Sportwagen Allgemein
19.07.2021
Unwetter stoppt GRT Grasser Racing Team in den USA
Lamborghini-Werksfahrer Franck Perera und IMSA-Spezialist Misha Goikhberg unterstrichen beim Northeast Grand Prix erneut die starke Pace des Lamborghini Huracán GT3 EVO in der US-amerikanischen Sportwagenmeisterschaft. Trotz schnellster Rennrunde mussten sie sich mit Platz sieben begnügen. Ein Unwetter stoppte das Rennen vorzeitig.
Der Auftakt ins Rennwochenende auf dem 1957 in Lakeville eröffneten Traditionskurs verlief für die Mannschaft des GRT Grasser Racing Teams ganz nach Plan. Im ersten Training am Freitag fuhr Perera die Bestzeit in der GTD-Klasse. Die zweite Session beendete Goikhberg als Zwölfter. Der Kanadier mit russischen Wurzeln belegte im darauffolgenden Qualifying den elften Platz und stellte damit eine solide Ausgangslage für das Rennen sicher. Perera erzielte außerdem die drittschnellste Rundenzeit, die mit 30 Punkten für die Meisterschaftswertung belohnt wurde.
Am Samstagnachmittag lag es in Goikhbergs Hand, den Lamborghini Huracán GT3 EVO mit der Startnummer 19 in das Rennen über 2 Stunden und 40 Minuten zu führen. Der Sportwagen-Routinier spielte seine Erfahrung auf der 2,41 Kilometer langen Rennstrecke voll aus und machte in der Startrunde drei Positionen gut. Im ersten Stint behauptete er sich souverän gegen die direkte Konkurrenz. Beim Boxenstopp nach rund 45 Minuten übergab er das Auto in den Top-10 liegend an Perera.
Der 37-jährige Franzose bewies nach dem Fahrerwechsel einmal mehr, dass die Crew von GRT Grasser Racing in den USA beim Rennsetup des GT3-Boliden ausgezeichnete Arbeit geleistet hatte. Bereits in der siebten Runde seines Stints fuhr Perera mit 52,446 Sekunden die schnellste Runde des gesamten Rennens. Dabei war er über anderthalb Zehntelsekunden schneller als der erste Verfolger in der GTD-Klasse. Der Rennverlauf sollte ihm jedoch nicht die Möglichkeit geben, die starke Pace weiter auszuspielen.
Die Rennleitung entschied sich 70 Minuten vor Ablauf der Zeit, den Northeast Grand Prix mit der roten Flagge zu unterbrechen. Eine gefährliche Wetterlage mit Gewittern im Umkreis der Rennstrecke war für die Maßnahme verantwortlich. Die Offiziellen warteten eine Dreiviertelstunde vergeblich auf Besserung. Die Veranstaltung wurde daraufhin abgebrochen und mit dem Zwischenstand nach 98 Runden gewertet. Goikhberg und Perera belegten zu diesem Zeitpunkt den siebten Platz.
Nach dem zweiten Platz beim vorangegangenen Event des Sprint Cups in Detroit sammelte das GRT Grasser Racing Team mit diesem Resultat weitere wichtige Punkte für Lamborghini in der Herstellerwertung. Dort liegt die italienische Sportwagenschmiede an dritter Stelle. In drei Wochen hat die Mannschaft die Chance, ein weiteres Top-Resultat in der IMSA WeatherTech SportsCar Championship ins Visier zu nehmen. Vom 5. bis 8. August steht in Road America das IMSA Sports Car Weekend mit dem fünften Lauf zum Sprint Cup auf dem Programm.
Misha Goikhberg: "Wir hatten einen vielversprechenden Start und eine sehr gute Rennpace. Selbst auf benutzten Reifen war der Lamborghini schnell. Das Setup war toll und wir waren in einer guten Position, uns weiter nach vorne zu arbeiten, selbst wenn es zu regnen begonnen hätte. Es ist sehr schade, dass das Rennen aufgrund des Gewitters abgebrochen wurde. Aber unsere Performance stimmt mich optimistisch. Wenn ich das Auto in den nächsten Rennen weiter vorne qualifizieren kann, sehe ich keinen Grund, warum wir nicht um den Sieg kämpfen sollten."
Franck Perera: "Ich kann die Sicherheitsbedenken nachvollziehen, aber es war etwas überzogen das Rennen abzubrechen. Der Regen war noch nicht da und das Gewitter war irgendwo im Umkreis, aber es kam nicht zu uns. Ich wäre gerne weitergefahren, denn ich hatte einen guten Rhythmus. Wir haben auf die Führenden aufgeholt und hätten noch über eine Stunde Zeit gehabt, um an die Spitze zu kommen. Es ist wirklich schade. Auf der anderen Seite war es für uns ein positives Wochenende. Wir hatten von Anfang an ein sehr schnelles Auto. Ich bin hier noch nie zuvor gefahren und war sofort konkurrenzfähig. Das macht uns Mut für die nächsten Rennen in der IMSA."
Teamchef Gottfried Grasser: "Es war eigentlich ein gutes Rennen. Misha hatte einen super Start und hat seine Position danach gut gehalten. Für Franck ging es dann mit der schnellsten Runde richtig vorwärts. Ich bin mir sicher, dass für uns noch einiges gegangen wäre. Wir waren auf einer guten Strategie unterwegs, da wir beim ersten Boxenstopp mehr getankt hatten und dementsprechend beim zweiten eine kürzere Standzeit gehabt hätten. Doch leider kam die rote Flagge dazwischen. Das war wirklich schade. Für uns Europäer war der Abbruch schwer zu verstehen, denn das Gewitter war nur in der Region abseits der Rennstrecke. Aber in den USA haben sie ihre eigenen Regeln und damit muss man leben. Wir haben leider die Chance auf ein Top-Resultat verloren, aber wir dürfen mit unserer Performance zufrieden sein und freuen uns schon auf Road America."