Rallye WM
18.07.2022
SKODA-Fahrer Andreas Mikkelsen feiert erneut den WRC2-Sieg
Während der ersten Etappe auf den schnellen Schotterprüfungen in der Region Tartu wechselten sich vier Teams an der Spitze der WRC2 ab. Zu ihnen zählten auch die Crews Andreas Mikkelsen/Torstein Eriksen (NOR/NOR) und Emil Lindholm/Reeta Hämäläinen (FIN/FIN) in vom Team Toksport WRT eingesetzten Škoda Fabia Rally2 evo. Durch einen Reifenschaden in der achten Wertungsprüfung verloren die diesem Zeitpunkt führenden Finnen fast eine Minute und damit die WRC2-Spitze. Mikkelsen/Eriksen übernahmen daraufhin die erste Position. „Ich habe attackiert, als ich mich wohlgefühlt habe, und bin auf Nummer sicher gegangen, als das Risiko eines Reifenschadens aufgrund tiefer Spurrillen hoch war“, fasste Mikkelsen zusammen.
Marco Bulacia, Fahrer eines weiteren Škoda Fabia Rally2 evo aus dem Team Toksport WRT, beendete die Freitagsetappe als Dritter der WRC2. Der 21-jährige Bolivianer und sein spanischer Beifahrer Diego Vallejo führten zu diesem Zeitpunkt die Kategorie WRC2 Junior vor den Finnen Lindholm/Hämäläinen an. Kajetan Kajetanowicz und Beifahrer Maciej Szczepaniak (Škoda Fabia Rally2 evo) aus Polen, die als WRC2-Spitzenreiter nach Estland gereist waren, erreichten das Etappenziel auf dem sechsten Platz.
Im Verlauf der zweiten Etappe kämpften nur noch Mikkelsen/Eriksen und Teemu Suninen/Mikko Markkula (FIN/FIN) um die Führung in der WRC2. Die Norweger im Škoda Fabia Rally2 evo sicherten sich vier Bestzeiten und überstanden auch einen schleichenden Plattfuß ohne großen Zeitverlust. Mikkelsen/Eriksen waren mit einem Vorsprung von 12,1 Sekunden auf ihre finnischen Konkurrenten in den Samstag gestartet. Am Abend betrug der Abstand 10,6 Sekunden – gerade einmal 1,5 Sekunden Gewinn waren Suninens Lohn für einen ganzen Tag Arbeit. „Das wird ein tolles Duell mit Teemu am Sonntag. Vielleicht muss ich das Tempo ein wenig erhöhen“, schaute Mikkelsen voraus.
Hinter den beiden Spitzenreitern änderte sich wenig im Verlauf der zweiten Etappe. Bulacia/Vallejo verteidigten den dritten Platz gegen Lindholm/Hämäläinen, die mit Topzeiten Boden gutmachten. Kajetanowicz/Szczepaniak lagen weiterhin auf dem sechsten Rang.
Während der letzten Etappe machte Regen die Streckenbedingungen extrem unberechenbar. Zahlreiche Ausrutscher waren die Folge, auch die bis dahin bei den WRC-Junioren führenden Bulacia/Vallejo erwischte es. Unbeeindruckt von den schwierigen Verhältnissen griff Mikkelsen am Vormittag an und baute seinen Vorsprung auf Suninen aus. Als der Škoda Pilot etwas Tempo herausnahm, schmolz der Vorsprung allerdings wieder. „In den Spurrillen stand sehr viel Wasser und ich hatte starkes Aquaplaning“, beschrieb Mikkelsen. Vor der abschließenden Powerstage trennten nur 3,2 Sekunden die beiden Siegkandidaten.
Doch auf den letzten 15,95 Kilometer ließen sich Mikkelsen und Beifahrer Torstein Eriksen ihren dritten WRC2-Sieg der Saison nicht mehr entreißen. Mit diesem Erfolg eroberte Andreas Mikkelsen die Führung in der WRC2-Gesamtwertung zurück. Zweiter mit drei Punkten Rückstand ist nun Kajetan Kajetanowicz, der in Estland Fünfter in der WRC2 wurde.
Emil Lindholm/Reeta Hämäläinen wurden Dritte in der Gesamtwertung und gewannen gleichzeitig die Kategorie WRC2 Junior. Der Chilene Emilio Fernández und sein spanischer Beifahrer Axel Coronado Jiménez, die sich einen weiteren Škoda Fabia Rally2 evo des Teams Toksport WRT teilten, folgten auf Platz sechs. Den Sieg in der Klasse WRC2 Masters feierten die Italiener Mauro Miele/Luca Beltrame aus dem Škoda Motorsport Kundenteam DreamOne Racing.
Die Rallye Estland wurde auch bei ihrer dritten Auflage ihrem Ruf als eine der schnellsten Rallyes im WM-Kalender gerecht. Trotz einiger Show-Prüfungen mit vielen engen Kurven und kurzen Geraden lag die Durchschnittsgeschwindigkeit der WRC2-Sieger Andreas Mikkelsen/Torstein Eriksen bei 101,5 km/h.
Mega-schnelle Schotterprüfungen stehen auch beim nächsten Lauf zur FIA-Rallye-Weltmeisterschaft auf dem Programm. Die Rallye Finnland (4.-7. August 2022) ist weniger als drei Wochen entfernt.