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Sonstiges
23.08.2021

Jost Capito über George Russell: „Er hat das Potential, Weltmeister zu werden”

Am vergangenen Sonntagabend hat das „AvD Motor & Sport Magazin“ auf SPORT1 zwei Stargäste aus der Formel 1 und DTM aufgeboten. Zugeschaltet waren Jost Capito, Teamchef und CEO von Williams Racing F1 und Hubert Haupt, Teambesitzer Haupt Racing Team. Capito hat sich unter anderem zur Zukunft von seinem umworbenen Fahrer George Russell geäußert, dabei erteilt er Gerüchten um eine angebliche Einigung mit Mercedes eine klare Absage. Neben Russel lobt er auch dessen Teamkollegen Nicholas Lafiti, genauso wie Mick Schumacher. DTM-Teambesitzer Hubert Haupt hat nach seinem erfolgreichen Comeback auf der Rennstrecke weitere DTM-Starts in Aussicht gestellt. Zudem ist Audi-Pilot Kelvin van der Linde für ihn der große Favorit auf den DTM-Titel. Die wichtigsten Aussagen im Folgenden.


Jost Capito über …

… George Russell: „Es ist nicht sicher, ob Russell wirklich zu Mercedes geht. Ich kann mit niemandem konkrete Gespräche führen, wenn George noch nicht weg ist. Ich will natürlich, dass er bleibt. Auf der anderen Seite werde ich ihm keine Steine in den Weg legen. Er hat das Potential, Weltmeister zu werden. Ich werde ihn da voll unterstützen. Unsere Fahrer sind die Begehrtesten im Fahrerlager. Da klingelt mein Handy täglich. Wir müssen sehen, wie es sich entwickelt. Wir haben aber gute Möglichkeiten, neue Fahrer zu bekommen. Im Moment ist alles offen.“

… Russels Teamkollege Nicholas Lafiti: „Wir sind sehr zufrieden mit ihm. Er hat sich in diesem Jahr sehr verbessert. In diesem Jahr hat er mehr Punkte als George.“

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... Nico Hülkenberg als möglichen Russel-Nachfolger bei Williams: „Wenn ich sage, dass ich mit allen gesprochen habe, die keinen Vertrag haben, aber gerne einen hätten, muss ich keinen Namen nennen.“

... Mick Schumacher: „Er macht einen tollen Job. Er macht das sehr überlegt. Er arbeitet gut mit dem Team, geht Stück für Stück nach vorne. Er ist in der Garage neben uns. Er hat ein Riesen-Potential und wird seinen Weg machen.“

... die bisherigen Leistungen bei Williams: „Zu Beginn der Saison wären wir über den elften Platz froh gewesen. Als wir zuletzt nur auf Rang elf standen, waren wir enttäuscht. Das ist für mich ein gutes Zeichen. Wenn wir das Team zusammengebaut haben, kommt es darauf an, wie das neue Auto ist. Wir sind noch nicht in der Lage, ein Top-Auto zu bauen, aber daran arbeiten wir. Wir wollen unsere Infrastruktur ausbauen. Wir sind zumindest in der Lage, ein Auto zu bauen, das im Mittelfeld fährt.“

… das Auto und die Strukturen bei Williams: „In diesem Jahr war es schwierig mit dem Auto. Gemäß Reglement darf man nicht viel ändern. Wir haben sehr wenig geändert. Wir konzentrieren uns voll aufs nächste Jahr. Alle bauen ein komplett neues Auto. Wichtig ist, dass man in diesem Jahr das Team so aufstellt, dass man am Ende der Saison ein System hat, in dem alles funktioniert. Um nächstes Jahr alles aus dem Auto rauszuholen. Ich bin überrascht, was alles möglich ist, ohne am Auto selbst zu arbeiten. Wir haben die Struktur bei Williams geändert. Das Entwicklungsteam und das Einsatzteam waren zwei unterschiedliche Firmen. Das funktioniert nicht. Wir haben es zusammengeführt. Jetzt haben wir eine gemeinsame technische Leitung.“


Hubert Haupt über …

… das DTM-Wochenende und sein eigenes Comeback als Fahrer: „Das ganze Wochenende war viel Konzentration. Ich bin viele Jahre Langstrecke gefahren. Es ist eine Umstellung. Man muss das Qualifying auf den Punkt bringen. Es ist unfassbar, was dann in den ersten ein, zwei Runden passiert. Es war fantastisch. Es gab so viel Zustimmung. Ich wollte mich nicht blamieren und das ist mir gelungen. Man lernt viel dazu. Es war so viel Spannung drin, es sind alles Profis, alle wollen am schnellsten sein, insofern kracht es auch manchmal. Ich bin die letzten sieben Jahre gewohnt, den Start zu überstehen. Jetzt fahren wir hier 45 Minuten Sprint. Ich war auch überrascht, wie brutal die reinhauen. Dass neun Autos ausfallen, war einen Tick too much. Die Teamchefs werden den Fahrern sicher die Ohren langziehen, denn das kostet schließlich Geld.“

… mögliche weitere DTM-Einsätze: „Ich habe es mir offengehalten übers Wochenende. Es ging erstaunlich gut. Ich habe Spaß daran gefunden und ich glaube, wenn man dran arbeitet, kann man noch weiter nach vorne kommen. Ich werde dieses Jahr sicher noch mal fahren. Was nächstes Jahr ist, weiß ich noch nicht. Diese DTM reizt schon sehr.“

… seine DTM-Favoriten: „Die Audis sind sehr stark. Es fahren nur wenige Audis, deswegen ist es schwer zu sagen. Wenn Kelvin (Kelvin van der Linde; Anm. d. Red.) keinen Unfall hat, fährt er die Meisterschaft nach Hause. Es bleibt trotzdem spannend. Am Schluss wäre es schön, wenn wir die Meisterschaft holen.“