teams von Dennis Rostek und Michael Wenzel im VW Polo R5. Mit Spannung wird der Auftritt des Piloten im zweiten Polo R5 erwartet. Der südamerikanische Rundstreckenspezialist Kelvin van der Linde gibt hier sein Debüt. Der frühere Sieger des ADAC GT Masters und Drittplatzierte der DTM-Saison 2021 feiert bei der Atlantis seine Rallye-Premiere. Die Verfolger werden von einer Mitsubishi-Armada angeführt, den Altmeistern Rolf Petersen und Jürgen Krabbenhöft folgen Uwe Broda / Janik Buck und Christopher Gerhard /Christian Frorath.
Die Spitze im Norden liegt eng zusammen
Die Cup-Spitze im Norden liegt vor der Atlantis so eng zusammen, dass bis zu Platz sechs alle Teams noch berechtige Chancen haben, als Punktbester des Nordens beim Finale Mitte November zur Rallye Hessisches Bergland anzutreten. Als Tabellenführer reist Mike Melzer mit Co-Pilot Linus Noll im Suzuki Swift Sport (Klasse NC4) nach Kaltenkirchen. „Es ist ein tolles Gefühl als Cup-Führender zur Atlantis zu reisen, aber natürlich lastet auch ein gewisser Druck auf uns“, beschreibt Melzer. Er kennt die Veranstaltung bislang nur als Zuschauer, „die Prüfungen sind sehr anspruchsvoll und vor allem wenn es dunkel wird, muss der Aufschrieb passen. Wir wollen die maximal möglichen Punkte mitnehmen, aber dafür müssen wir auf jeden Fall ankommen.“Sein direkter Verfolger Mirko Dulleck startet mit Sohn Patrick im VW Polo GTI in der gleichen Klasse. „Den Stress als Cup-Leader hat jetzt Mike“, sagt er mit einem Augenzwinkern. „Wenn das Wetter so durchwachsen ist wie die letzten Jahre, dann sind die sehr selektiven Prüfungen noch anspruchsvoller. Es wird schwer, hier gut zu punkten, da in unserer Klasse harte Konkurrenz am Start ist.“ Derzeit Drittplatzierte, allerding mit nur 0,57 Punkten Rückstand auf die Spitze, sind Nicolai Göttig / Jennifer Gräfe in ihrem Opel Corsa in der Klasse NC2. „Diese Situation gibt jedem die Chance, sich noch nach vorne zu fahren. Jeder noch so kleine Fehler kann die entscheidenden Punkte kosten“, sagt Göttig. Mit der Atlantis hat er noch eine Rechnung offen: „Letztes Jahr gab es hier einen Ausfall mit Antriebswellenschaden. Wir hoffen auf trockenes Wetter, bei Regen sind die Prüfungen extrem anspruchsvoll.“