In der Gesamtwertung liegt Schulz, der an der Seite seines Beifahrers Benedikt Preißmann auch die fünf Bonuspunkte für den Gewinn der „Power Stage“ einstrich, zwei Wertungsläufe vor dem Saisonschluss nun 34 Punkte vor Reiter und dem punktgleichen Schweden Calle Carlberg, der mit seinem Vater Torbjörn auf dem heißen Sitz Zweiter wurde. Den letzten Podestplatz belegten Alexander Kattenbach und Copilot Paul Gehbauer im Corsa-e Rally des ADAC Hessen-Thüringen.
Nach dem Aus von Unglücksrabe Reiter und dessen Beifahrerin Lina Meter spitzte sich das Duell der beiden um die Führung kämpfenden Teamkollegen von Schmack Motorsport zu. Hatte sich Carlberg mit vier WP-Bestzeiten in Serie bis auf 1,8 Sekunden an Schulz herangerobbt, legte der Leader in den letzten beiden Prüfungen nochmals einige Kohlen nach und setzte sich schließlich um 7,9 Sekunden gegen seinen Stallgefährten durch.
„Es tut mir sehr leid für Max. Ich hätte die Rallye gerne bis zum Schluss mit ihm ausgefochten. Bis zu seinem Ausfall war er wirklich stark unterwegs“, so Schulz. „Nach seinem Ausfall sind wir mit Blick auf die Gesamtwertung nicht mehr das allerletzte Risiko gegangen. Zudem war mir klar, dass Calle in den schotterreichen Prüfungen stark sein würde. In den letzten beiden WP haben wir dann nochmal angegriffen. Ich bin glücklich über den Sieg. Aber im Kampf um den Titel ist alles offen.“ Pechvogel Reiter nahm den Ausfall gefasst: „Es ist schade, weil ich mir nichts vorzuwerfen habe und es bis dahin perfekt gelaufen war. Aber da steckt man eben manchmal eben nicht drin. Die entgangenen Punkte tun sehr weh. Andererseits liegen noch zwei schwere Rallyes vor uns. Da kann noch viel passieren.“
Als Dritter schob sich Alexander Kattenbach in der Cup-Zwischenwertung an Lukas Thiele vorbei an die vierte Stelle. Der Hamburger und Beifahrerin Jara Hain mussten die Rallye auf Rang 3 liegend wegen Elektronikproblemen nach WP6 vorzeitig beenden. Der Österreicher Luca Pröglhöf, neuerdings mit Christina Ettel an seiner Seite, feierte mit Rang 4 sein bestes Ergebnis im ADAC Opel e-Rally Cup. Als Fünfter sammelte Joe Baur mit Co Fabian Peter nicht nur viele Cup-Zähler, sondern auch seine ersten Punkte in einer Power Stage.
Erfolgreiches Rallye-Debüt für Fernsehjournalist Kragenings
Mit einem breiten Grinsen kommentierte Christoph Kragenings vom „auto motor und sport channel“ seine erste Rallye. An der Seite von Routinier Gino Kruhs zeigte der TV-Journalist im VIP-Fahrzeug von Opel Motorsport eine starke Vorstellung, steigerte sich von Kilometer zu Kilometer und brachte den Corsa-e Rally jeweils ohne Kratzer zurück in den Service. Leider blieb Kragenings/Kruhs wegen eines Problems in der Kraftübertragung in der letzten Wertungsprüfung eine Zielankunft verwehrt. Was die Freude beim rennerfahrenen Hürther nur unwesentlich trüben konnte: „Das war absolut das Krasseste, was ich im Motorsport je gemacht habe. Es hat unheimlich viel Spaß gemacht, den Rallyesport allgemein und den elektrischen Rallyesport im Besonderen aus der Fahrerperspektive kennenzulernen. Zum Glück hatte ich mit Gino einen Freund an meiner Seite, der mich perfekt an die Hand genommen hat. Im Team von Opel Motorsport habe ich mich bestens aufgehoben gefühlt. Danke an alle Beteiligten für diese tolle Erfahrung! Es hat irre viel Spaß gemacht!“In einer seiner beliebten Reportagen aus der Reihe „Um Kopf und Kragenings“ wird der rasende TV-Mann ausführlich über seine Erlebnisse im elektrischen Rallyesport berichten.
Auf die übrigen Teilnehmer des ADAC Opel e-Rally Cup wartet derweil ein besonderes Saisonhighlight. Vom 8. bis 10. September starten die schnellen Stromer im Rahmen der Rallye Mont Blanc rund um Morzine, einem Lauf zur exzellent besetzten Französischen Meisterschaft, bei einer der anspruchs- wie reizvollsten Rallyes des Kontinents.