Mittwoch, 13. November 2024
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ADAC Opel Rallye Cup
09.05.2022

Max Reiter/Lina Meter gewinnen beim Cup-Auftakt nach Protest

Überraschung beim Saisonauftakt des ADAC Opel e-Rally Cup 2022. Mit Timo Schulz im von Schmack Motorsport eingesetzten Corsa-e Rally des ADAC Saarland feierte zunächst ein Rookie den Sieg bei der ADAC Actronics Rallye Sulingen. Der 22-jährige Siersburger und Beifahrer Benedikt Preißmann lagen nach zehn Wertungsprüfungen 20,4 Sekunden vor den Schweden Calle und Torbjörn Carlberg. Nur um 0,7 Sekunden hinter dem skandinavischen Sohn-Vater-Gespann fuhren Alexander Kattenbach und Ann Felke vom ADAC Hessen-Thüringen den dritten Podestplatz ein. Lukas Thiele und Jara Hain wurden im Corsa-e Rally von Altonative Motorsport Vierte vor dem rumänischen Damenteam Cristiana Oprea/Alexia Parteni.

„Das hätte ich kaum für möglich gehalten“, strahlte Sieger Schulz am Samstagabend. „Angesichts unserer geringen Erfahrung im Corsa-e Rally haben wir es zu Beginn etwas vorsichtiger angehen lassen. Ich war ja noch nie mit dem Auto auf Schotter gefahren. Mit der Zeit wuchs aber das Vertrauen im Cockpit, also haben wir ein paar Kohlen nachgelegt. Der Cup macht Spaß, es geht richtig eng zu. Umso schöner ist es, dass wir am Ende die Nase vorne hatten.“

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Calle Carlberg kommentierte seinen zweiten Rang dagegen mit gemischten Gefühlen: „Ich müsste an sich sehr zufrieden sein, bin es aber nicht. Wir haben hier am Sieg geschnuppert. Aber in der vorletzten Wertungsprüfung haben wir als einziges Team Trockenreifen riskiert, weil wir eben pokern wollten. Es hat leider nicht funktioniert. Aber für unseren ersten internationalen Start und die erste Asphalt-Rallye war das schon in Ordnung.“ Alex Kattenbach zeigte sich zufrieden: „Es war ein guter Start in die Saison. Wir wollten sauber durchfahren, gut punkten und das Podest anpeilen. Das hat sehr gut funktioniert.“

Das Resultat hat allerdings noch vorläufigen Charakter, nachdem Max Reiter/Lina Meter einen Protest gegen das vorläufige Ergebnis des Cup-Auftakts 2022 eingelegt hatten. Die Saarländer waren für zu spätes Einfahren in die dritte Wertungsprüfung und damit „Verzögerung der Veranstaltung“ mit elf Strafminuten belegt worden. „Wir haben auf Anweisungen der Sportwarte reagiert, so wie es im Reglement steht. Daher akzeptieren wir die Strafe nicht“, betonte Reiter, der sich zunächst mit dem sechsten Schlussrang begnügen musste.

Auf der Piste hatte der Vorjahres-Vizemeister erwartungsgemäß zu den Schnellsten gehört. Von Beginn entbrannten an der Spitze packende Kämpfe um Sekundenbruchteile. Wie ausgeglichen es im Feld der schnellen Stromer zuging, manifestierte sich zum einen im Umstand, dass sich insgesamt fünf Piloten eine WP-Bestzeit notieren ließen. In WP7 waren mit Reiter, Schulz sowie Christian Lemke drei Piloten zeitgleich die Schnellsten.

Lemke und seine Beifahrerin Sarah-Marleen Storch zählten zu den Pechvögeln des Cup-Auftakts. Der Lokalmatador aus Verden war sehr stark unterwegs, ließ sich wie Reiter fünf WP-Bestzeiten notieren, büßte aber durch einen Ausritt bereits in WP2 alle Siegchancen ein. Wie zahlreiche andere Teilnehmer war Lemke auf den Schotterpisten des ersten Rallye-Tags Opfer der von den anderen Fahrzeugen im Feld hochgewirbelten dichten Staubwolken geworden. „Es war der totale Blindflug“, berichtete Lemke. „Wir hatten in unserem Aufschrieb ein Haus neben der Piste als Wegpunkt notiert. Nicht mal das habe ich gesehen, und schon standen wir im Acker.“ Dasselbe Schicksal ereilte Joe Baur – zeitgleich mit Lemke Bestzeithalter in WP1 – gleich zweimal.

Opel Motorsport Direktor Jörg Schrott war nach der Auftaktveranstaltung voll des Lobes: „Wir haben da einen guten Jahrgang am Start. Es geht superspannend zu, in den meisten Prüfungen lagen die Top-Teams ganz dicht beieinander. So wünscht man sich das in einem Markenpokal. Elektrischer Rallyesport elektrisiert, das haben wir hier in Sulingen wieder gesehen. Es verspricht eine tolle Saison im ADAC Opel e-Rally Cup zu werden.“

Der Nachrichtensender n-tv berichtet im Magazin „PS – Die Deutsche Rallye-Meisterschaft“ am kommenden Samstag (14.5.) ab 12.30 Uhr vom spannenden Geschehen in Sulingen. Der zweite Lauf zum ADAC Opel e-Rally Cup 2022 geht am 20./21. Mai im Rahmen der ELE Rallye rund um Eindhoven in den Niederlanden über die Bühne.

Protest stattgegeben: Neues Ergebnis im ADAC Opel e-Rally Cup

Am späten Abend hat die Rallyeleitung der ADAC Actronics Rallye Sulingen das Ergebnis des Auftaktlaufs des ADAC Opel e-Rally Cup korrigiert. Nach Anhörung der Betroffenen und eingehender Beratung annullierten die Sportkommissare die elf Strafminuten, die für eine verspätete Einfahrt in die dritte Wertungsprüfung gegen das Team Max Reiter/Lina Meter ausgesprochen worden waren. Sie folgten damit der Argumentation der Saarländer, wonach sie nicht auf eigene Initiative, sondern auf Anweisung eines Sportwarts zwischen Zeitkontrolle und WP-Start gewartet hatten.

Damit rangieren Reiter/Meter im offiziellen Endergebnis nun 22,7 Sekunden vor den zunächst als Sieger gekürten Timo Schulz/Benedikt Preußmann. Den letzten Podestplatz nehmen die Schweden Calle und Torbjörn Carlberg ein, während Alexander Kattenbach/Ann Felke mit nur 0,7 Sekunden Rückstand auf die Skandinavier auf Rang 4 zurückrutschten. Nachdem Max Reiter auch die Bestzeit in der Power Stage (WP11) erzielt und die damit verbunden fünf Bonuspunkte eingestrichen hatte, führt der letztjährige Vizemeister in der Zwischenwertung nun mit dem Maximum von 35 Zählern.