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Kartsport Allgemein
22.09.2021

SKM 2021: Vier von fünf Entscheidungen noch offen

Am Samstag findet in Wohlen das große Finale zur autobau Schweizer Kart-Meisterschaft mit 75 Fahrern und Fahrerinnen statt. In vier von fünf Kategorien werden noch die Meister gesucht. Besonders spannend wird es bei den OK Junioren.
 
Am Samstag geht es in der autobau Schweizer Kart-Meisterschaft in Wohlen um alles oder nichts. In vier von fünf Kategorien ist die Entscheidung, wer Schweizer Meister 2021 wird, noch nicht gefallen. Besonders spannend ist die Ausgangslage in der Kategorie OK Junior. Dort liegen der Aargauer Elia Pappacena und der Zürcher Jérôme Huber mit je 216 Punkten punktgleich an der Spitze. Zwei weitere Fahrer haben noch theoretische Chancen: Ethan Ischer mit 39 Zählern Rückstand auf das Spitzenduo und Gaspard Le Gallais (73 Punkte zurück). Wobei Letzterer kaum mehr in Frage kommt. Denn mehr als 75 Punkte kann ein Fahrer an einem Rennwochenende zur autobau Schweizer Kart-Meisterschaft nicht holen.

Die besten Aussichten auf den Titel haben also Pappacena und Huber. Wobei die Situation für beide neu ist. Keiner der beiden hat bisher einen Titel gewonnen. Umso grösser die Anspannung. „Ich bin parat”, sagt Pappacena, „und ich gebe das Maximum, so wie ich das schon seit dem Saisonauftakt jeweils tue.” Auch Huber fühlt sich bereit: „Der Titel wäre eine Erleichterung, weil es in den vergangenen Jahren nicht immer rund lief. Ich und das Team hatten öfter Pech.»” Dass das Pendel auf beide Seiten ausschlagen kann, zeigt ein Blick auf den bisherigen Saisonverlauf. Dort hatte Pappacena den besseren Anfang. Doch in Franciacorta und zuletzt in Levier lief es für den Spirit-Piloten nicht immer rund. Bei Huber ist es genau umgekehrt. Er hatte einen schwierigen Saisonstart. Dafür lief es dem Fahrer aus dem Team kartbox.ch in den vergangenen zwei Rennen deutlich besser.

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Etwas mehr Luft im Kampf um den Titel hat Patrick Näscher bei den OK Senioren. 47 Punkte liegt der Liechtensteiner aus dem Kartteam Meier vor dem Zweitplatzierten Lyon Mathur. Auf Platz 3 folgt Lukas Muth mit weiteren 20 Zählern Rückstand. Seine Chancen sind also nur theoretischer Natur. Und auch Mathur aus dem kartbox.ch-Team muss sich strecken, wenn er den Meister von 2018 noch abfangen möchte. „Mit 47 Punkten Vorsprung sieht es zwar gut aus, aber es kann immer noch viel passieren”, sagt Näscher. „Ich versuche das Wochenende gleich anzugehen wie alle anderen, so hat es immer gut funktioniert.” Zu den weiteren Siegkandidaten bei den Senioren zählt in Wohlen auch Fabio Scherer. Der LMP2- und Porsche-Supercup-Pilot nutzt das rennfreie Wochenende, um auf seiner Hausstrecke an den Saisonauftakt in 7 Laghi (drei Siege, Pole-Position und schnellste Rennrunde) anzuknüpfen. „Ich habe ja nur ein Rennen bisher bestritten”, sagt Scherer. „Und fahre so natürlich nicht um die Meisterschaft. Deshalb steht bei mir der Spass im Vordergrund.”

Noch mehr Vorsprung als Näscher hat Savio Moccia in der X30 Challenge Switzerland. 54 Punkte liegt der Mann aus Lyss in Führung. Nur Spirit-Fahrer Kilian Streit kann dem bisher viermaligen Schweizer Meister noch in die Suppe spucken. Allerdings müsste Moccia, der in dieser Saison neun von zwölf Läufen gewann, dafür schon den einen oder anderen Nuller schreiben – oder wie im Vorjahr das Qualifying verhauen. „Es kann immer etwas passieren”, warnt Moccia. „Aber ich hoffe, dass alles reibungslos läuft. Mein Ziel ist es, den Titel zu verteidigen. Dafür muss ich nicht unbedingt in jedem Rennen ganz oben stehen.” Streit selber gibt sich noch nicht geschlagen. „Es ist noch alles möglich”, sagt der Herausforderer. „Ich werde auf jeden Fall alles für einen Sieg geben. Die Chancen zu gewinnen, betrachte ich nicht als klein. Wie es am Ende herauskommt, werden wir aber vor Ort sehen.”

Die vierte Entscheidung fällt bei den Jüngsten, den Super Minis, vermutlich schon im ersten Vorlauf. Bei den 8- bis 12-Jährigen liegt Tiziano Kuzhnini mit 72 Zählern voraus. Drei Punkte braucht der junge Spirit-Fahrer aus Eich am Sempachersee noch, dann ist auch er zum ersten Mal Schweizer Meister. Wie Moccia in der X30 hat auch Kuzhnini in dieser Saison bereits neun Läufe gewonnen. Bei den restlichen wurde er jeweils Zweiter. Mit 277 Punkten hat er von allen Fahrern bisher am meisten Zähler gesammelt. „Ich freue mich auf das Finale”, sagt Kuzhnini. „Und ich werde wie immer Vollgas geben. Ich habe dieses Jahr schon viele gute Rennen gefahren. Und ich möchte auch in Wohlen wieder auf dem Podium stehen.” Erster (und einziger) Verfolger ist Elia Epifanio. Der Exprit-Pilot hat zuletzt in Levier einen Vorlauf und das Finale gewonnen. Seine Chancen auf den zweiten Gesamtrang stehen gut. Streitig machen können ihm diese Position allerdings noch ein paar andere Fahrer: allen voran Dan Alleman, Matt Corbi und Janik Brechbühl.

Bereits entschieden ist die Kategorie KZ2. Nicolas Rohrbasser hat nach 2017 und 2020 den dritten SM-Titel beim letzten Rennen in Levier sichergestellt. Ganz gelassen kann er dem Finale entgegenblicken. „Ich freue mich auf die Rennen in Wohlen”, sagt Rohrbasser. „Es macht Spass, mich mit der jüngeren Generation zu messen.” Im Kampf um Platz 2 hat Ivan Rechsteiner vor Wohlen die besten Karten. Allerdings liegen Tobias Widmer (14 Punkte) und Ethan Frigomosca (17 Punkte) nur knapp dahinter.

Zur Strecke: Der Rundkurs von Wohlen ist mit 825 Metern der kürzeste im Kalender der autobau Schweizer Kart-Meisterschaft. Mit seinen zahlreichen Kurven bietet die Strecke kaum Ruhephasen und ist mit ihren Bodenwellen und den bescheidenen Auslaufzonen noch ein Relikt aus der «guten, alten Zeit». Eine besondere Herausforderung stellt in Wohlen der Grip dar. Die Strecke ist aufgrund der Sandhügel entlang der Piste oft sehr schmutzig.
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