Aufgrund eisiger Temperaturen und Schneefälle musste man das Programm am Samstag sogar vorzeitig beenden und es stand nicht fest, ob man die Veranstaltung am Sonntag fortsetzen könne. Doch Wettergott Petrus hatte ein Einsehen. Bei trockenen Bedingungen und ein paar Sonnenstrahlen ging es am Finaltag weiter. Einzig ein Heat-Durchgang musste aus Zeitgründen gestrichen werden. Am Ende eines ereignisreichen Wochenendes feierte man mit Maxim Becker (Micro), Marlon Di Salvo (Mini), Kasper Schormans (Junior), Farin Megger (Senior), Fabian Bock (DD2) und Daniel Schollenberger (DD2 Masters) die ersten sechs Sieger des Jahres.
Micro / Mini: C4-Racing-Piloten räumen ab
Die beiden Nachwuchsklassen der Micros und Minis starteten beim Auftakt gemeinsam in einer Gruppe, wurden aber getrennt gewertet. Bei den Micros war am verschneiten Samstag noch Max Moor (DJS Racing) der schnellste Youngster im Feld. Mit dem Wetterwechsel am Sonntag wechselte dann aber auch die Spitze und Maxim Becker (C4-Racing) übernahm das Zepter. Der Praga-Pilot war eine Klasse für sich, gewann den Vorlauf und beide Final-Rennen souverän, womit er sich unangefochten den Tagessieg sicherte. Der zweite Platz ging an Lennox Litzinger (Tony Kart) vor Marko Fally (Parolin).Ein ähnliches Bild boten die Minis: Hier war es Christos Malakos, der im Zeittraining noch den Ton angab. In den Rennen spielte der Dortmunder aber keine Rolle mehr, sodass es in der Tageswertung nur noch zu Platz fünf reichte. Den Rennen drückte derweil Marlon Di Salvo (C4-Racing) seinen Stempel auf. Er sah in allen Durchgängen als Sieger die Zielflagge und bugsierte sich folglich zum Tagessieg. Dahinter erkämpfte sich Gabrijel Hofmann (Nees Racing) den zweiten Platz vor Emilio Bernd (CRG).
Junior: Kasper Schormans siegt beim Auftakt
Montego Maassen (Nees Racing) markierte im nassen Qualifying die schnellste Runde im 21-köpfigen Feld der Junioren und ging damit als Favorit in den Vorlauf. Hier hatte er die Rechnung allerdings ohne Kasper Schormans (JJ Racing) gemacht. Auf trockener Piste kämpfte sich der Niederländer vom achten Startplatz an die Spitze der Meute und holte sich damit die Pole-Position für den ersten Wertungslauf.Seinen Vorteil wusste Schormans fortan zu nutzen. Auch wenn Montego Maassen, Luis Dettling (Kraft Motorsport) und Austin Lee (JJ Racing) es dem Exprit-Piloten in beiden Durchgängen teilweise schwer machten, konnten sie den Doppelsieg des Niederländers am Ende nicht verhindern. Kasper Schormans stieg am Abend als Tagessieger auf das Podium, während Montego Maassen und Luis Dettling die Ehrenplätze belegten.
Senior: Luca Thiel und Farin Megger diktieren das Tempo
Mit 32 Fahrern stellten die Senioren das größte Feld des Wochenendes, an dessen Spitze sich der ehemalige RMC-Champion Luca Thiel (JJ Racing) im Zeittraining etablierte. Dass dies keine Eintagsfliege war, bewies der Meisterschaftsdritte aus dem Vorjahr im Vorlauf, den er ebenfalls für sich entschied.Zur Wachablösung kam es erst in den Finalrennen: Hier meldete sich der letztjährige Junior-Meister Farin Megger (JJ Racing) zu Wort. Mit einer bravourösen Aufholjagd kämpfte er sich vom siebten Platz aus nach vorne und kreuzte in einem Foto-Finish mit nur 0.004 Sekunden Vorsprung als Sieger den Zielstrich vor Teamkollege Thiel und Raphael Rennhofer (FM Racing).
Letztgenannter eröffnete das zweite Rennen mit einem Feuerwerk, indem er sich nach dem Start an die Spitze katapultierte, während das zuvor siegreiche JJ-Racing-Duo auf die Positionen fünf und sechs zurückfiel. Es entbrannte ein packender Kampf in der Führungsgruppe. Aus dieser musste sich Rennhofer mit zunehmender Distanz verabschieden und sich am Ende mit Rang zwölf begnügen. An der Spitze gab derweil Maddox Wirtz (3G Racing) ein kurzes Gastspiel, er musste aber schließlich mit Position neun vorliebnehmen. So waren es am Ende erneut Farin Megger und Luca Thiel, die sich mit einer starken Performance zurück an die Spitze kämpfen konnten und einen weiteren Doppel-Triumph einfuhren. Mit dem Punktemaximum holte sich Ex-Junior Farin Megger seinen ersten Sieg in der Senioren-Klasse. Luca Thiel wurde Zweiter vor Janne Stiak (Kraft Motorsport), der sein Können zudem mit der schnellsten Rennrunde im zweiten Finale unterstreichen konnte.
DD2 Masters: Siege für Thum und Schollenberger
Ausgeglichen ging es im Feld der „Alten Herren“ zur Sache: Hatte im verschneiten Qualifying noch Chris Koep (FM Racing) die Nase vorn, meldete sich im Vorlauf Denis Thum (Kraft Motorsport) zu Wort. Der mehrfache RMC-Champion ließ auch im ersten Wertungslauf nichts anbrennen und feierte einen kontrollierten Start-Ziel-Sieg vor Titelverteidiger Daniel Schollenberger (Sodi) und Chris Koep.Dünner wurde die Luft im zweiten Durchgang: Die Kontrahenten machten Thum das Leben mächtig schwer. Zwar konnte sich der Pole-Sitter zunächst erneut an der Spitze behaupten, musste dann aber den Platz an der Sonne abtreten. Sowohl Koep als auch Schollenberger konnten sich über Führungsrunden freuen, wobei Schollenberger den Dreikampf nach 18 Runden knapp vor Koep und Thum für sich entschied. Damit gewann der amtierende Meister auch die Tageswertung und verdrängte Thum und Koep auf die Ehrenplätze.
DD2: Fabian Bock dominiert in Wackersdorf
In der Königklasse der RMC Germany hatte Fabian Bock (Woik Motorsport) die Zügel in der Hand. Das Zeittraining, der Vorlauf und das erste Rennen waren eine eindeutige Angelegenheit für den amtierenden Vize-Champion. Erst im zweiten Wertungslauf strauchelte der Tony-Kart-Pilot, der zu Rennbeginn auf Position sieben zurückfiel. Doch davon ließ sich der Favorit nicht unterkriegen. Mit Nervenstärke und einer herausstechenden Pace machte er den verlorenen Boden wieder gut. Zum Rennende schloss er tatsächlich die Lücke zum Führenden Robert Schopian (FM Racing) und eingangs der letzten Runde erfolgte der Führungswechsel. Die letzten Meter verteidigte Bock die Spitze erfolgreich und so machte er den lupenreifen Auftakt-Triumph perfekt. Hinter dem souveränen Sieger fuhr Robert Schopian auf Rang zwei der Tageswertung, während Jannik Jakobs (Kraft Motorsport) als Dritter auf das Podium steigen durfte.„Was für ein Wochenende! Der Wintereinbruch hat uns alle hart auf die Probe gestellt. Ich bin froh, dass wir die Veranstaltung überhaupt abwickeln konnten. Dass wir trotz der eisigen Temperaturen und schwierigen Streckenverhältnisse am Samstag keine erwähnenswerten Zwischenfälle hatten, spricht für die Disziplin aller Beteiligten – dafür ein großes Lob. Am Rennsonntag wurden wir glücklicherweise entschädigt und konnten spannende Rennen sehen und einen unvergesslichen Saisonauftakt abschließen. Jetzt freue ich mich bereits auf die nächste Runde, die garantiert ohne Schnee stattfinden wird“, fasst RMC-Initiator Andreas Matis das erste Rennwochenende des Jahres zusammen. Nach dem aufregenden ersten Schlagabtausch macht die RMC Germany nun eine Pause. Erst am 25. und 26. Juni geht es mit dem Halbzeitrennen weiter. Dafür reist die populäre Single-Brand-Kartrennserie nach Mülsen in die moderne Arena E vor den Toren von Chemnitz.