Im Schatten der geschichtsträchtigen Wartburg sicherten sich der Südhesse Björn Satorius und Co Dennis Zenz im Ford Fiesta R5 souverän den Gesamtsieg. Sie fuhren auf fünf der insgesamt sechs Wertungsprüfungen die schnellste Zeit und siegten mit fast einer Minute Vorsprung. Thomas Lorenz und Tim Rauber konnten den Top-Favoriten eine Bestzeit ‚abluchsen' und wurden mit einer erneut sehenswerten Fahrt im Škoda Fabia S2000 Zweite der Gesamtwertung.
Um den dritten Platz entbrannte ein spannender Kampf zwischen den Teams Rudolf Reindl / Michael Ehrle und Oliver Bliss / Hans-Peter Loth in ihren Mitsubishi Lancer. Dabei ging es auch um den Sieg in der Klasse NC1. Bliss hatte sich zur Halbzeit die Führung erkämpft, verlor allerdings anschießend Zeit durch einen Reifenschaden. Zwei weitere Klassenbestzeiten reichten nicht aus, der dritte Gesamtrang ging an Reindl. Von den 59 gestarteten Teams erreichen 49 die Zielrampe, die wie schon beim Start auf dem Marktplatz mitten in Eisenach aufgebaut war und für ein stimmungsvolles Ambiente der Traditionsrallye sorgte.
Oliver Bliss festigt Führung im Süden
Mit einer nicht optimalen Reifenwahl starten Oliver Bliss / Hans-Peter Loth zu verhalten in die Wartburg-Rallye, sie konnten sich jedoch zur Halbzeit nach der dritten von insgesamt sechs Wertungsprüfungen die Führung in der Klasse NC1 und damit den dritten Gesamtrang erkämpfen. „Den Platz wollte ich natürlich gegen Rudi Reindl nicht mehr hergeben, doch drei Kilometer vor dem Ziel der vierten Prüfung kostete uns ein Reifenschaden gut zehn Sekunden. Ich war froh, dass ich unseren Lancer unbeschädigt ins Ziel der Prüfung bringen konnte“, schilderte Bliss. Nach dem Reifenwechsel folgten zwar noch zwei Bestzeiten, es reichte allerdings nicht mehr, Reindl von der Klassenspitze zu vertreiben. „Mit dem zweiten Platz haben wir uns gute Punkte gesichert und die Führung im Süden gefestigt, das ist ein tolles Ergebnis. Beeindruckend waren die vielen positiven Emotionen durch die Fans beim Start und beim Zieleinlauf auf dem Marktplatz.“Weniger zufrieden war Youngster René Noller, obwohl er zusammen mit Co-Pilotin Jennifer Lerch im Opel Corsa Rally4 die Klasse RC4 gewann und damit Platz zwei der Gesamtwertung und die Führung in der Juniorwertung des Südens verteidigte. „Das war nicht meine Rallye, ich habe zu viele kleine Fehler gemacht, die zusammengenommen viel Zeit gekostet haben“, sagte der 19jährige. „Gefühlt war dies meine schlechteste Rallye in diesem Jahr.“ Mit dem neunten Gesamtrang blieb Noller hinter den eigenen Erwartungen zurück.
Der souveräne Sieg in der mit 14 Teams besetzten Klasse NC3 sicherte Tom Kässer / Stephan Schneeweiß so viele Punkte, dass sie in der Cup-Wertung Süd auf den dritten Platz nach vorne rutschten. In der Gesamtwertung fuhren sie im Honda Civic Typ R als bestes Team ohne Allradantrieb bis auf den starken sechsten Gesamtrang nach vorne. „Mit dem Ergebnis können wir wirklich sehr zufrieden sein“, freute sich Kässer. „Es lief zwar technisch und fahrerisch noch nicht ganz perfekt, aber es reichte für diesen tollen Platz und sechs Klassenbestzeiten. Und ein riesiges Lob an den Veranstalter für diese geniale Rallye.“
Mike Melzer übernimmt Führung im Norden
Der interne Vergleich in der Klasse NC4 zwischen Mike Melzer / Linus Noll im Suzuki Swift Sport und den Lokalmatadoren Mirko und Patrick Dulleck (VW Polo GTI) ging an Melzer. Mit dem dritten Klassenplatz von 15 Startern sammelte er so viel Punkte, dass er in der Cup-Wertung Nord um 0,3 Punkte an Dulleck vorbeiziehen konnte. Die Freude über die neu gewonnene Tabellenführung war demensprechend groß. „Das ist schon ein schönes Gefühl, im Cup vorne zu liegen. Die Wartburg lief zwar gut für uns, aber an die beiden Klassenkollegen vor uns war nicht heranzukommen. Trotzdem waren die Fights in der Klasse richtig gut.“Mirko Dulleck erwischte hingegen das, was man so mit einem ‚gebrauchten Tag' umschreibt. Platz sechs in der Klasse war nicht das anvisierte Ziel. „Der Polo funktionierte perfekt, nur bei mir lief es einfach nicht. Im Ziel war ich etwas frustriert, aber kurz darauf ging der Blick schon wieder nach vorne, schließlich ist noch alles drin.“ Der Klassensieg ging an den Youngster Christopher Berghahn, der mit Sarah-Marleen Storch einen Opel Corsa A pilotiert. Mit den Punkten für Platz eins in der teilnehmerstärksten Klasse festigte er seinen zweiten Platz in der Junior-Wertung Nord.
Bernard Moufang hatte auf der Zielrampe ein Strahlen im Gesicht. Nach zwei Ausfällen in Folge sah der Nordhesse zusammen mit Co-Pilotin Lena Sophie Tippner im BMW 320i endlich wieder die Zielrampe. „Zu Beginn hatten wir noch einige Schwierigkeiten, dann kamen wir immer besser in Fahrt und konnten den zweiten Klassen-Platz nach hinten absichern. Das gibt nach den beiden Ausfällen viel Motivation für die weiteren Läufe. Aber an Klassensieger Tom Kässer aus dem Süden kamen wir nicht heran, dem kann ich zu seinem starken Auftritt nur gratulieren.“ Moufang verteidigte mit diesem Resultat die Führung in der Junioren-Wertung Nord.