Porsche Super Cup
08.09.2022
Supercup-Finale in Monza mit spannendem Dreikampf um den Fahrertitel
Stuttgart. Rund 87 Rennkilometer trennen Dylan Pereira noch von seinem ersten Titel im Porsche Mobil 1 Supercup. Der Luxemburger reist als Tabellenführer zum Saisonfinale nach Monza, das über 15 Runden à 5,793 Kilometer auf der traditionsreichen Rennstrecke führt. 18 Punkte Vorsprung bedeuten, dass ihm selbst bei einem Sieg des aktuell Tabellenzweiten Larry ten Voorde ein achter Rang zum Titelgewinn ausreichen würde. „Ich kann alles gewinnen, ich kann aber auch alles verlieren – nur einen Ausfall darf ich mir auf keinen Fall leisten“, rechnet Pereira vor. Die Statistik spricht für ihn: Bei den zurückliegenden sieben Rennen kam er im rund 375 kW (515 PS) starken Porsche 911 GT3 Cup immer mindestens als Vierter ins Ziel. Schon drei Mal stand Pereira in der laufenden Saison ganz oben auf dem Podium.
Zahlenspiele bestimmen auch die Taktik des Niederländers Larry ten Voorde. „Von den letzten sieben Rennen, die ich in Monza bestritten habe, konnte ich sechs gewinnen“, listet der amtierende Titelverteidiger auf. Darunter war auch das 2021er Finale. „Am Sonntag zählt für mich nur der Sieg. Was Dylan erreicht, kann ich ohnehin nicht beeinflussen.“ Ten Voorde, Supercup-Champion auch im Jahr 2020, würde damit zum zweiten Mal im laufenden Porsche Mobil 1 Supercup-Jahr auf den ersten Platz fahren.
Ähnlich sieht dies Porsche-Junior Laurin Heinrich, dessen Rückstand auf Pereira 20 Punkte beträgt. „Auf einer schnellen Strecke wie in Monza kann im Rennen sehr viel passieren. Meine Chance ist zwar gering, aber ich habe noch nicht aufgegeben. Mein zweiter Sieg in dieser Saison ist ganz klar mein Ziel“, blickt der 20-jährige aus der Nähe von Würzburg voraus.
Noch entspannter als Dylan Pereira kann Roar Lindland in den achten und letzten Lauf gehen: Der Norweger aus dem Team Pierre Martinet by Alméras führt die ProAm-Wertung mit 24 Punkten Vorsprung an. Nur wenn Lindland nicht ins Ziel käme, könnte ihn der Franzose Clément Mateu aus dem Team CLRT noch abfangen.
Die Entscheidungen in der Team- und der Rookie-Wertung sind dagegen bereits am vergangenen Wochenende beim siebten Saisonrennen gefallen. Im niederländischen Zandvoort sicherten sich BWT Lechner Racing aus Österreich beziehungsweise der Däne Bastian Buus die Titel in diesen Kategorien.
„Ich freue mich auf das Finale in Monza und einen hoffentlich spannenden Abschluss der 30. Supercup-Saison. Mit Dylan Pereira, Larry ten Voorde und Porsche-Junior Laurin Heinrich fahren die drei Fahrer um den Titel, die in den zurückliegenden sieben Rennen die konstantesten Vorstellungen abgeliefert haben. Jeder von ihnen wäre ein verdienter Supercup-Champion“, kommentiert Oliver Schwab, der Projektleiter des Porsche Mobil 1 Supercup.
Autodromo Nazionale di Monza (Italien)
Das 1922 eröffnete Autodromo Nazionale im norditalienischen Monza ist die drittälteste permanente Rennstrecke der Welt. Ursprünglich beherbergte der Königliche Park vor den Toren von Mailand eine rund zehn Kilometer lange Piste, die sich aus zwei Strecken zusammensetzte: einen Straßenkurs und einen Ovalkurs mit überhöhten Kurven. Dieses Layout führte zu sehr hohen Geschwindigkeiten, was dem Autodromo den Beinamen „Temple of Speed“ einbrachte. Der heute existierende, auf 5,793 Kilometer verkürzte Kurs zählt noch immer zu den schnellsten Strecken überhaupt.
Auch für den Supercup stellt das Autodromo regelmäßig den Schauplatz des Rennens mit dem höchsten Tempo. 2021 setzte der Franzose Marvin Klein dort mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 188,820 km/h die Bestmarke für eine Runde.