„Natürlich ist es schade, dass unsere beeindruckende Serie von Pole-Positions ausgerechnet in Le Mans beendet wurde“, erklärt Alexander Stehlig, Leiter Werksmotorsport FIA WEC. Der Porsche 911 RSR hatte zuvor bei zehn aufeinanderfolgenden Rennen der FIA Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC die beste Startposition erreicht. „Im Vorjahr standen wir zum Start ganz vorne, haben das Rennen anschließend aber nicht gewonnen. Also machen wir nun aus der Not eine Tugend und drehen diesen Spies um. Am Sonntag um 16:00 Uhr fällt die Zielflagge. Erst dann wird abgerechnet. Wir wollen in Le Mans den Klassensieg holen.“
Bei sonnigen Bedingungen auf dem 13,626 Kilometer langen Circuit des 24 Heures wartete das Porsche GT Team zu Beginn der 30-minütigen Session zunächst etwas ab. Um möglichem Überrundungsverkehr mit insgesamt 23 Autos in der Zeitenjagd aus dem Weg zu gehen, verließen die beiden Porsche 911 RSR erst nach rund zehn Minuten die Boxengasse. Es folgten zwei schnelle Runden von Makowiecki und drei Versuche von Vanthoor, die Bestzeit der GTE-Pro-Klasse zu erreichen. Am Ende fehlte beiden Neunelfern nur rund eine halbe Sekunde zur Pole-Position.
In der GTE-Am-Klasse ließ sich das Team Dempsey-Proton Racing noch mehr Zeit bis zum Start der Qualifying-Versuche. Harry Tincknell saß noch zur Mitte der Session vor den Augen von Team-Teilhaber Patrick Dempsey entspannt auf einer Werkzeugbox, um erst in den allerletzten Minuten seine Attacke zu starten. In 3:53,006 Minuten verpasste der Brite den Sprung in die erste Startreihe nur um drei Zehntelsekunden.
Am morgigen Freitag finden keine Fahrten auf dem 13,626 Kilometer langen Circuit des 24 Heures statt, allerdings stehen die Piloten bei der traditionellen Fahrerparade in der Innenstadt von Le Mans im Fokus. Die 90. Auflage des 24-Stunden-Klassikers startet am Samstag um 16:00 Uhr (MESZ). Der Free-TV-Sender RTL NITRO überträgt das gesamte Rennen live.
Frédéric Makowiecki (Porsche 911 RSR #91): „Alles normal verlaufen. Rang drei ist bei den 24 Stunden von Le Mans keine schlechte Ausgangsposition. Ich habe alles versucht, doch in der letzten Runde stiegen die Reifendrücke bereits etwas zu stark an. So konnte ich nicht mehr das Maximum von den Reifen abrufen. Das Rennen ist lang. Mehr als die Startposition zählt ein gut ausbalanciertes Auto – und genau das haben wir.“
Laurens Vanthoor (Porsche 911 RSR #92): „Meine schnellste Runde war gut, sehr sauber. Ich denke, dass wir in dieser Session nicht mehr als Platz vier erreichen konnten. Die Corvette war auf eine schnelle Runde etwas besser. Das Rennen wird eine ganz andere Geschichte. Wir hoffen, dass sich das Kräfteverhältnis dann zu unseren Gunsten wenden wird und wir die Oberhand gewinnen.“
Harry Tincknell (Porsche 911 RSR #77): „Platz drei ist für uns ein tolles Ergebnis. Im Qualifying am Vortag lagen wir auf Rang fünf, nun konnten wir zwei Positionen nach oben klettern. Der Porsche 911 RSR fährt sich bei allen erdenklichen Bedingungen sehr gut. Ich bin überzeugt, dass wir ein optimal vorbereitetes Auto für den langen Wettbewerb am Samstag und Sonntag haben werden.“
Ergebnisse Hyperpole
GTE-Pro-Klasse1. Tandy/Milner/Sims (GB/USA/GB), Corvette C8.R #64, 3:49,985 Minuten
2. Garcia/Taylor/Catsburg (E/USA/NL), Corvette C8.R #63, 3:50,177 Minuten
3. Bruni/Lietz/Makowiecki (I/A/F), Porsche 911 RSR #91, 3:50,377 Minuten
4. Christensen/Estre/Vanthoor (DK/F/B), Porsche 911 RSR #92, 3:50,522 Minuten
5. Fuoco/Molina/Rigon (I/E/I), Ferrari 488 GTE #52, 3:51,779 Minuten
GTE-Am-Klasse
1. Prette/Grunewald/Abril (I/USA/F),Ferrari 488 GTE #61, 3:52,594 Minuten
2. Kimura/Schandorff/Jensen (J/DK/DK), Ferrari 488 GTE #57, 3:52,751 Minuten
3. Ried/Priaulx/Tincknell (D/GB/GB), Porsche 911 RSR #77, 3:53,006 Minuten
4. Dalla Lana/Pittard/Thiim (CDN/GB/DK), Aston Martin #98, 3:53,578 Minuten
5. Cassidy/Flohr/Castellacci (NZ/CH/I), Ferrari 488 GTE #54, 3:53,757 Minuten